Rätische Alpen – Rund um das Stilfser Joch 2021
Rätische Alpen, Lepontinische Alpen, Alpen, Lombardei, Graubünden
18.07.2021,
tortentom:
Der letzte Tag bricht an! Ich stehe am Balkon unseres Hotels in Chiavenna und genieße die Aussicht. Berge und Sonne, den Splügen fast in Sichtweite. Ach das Leben kann so schön sein! Das letzte Frühstück erledige ich zügig, ziehe mich an, verabschiede mich aus meinem Zimmer und putze nochmal mein Rad damit es wieder 1A dasteht. Das das unnötig war, dazu später!
Sascha hat heute ein Trikot an auf dem Hinten Stelvio, Gavia und Mortirolo aufgedruckt sind! Welch grandiose Pässe die wir diese Woche auch schon alle gefahren sind. Markus benötigt noch schnell ein neues Ventil für sein Rad. Wie könnte es anders sein, Jochen ist wieder zur Stelle und hat Ventileinsatz und Werkzeug parat! Mr. Zuverlässig und noch dazu ein bärenstarker Radler mit seinen 60 jungen Lenzen! Wir starten! Gleich aus Chiavenna raus und rauf! Auf 31km erwarten uns 1850 Höhenmeter. Der Splügen ist einer der längsten zusammenhängenden Anstiege in den Alpen. Die Steigung ist moderat und man kommt auch ohne einrollen gut hoch.
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Rätische Alpen – Rund um das Stilfser Joch 2021
Rätische Alpen, Alpen, Engadin, Vinschgau, Südtirol, Lombardei, Graubünden, Trentino - Südtirol
16.07.2021,
tortentom:
Was für ein Morgen!
Mein Wecker klingelt auf 2750m auf dem Stelvio! Sowas erlebt man nicht alle Tage. Der Blick zum Fenster und die Sonne sagen: ,,Das wird ein guter Tag!"
Ich wandere nach dem Frühstück nochmal schnell zur Tibethütte. Jeder hat gestern vom Ausblick auf unsere Kehren geschwärmt! Sogar Sylvia die Romantikerin, machte ein Foto! Heute früh, die Kehren in einem anderen Licht und der Ortler voll da. Der Wahnsinn! Ich kann nur jedem raten, dass einmal im Leben zu machen! Solche Tage vergisst man nicht! Wir treffen uns gemeinsam mit den Rädern auf der Tibet-Terrasse und machen noch ein Gruppenfoto! Sylvia lassen wir Vorfahren, damit wir in der Abfahrt den Flow genießen können! Rupi und Phillip fahren auch vor, da sie noch Erledigungen in Bormio zu tätigen haben. Die Abfahrt über den Umbrail nach Bormio ist ein Traum! Lange Geraden, viele kleine Kehren, trocken, Sonne, der Himmel auf Erden! Unten in Bormio fahren wir RECHTS nach Livigno! Dann lockt uns ein falsches GPS Signal zum nicht vorhandenen Bus um unsere Jacken abzugeben.
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Vinschgau, Südtirol, Alpen, Ötztaler Alpen, Rätische Alpen, Engadin, Lombardei, Trentino - Südtirol, Tirol, Graubünden
15.07.2021,
tortentom:
Stelvio is calling!
Für manche schon zum zweiten mal innerhalb von 2 Tagen. Allerdings heute von Prad aus über die berühmten 48 Kehren in den Radfahrerhimmel! Christoph und Martin reisen heute leider ab! Überreden kann ich sie nicht und ihre Gesundheit geht vor. Sie haben einfach Bedenken bei den angesagten Temperaturen und Vorhersagen dann ohne Erkältung hoch und morgen wieder runter zu kommen! Der Stelvio läuft Euch nicht weg, richtig erkannt Christoph! Schade, aber bleibt gesund, kommt gut heim und wir sehen uns hoffentlich wieder! Hat mich sehr gefreut mit Euch und es war eine lustige schöne Zeit! Wir verschieben den Start auf 10 Uhr da es dann trockener sein soll. Und siehe da, Sonne kommt raus und wir rollen bis Martina und über die Norbertshöhe vollkommen trocken. Oben spielt Gabi Blumenmädchen auf dem altbekannten Norbertshöhe Fahrrad-Passchild. Ich rausche durch und nehme meine Gruppe mit. Kurz vorm Reschensee dann die ersten Tropfen! Wir nehmen den Radweg auf der Westseite des Sees und sehen den Kirchturm von Alt-Graun aus dem 14.Jahrhundert nur aus der Ferne.
