16.07.2021,
tortentom:
Was für ein Morgen!
Mein Wecker klingelt auf 2750m auf dem Stelvio! Sowas erlebt man nicht alle Tage. Der Blick zum Fenster und die Sonne sagen: ,,Das wird ein guter Tag!"
Ich wandere nach dem Frühstück nochmal schnell zur Tibethütte. Jeder hat gestern vom Ausblick auf unsere Kehren geschwärmt! Sogar Sylvia die Romantikerin, machte ein Foto! Heute früh, die Kehren in einem anderen Licht und der Ortler voll da. Der Wahnsinn! Ich kann nur jedem raten, dass einmal im Leben zu machen! Solche Tage vergisst man nicht! Wir treffen uns gemeinsam mit den Rädern auf der Tibet-Terrasse und machen noch ein Gruppenfoto! Sylvia lassen wir Vorfahren, damit wir in der Abfahrt den Flow genießen können! Rupi und Phillip fahren auch vor, da sie noch Erledigungen in Bormio zu tätigen haben. Die Abfahrt über den Umbrail nach Bormio ist ein Traum! Lange Geraden, viele kleine Kehren, trocken, Sonne, der Himmel auf Erden! Unten in Bormio fahren wir RECHTS nach Livigno! Dann lockt uns ein falsches GPS Signal zum nicht vorhandenen Bus um unsere Jacken abzugeben. Wir finden Sylvia trotzdem und fahren weiter über Foscagno und d'Eira nach Livigno! Oben am Ortseingang LINKS weg erwartet uns dann Sylvia mit einem geilen Buffet! Käse, Salami, Kuchen, Hanuta, Balisto, Tomaten, Wassermelone, Pfirsich.... Mehr als genug und wir, ich, langen ordentlich zu. Nach dem Essen wartet der Forcola di Livigno und der Berninapass! Beide kennen die meisten von uns von der 2. Etappe als wir sie von der Gegenseite in Angriff nahmen! Der Forcola, ein Rollerberg und der Bernina nochmal etwas kürzer aber steiler! Jolanda nimmt ihre kompletten Klamotten im Rucksack mit, traut keinem Wetter mehr! Oben das Xte Passfoto diese Woche und ich schicke die Gruppe vor mit Treffpunkt in St. Moritz. Gruppe drei um Gabi erwischt oben der aufziehende Regen, wäre auch komisch wenn man ganz trocken bleibt, der Rest von uns kommt trocken runter! In St.Moritz dann ein paar Tropfen und wir machen uns auf den Weg am Silvaplana vorbei in Richtung Maloja. Der Gegenwind ist diesmal gnädig und relativ harmlos! Die lange Abfahrt in unseren Etappenort Chiavenna kenne ich auch schon vom letzten Jahr als ich dort mit Peter und Charly runter geballert bin! Schöne Grüße an dieser Stelle! Das Wetter hält, wie Stephan es verspricht. Wir kommen bei 26 Grad und italienischem Flair in der Stadt an! Rupi stellt noch fest, dass wir heute 4200m runter gefahren sind in Summe. 2100m bergauf und das obwohl vier ü2000er Pässe dabei waren! Ein schöner Abfahrtslauf heute! Darf auch mal sein!
––– ursprüngliche Etappenbeschreibung–––-
Am Morgen dürfte es kalt werden - hier heißt es warm anziehen, wenn wir früh morgens vom Stilfser Joch nach Bormio abfahren. Damit uns wieder warm wird, starten wir sogleich in die längste Auffahrt des Tages zum Pässeduo Foscagno/Eira, das uns die ersten beiden Passschilder sozusagen im Doppelpack serviert, nur mit einer kurzen Abfahrt dazwischen. Dann geht es ein Stück hinab nach Livigno, das vor allem vom Zollfrei-Tourismus geprägt ist. Wir ignorieren die Zigaretten- und Schnapsläden, halten uns nicht lange auf und absolvieren mit der Forcola di Livigno Pass Nummer drei. Und schließen, weils so schön war, die Schlusskilometer zum Berninapass gleich an. Die erste Tageshälfte ist rum, vier Pässe sind abgehakt, und der Löwenanteil der Höhenmeter auch. Die Nordwestseite des Bernina kennen wir ja schon, heute nehmen wir sie bergab. Durch das Oberengadin fahren wir flach zum Malojapass, den wir sozusagen geschenkt bekommen - ganz ohne Höhenmeter. Und dann trennt uns nur noch eine lange Abfahrt von unserem Tagesziel im italienischen Chiavenna.