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Rätische Alpen, Alpen, Engadin, Graubünden, Lombardei
14.07.2021,
tortentom:
Bormio 0700: 11 Grad, bedeckt, aber kein Regen!
Ist doch schon mal was. Meine Sachen sind fast alle getrocknet, einige Teilnehmer haben den Wäscheservice im Hotel genutzt.
Benny hat eine gute Idee: Alle, die auch noch die 300HM vom Umbrail zum Stelvio hoch wollen fahren gemeinsam in den Anstieg, der Rest fährt vom Umbrail sofort ab! Wettervorhersage laut meiner App 30% oben am Umbrail. Damit kann ich Leben! Wetterpapst Jürgen sagt Schnee voraus am Stelvio. Ich winke lachend ab, haha Schnee!!!! Raus aus dem Verkehr in Bormio geht's gleich in den Anstieg zum Umbrail/Stelvio. Unten noch ohne Wolken und trocken, dann ca. auf 2100m mit Nieselregen und Nebel unter 50m Sichtweite. Ein Auto mit Schnee auf dem Dach kommt mir entgegen! Ich drehe mich um, um nochmal richtig zu schauen, vielleicht habe ich mich ja versehen. Nein, leider keine Fata-Morgana! Ich lasse Kristin und Stephan, die sich weise für die sofortige Abfahrt am Umbrail entscheiden, zurück und fahre vor zu den anderen.
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Rätische Alpen – Rund um das Stilfser Joch 2021
Alpen, Lombardei
13.07.2021,
tortentom:
Wir starten heute schon um 8! Um einfach eine Stunde lang weniger nass zu werden. Nachdem die drei von Gruppe 1 gestern noch einige Pints im Irish Pub gezogen haben, sind sie heute trotzdem die ersten die abfahren. Die ersten 15km bis Edolo rollen wir locker bergab. 80er Puls, 41er Schnitt. Wenn das nur immer so wär. Dann die nächsten 15km bis Ponte di Legno dafür mit 3% stetig steigend wieder bergauf. Jolandas Reißzwecken-Platten wird schnell behoben und ich fahre mit ihr gemeinsam in den Gavia hinein! Der Rest der Gruppe ist schon vorgefahren aber 2 nicht näher genannte Mitfahrer biegen auf der Umgehungsstraße anstatt zum Gavia zur Case di Visio ab! Auch ein schöner Anstieg, aber für heute der falsche! Letztendlich landen sie doch wieder auf dem Track und ein kleiner Anruf lässt auch den Guide wissen wo sie sind. Vorbildlich! Ich rolle weiter mit unserer Schweizerin bergauf. Um 10:40Uhr die ersten Regentropfen, zuerst ganz nett, dann extrem werdend mit Wind! Wir hätten wohl lieber im Tunnel im trockenen sitzen bleiben sollen.
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Rätische Alpen – Rund um das Stilfser Joch 2021
Rätische Alpen, Alpen, Engadin, Lombardei, Graubünden
12.07.2021,
tortentom:
Ein herrlicher Tag steht uns bevor! Bernina, Forcola di Livigno und der Mortirolo! Erstmal noch das geile Frühstück im Sporthotel Pontresina genießen. Herrlich! Selten mehr und besser gefrühstückt als hier! Wir starten heute um 09:15 damit Sylvia genügend Vorlauf hat das Essen in Tirano vorzubereiten. Der Bernina ist einfach ein schöner Rollerpass. Vorbei am mächtigen Morteratsch Gletscher und an den Seilbahnen der Diavolezza und Corvatsch schwärmt Phillip von den schönsten Skigebieten die er kennt! Nix los hier im Winter und auch heute ist es noch relativ ruhig. Vorbei am azurblauen Lago Bianco, der seinen Namen mal ändern sollte, hoch zur Passhöhe des Bernina. Ein paar obligatorische Passfotos, für mich schon das 3. an diesem Schild, dann in die kurze Abfahrt und gleich wieder links weg zum Forcola di Livigno. Wir fahren ihn am Freitag von der anderen Seite, nutzen aber das Mega Wetter um auch die Gegenseite heute mitzunehmen. Wenn wir schon mal da sind! Mega schöne Straße, die am Schluss ordentlich zweistellig wird!
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Rätische Alpen – Rund um das Stilfser Joch 2021
Engadin, Rätische Alpen, Alpen, Graubünden
12.07.2021,
tortentom:
Salü! Ah wie haben wir es vermisst: Berge Berge Berge! Ein Buffet das schöner nicht sein könnte! Am ersten Tag unserer Rätischen Alpen Tour heute garniert mit Lenzerheide und Albula! Alles in der wunderschönen Schweiz. Italien muss aufpassen, dass es mein Lieblings Bergeland bleibt! Die Wettervorhersage hat gehalten und so hat es sich in der Nacht abgeregnet. Am Morgen bei der Abfahrt herrscht Sonne pur und sogar die Straßen sind trocken! Perfekt für unsere Tanlines! Gestern Abend musste Kristin noch mit erschrecken Feststellen, dass das Schaltauge ihres TREK beim Transport in Bus und Bahn abgebrochen ist. Ohne Ersatz eigentlich das KO mindestens bis Montag. Aber heute früh zauberte dann Jochen zehn Minuten vor Start, der auch ein TREK fährt, sein vorbildlich wie von Quaeldich empfohlenes eingepacktes Ersatzschaltauge aus! Gestern beim Essen war er schon meine Rettung und heute das! Vielen vielen Dank! Wir montieren es schnell und können um 9:15 Uhr starten! Einrollen is nich!
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Rätische Alpen – Rund um das Stilfser Joch 2020
Rätische Alpen, Lepontinische Alpen, Alpen, Lombardei, Graubünden
12.07.2020,
Jan:
Schon gestern Abend, als wir bei mediterranen Temperaturen in der Chiavenneser Altstadt saßen und bei einem letzten Panaché die Erlebnisse der zurückliegenden Etappen besprachen, war klar, dass heute Schluss ist mit dem Wetterglück. Und tatsächlich werden wir von Regen geweckt, die Wolken hängen tief, aber es ist immer noch angenehm warm. Pünktlich zum Start verzieht sich sogar der Regen und wir können auf nassen Straßen, aber trockenem Himmel starten.
Gleich im Ort beginnt der Splügenpass. Ohnehin ist Chiavenna mit den ringsum steil abfallenden Felswänden ein beeindruckender Ort. Kein Wunder, dass Kaiser Barbarossa damals hier Quartier aufgeschlagen hat.
Schweigend fahren wir nach oben. Schon im unteren Bereich wird deutlich, dass die touristische Infrastruktur am Splügenpass in den letzten beiden Jahrzehnten gelitten hat. Das Klosterrestaurant im Santuario Gallivaggio hat geschlossen, und außer in den beiden größeren Orten Dolcecampino und Montespluga sieht man kaum Leben auf und neben der Straße.
Dafür riechen die frischen Brioches in Dolcecampino verlockend.
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Rätische Alpen – Rund um das Stilfser Joch 2020
Rätische Alpen, Alpen, Engadin, Vinschgau, Südtirol, Lombardei, Graubünden, Trentino - Südtirol
10.07.2020,
Jan:
Wunderschön liegt die Stilfserjochstraße heute morgen in der Sonne, mit der Wolkendecke, die bis zur Franzenshöhe reicht.
Wir stürzen uns in die Abfahrt nach Bormio, jeder Tunnel ist uns noch wohlvertraut von... wann war das noch? Vorgestern? Die Wochentage geraten etwas in den Hintergrund... Unten ziehen wir uns alles aus, es ist unglaublich warm, die ganzen Schichten hätten eigentlich gar nicht sein müssen. In Torripiano zuckt niemand Richtung Torri di Fraele, vier echte Pässe müssen reichen. Der erste ist der Passo di Foscagno, über den die Hauptstraße nach Livigno führt.
Entsprechend stark ist der Verkehr, die Automobilisten wollen schließlich zollfrei tanken. Uns kommen unglaublich viele Profis entgegen, scheinbar trainieren alle Teams derzeit in Livigno. Statt die Tour de France zu bestreiten, die jetzt eigentlich laufen würde.
Oben raus wird der Foscagno sogar ganz nett, statt mit einer Passgastronomie kann er allerdings nur mit einer Zollstation aufwarten.
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Rätische Alpen – Rund um das Stilfser Joch 2020
Vinschgau, Südtirol, Alpen, Ötztaler Alpen, Rätische Alpen, Engadin, Lombardei, Trentino - Südtirol, Tirol, Graubünden
09.07.2020,
Jan:
Heute meldet sich die Rennleitung aus dem Rifugio Garibaldi auf 2845 m Höhe mit Blick auf den Ortler, die Stilfserjoch-Straße nach Osten und den Umbrail nach Westen. Über uns kreist ein Bartgeier, wie Thomas kundig befindet.
Bergankunft am Stilfser Joch hat halt was. Unser Wetterglück wird mir auch langsam unangenehm, wieder kaum Wolken am Himmel. Auch jetzt, um 19 Uhr auf 2845 m Höhe noch 20 Grad und Sonnenschein. Was soll man sonst noch erzählen von einer Etappe über Norbertshöhe, am Reschensee entlang, rasant den Reschenpass runter? Vielleicht, dass wir genau rechtzeitig Gruppe 1 auffahren, so dass ich es etwas laufen lassen kann, weil Thomas das Feld nach hinten absichert. Schööön!
Thomas wartet in Glurns (ein schönes Dorf!), 7 km vor Prad, so dass wir das üppige Mittagessen noch etwas verdauen können.
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Rätische Alpen – Rund um das Stilfser Joch 2020
Rätische Alpen, Alpen, Engadin, Graubünden, Lombardei
08.07.2020,
Jan:
Das Stilfser Joch ist halt das Stilfser Joch. 21,5 km und 1540 Höhenmeter mit 40 Kehren, weiß das Pässelexikon ab Bormio. 300 Höhenmeter und 3 km weniger, wenn man nur bis zum Umbrailpass fährt, die Regelvariante von heute. Entsprechend fällt die Gruppenwahl aus: Gruppen 1 und 2 fahren zum Joch, Gruppen 3a und 3 biegen am Umbrailpass ins Val Müstair ein. An der Ampel in Bormio dann ein Riesenpulk von Radfahrern, die alle bergauf wollen. Neben unseren noch einige Radfahrer aus der Rhön und vom Bodensee, die, wie wir schnell herausfinden, hute alle drei Seiten aufs Stilfser Joch fahren wollen.
Es rollt gut, und ich entscheide mich, etwas nach vorne zu fahren, um über der Kehrengruppe Fotos zu machen. Was sogar glückt. Mein Platz oberhalb Km 106 entpuppt sich als der vermutlich beste Fotopunkt, mit einer kleinen Gehpassage erkauft.
Ab hier fahre ich dann erst mit Daniel, dann mit Yves hoch, der eigentlich in Olis Gruppe 3a ist. Aber am Umbrailpass auch mit mir rechts abbiegt Richtung Stilfser Joch.
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Rätische Alpen – Rund um das Stilfser Joch 2020
Alpen, Lombardei
07.07.2020,
Jan:
Was für ein Tag. Nomineller Ruhetag heute in den rätischen Alpen. Gestern waren die Straßen steil, wir mussten rauf auf den Mortirolo. "Steil DÜRFEN die Straßen sein", sinniert Hagen in seiner
Eloge über die Rhön im quäldich-Reiseblog. "Schön MÜSSEN sie sein", setzt er hinzu, und meint uns damit unter Druck setzen zu können. Zumal heute nur ein Pass auf dem Programm steht, und wir somit nur einen Trumpf im Ärmel haben. Aber, lieber Hagen, dieser eine Pass ist der
Passo di Gavia, ab Ponte di Legno einer meiner absoluten Favoriten.
Da ich nicht so wirklich Lust auf den unteren Teil des Val Camonicas habe (weder schön noch steil und somit keine Hilfe im quäldich-internen Reiseblog-Battle), versuche ich morgens noch eine Allianz für eine Erweiterungsvariante über Tirano, Passo di Trivigno, Guspessa-Kammstraße, Mortirolo-Abfahrt über Monno zu schmieden, aber leider finden die so zusammen kommenden 3500 Höhenmeter zu wenige Freunde für eine Splittergruppe (obwohl steil UND schön).
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Rätische Alpen – Rund um das Stilfser Joch 2020
Rätische Alpen, Alpen, Engadin, Lombardei, Graubünden
07.07.2020,
bruckner13:
Für alle, die noch nicht bei uns waren: Die entspannte Gruppe 3 ist eine Wundertüte.
Bei uns sind die notorischen Understatement Fahrer, die auch locker bei den Schnelleren oder den ganz Schnellen mitrollen können. Natürlich findet man auch die "echten Entspannten", die zwar nicht schnell sind, aber in der Gewissheit radlen, früher oder später schon am Hotel anzukommen. Und regelmäßig auch dabei,sind QD-Neulinge, teils unter dem Motto "Denn Sie wissen nicht, was sie tun".
Einfach gesagt, selbstwusste Radsportler mit recht großen Unterschieden bei der Leistungsfähigkeit im Sattel und den persönlichen Gewohnheiten und Vorlieben, wie sie die Zeit auf und neben dem Rad verbringen.
"Bekennde Entspannte" -davon gibt es viele- wissen, dass binnen kurzer Zeit, jeder seine Talente einbringt und wir immer sehr viel Spass miteinander haben. Landschatliche, kulturelle und vor allem gastronomische Highligts werden neben der körperlichen Ertüchtigung gerne gewürdigt, und so manches mal auch eine nette Bademöglichkeit genutzt.
Bei uns sind alle willkommen, jeder findet jeder seinen Platz und wird zum glücklichen Menschen, wenn, ja wenn nicht gerade schon am zweiten Tag das "Monument" Mortirolo mit vielen Höhenmetern und noch mehr Prozenten im Wege steht.
Schon die gestrige Etappe stand wohl unter dem unguten Einfluss des Anstiegs mit dem unheilschwangeren Namen:
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Rätische Alpen – Rund um das Stilfser Joch 2020
Engadin, Rätische Alpen, Alpen, Graubünden
05.07.2020,
Jan:
Die Alpen! Die Alpen sind einfach die Alpen. Pünktlich auf die Minute starten wir heute morgen von unserem Hotel Chur in Chur. Falls jemand jemals in Chur Quartier aufschlagen möchte: die Familie Schmid im Hotel Chur hat sich wirklich rührend um uns gekümmert. Sehr empfehlenswert.
Ich rufe den Track auf, aber als ich ihn ein wenig später starten möchte, ist er weg. Macht nichts, sagt Harry, das finden wir auch so. Zumal zumindest Dirk und er den Track haben. Links, rechts, und schon sind wir im Anstieg zum Lenzerheidepass. Einrollmeter: 40. Sofort läuft der Schweiß, das Thermometer zeigt schon 22 Grad an.
Nadine und ich haben uns schon zwei Tage akklimatisiert, aber der Kaltstart ist dennoch heftig: 975 Höhenmeter bis zum Lenzerheidepass. Torsten, der Reiseleiter der rätischen Alpen relaxed, die gestern in Chur zu Ende gegangen ist, fand den Anstieg richtig ätzend, aber ich bin ganz zufrieden mit dem gebotenen Alpenpanorama über dem Rheintal. Der Verkehr ist nicht inexistent, aber auch deutlich weniger schlimm als befürchtet.
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Rätische Alpen – Rund um das Stilfser Joch 2019
Vinschgau, Südtirol, Alpen, Ötztaler Alpen, Rätische Alpen, Engadin, Lombardei, Trentino - Südtirol, Tirol, Graubünden
18.07.2019,
majortom:
Da waren wir doch schon. Herzliche Grüße an alle fleißigen Leser unseres Reiseblogs vom Stilfserjoch. Bergankunft auf 2757 m Höhe. Aus meinem Hotelzimmer blicke ich hinab auf die Südwestauffahrt vom Bormio, kann sozusagen zum Umbrailpass runterwinken, auf dem wir gestern noch standen (die meisten sind ja sogar noch die paar Kehren vom Umbrail zum Stelvio rauf gefahren), schaue auf Augenhöhe auf die gerade noch sonnenbeschienenen Berge ringsrum. So langsam leert sich vermutlich auch der höchste Rummelplatz Europas, die Finisher-Trikot-Ständer werden reingeholt und Ernstl und Richard von ihren respektiven Würstel-Buden essen die letzten Hirsch-Bratwürste
con crauti selbst auf. Bald haben wir die Passhöhe wohl fast für uns allein. Ein erhebendes Gefühl nach einer wahrhaft monumentalen Etappe.
Heute morgen in Schuls a.k.a. Scuol: bedeckter Himmel, nicht mehr ganz so heiß wie die letzten beiden Tage. Dennoch starten wir gut gelaunt in die 18 km Abfahrt das Inntal hinunter bis Martina, wo wir sogleich den Fluss überqueren und somit wieder die Europäische Union betreten.
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Rätische Alpen – Rund um das Stilfser Joch 2019
Rätische Alpen, Alpen, Engadin, Graubünden, Lombardei
17.07.2019,
majortom:
Die heutige vierte Etappe führt von Bormio nach Scuol, also wieder zurück in die Schweiz (Pro: bessere Straßen. Contra: höhere Bierpreise). Glücklicherweise hat Marco gestern auch noch das Problem gelöst, dass ich nicht so recht wusste, wie man den Etappenort richtig ausspricht (Skuhl? Sku-oll? Sku-ohl? Skål?). Es gibt nämlich auch einen sagenhaften deutschen Namen für Scuol: Schuls. Also führt die heutige Etappe von Worms nach Schuls. Über das Stilfserjoch.
Da die Etappe auch einen signifikanten Teil Horizontalbewegung enthält (nämlich am Schluss das Engadin hinunter von Zernez nach Schuls), haftete ihr so ein wenig das Stima einer Übergangesetappe an. Irgendwie müssen wir halt auf die andere Seite des Stelvio kommen, um vom Prad die 48 Kehren fahren zu können. Doch der heutige Tag belehrte uns eines besseren. Keine Übergangsetappe, sondern eine Traumetappe, die sich nahtlos in die Serie von Traumetappen dieser Reise einfügt.
Die Auffahrt von Bormio auf das Stilfserjoch ist irgendwie so ein wenig das hässliche Entlein unter den Passauffahrten.
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Rätische Alpen – Rund um das Stilfser Joch 2019
Alpen, Lombardei
16.07.2019,
majortom:
Tag drei. Der durchaus schwere Gaviapass steht heute auf dem Programm. Wobei natürlich nach dem Mortirolo-Gemetzel gestern alles andere wie Pillepalle erscheint. Bei herrlichem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen beim Etappenstart im immerhin auf 1100 m Höhe gelegenen Aprica und der Aussicht auf eine erneut tolle Etappe ist die Stimmung extrem gut.
Zum ersten Mal beginnen wir heute mit einer Abfahrt. 15 Kilometer hinab nach Edolo. Es läuft. Zumindest diese erste halbe Stunde vergeht wie im Fluge. Dann folgt das ca. 20 km lange Stück das Val Camonica hinauf bis Ponte di Legno. Es ist zäh, aber wir quetschen das natürlich souverän weg. Kein Stopp, bis kurz vor Ponte di Legno eine Pinkelpause angefordert wird. Machen wir natürlich.
Und schon sind wir im Anstieg zum Gavia. Der ganz locker beginnt, sich dann aber teilweise doch als steil herausstellt. Na ja, die Steilstücke hier wären im Mortirolo die Flachstücke gewesen. Egal. Spätestens als wir das erste Mal den Wald verlassen, und sich die ersten Blicke zurück nach Ponte di Legno und zu den umliegenden Berge einstellen, werden die ersten Fotostopps eingelegt.
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Rätische Alpen – Rund um das Stilfser Joch 2019
Rätische Alpen, Alpen, Engadin, Lombardei, Graubünden
15.07.2019,
majortom:
"Das Wetter findet draußen statt", sagte gestern eine Einheimische in Pontresina angesichts des gestrigen Wetterberichts. Was soviel heißen soll wie: "Lasst euch nicht verrückt machen, wenn die Regen ansagen. Es wird meistens besser als angesagt." Heute morgen stellen wir fest: sie hatte recht. In der Nacht hat es geregnet, ein paar hundert Höhenmeter weiter oben sogar geschneit, aber die Straßen sind trocken, und man meint sogar, dass die Sonne rauskommen könnte. Der Respekt ist hoch vor der heutigen Etappe, was eher weniger am zunächst auf dem Speisezettel liegenden Berninapass liegt, sondern an einer Legende des Giro d'Italia. Der gefürchteten Westauffahrt von Mazzo zum Passo di Mortirolo.
Der Bernina ist ein Rollerberg. Dennoch wird uns glücklicherweise warm in der Auffahrt, denn die Temperaturen sind im einstelligen Bereich und sinken mit jedem Höhenmeter. Fast geht in den tief hängenden Wolken unter, dass der Bernina eigentlich ein sehr schöner Pass ist, sehr hochalpin und mit schönen Blicken auf Gletscher und Berggipfel.
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Rätische Alpen – Rund um das Stilfser Joch 2019
Engadin, Rätische Alpen, Alpen, Graubünden
14.07.2019,
majortom:
Die meisten unserer Berichte beginnen folgendermaßen: "Einigermaßen pünktlich um 9 Uhr brechen wir zur ersten Etappe auf." Aber wir sind in der Schweiz. Also brechen wir
auf die Sekunde pünktlich zur ersten Etappe auf. Und zwar als Kaltstart, denn nach 50 Meter Einrollen vom Hotel aus beginnt der Anstieg zum Lenzerheidepass. Und gleich nach den ersten 50 Metern begehe ich den ersten Navigationsfehler und wähle die falsche Ausfahrt aus dem Kreisverkehr. Bekanntlich steht in den Guide-Regularien, dass man sich einmal pro Tag verfahren darf, ohne Sanktionen erwarten zu müssen. Okay, das erhöht den Druck für den restlichen Tag. Die Navigation sollte heute bei einer Etappe über zwei Pässe nicht das allergrößte Problem darstellen.
Die Gruppe scheint hochmotiviert und preschen nach vorne davon, während ich dankbar bin, ein drei-Personen-Grupetto um mich scharen zu können. Marco hatte gestern recht mit seinem Hinweis, dass der Verkehr am Lenzerheidepass recht stark sein wird, und tatsächlich werden wir im Minutentakt von allerlei Urlaubern überholt.
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