13.07.2021,
tortentom:
Wir starten heute schon um 8! Um einfach eine Stunde lang weniger nass zu werden. Nachdem die drei von Gruppe 1 gestern noch einige Pints im Irish Pub gezogen haben, sind sie heute trotzdem die ersten die abfahren. Die ersten 15km bis Edolo rollen wir locker bergab. 80er Puls, 41er Schnitt. Wenn das nur immer so wär. Dann die nächsten 15km bis Ponte di Legno dafür mit 3% stetig steigend wieder bergauf. Jolandas Reißzwecken-Platten wird schnell behoben und ich fahre mit ihr gemeinsam in den Gavia hinein! Der Rest der Gruppe ist schon vorgefahren aber 2 nicht näher genannte Mitfahrer biegen auf der Umgehungsstraße anstatt zum Gavia zur Case di Visio ab! Auch ein schöner Anstieg, aber für heute der falsche! Letztendlich landen sie doch wieder auf dem Track und ein kleiner Anruf lässt auch den Guide wissen wo sie sind. Vorbildlich! Ich rolle weiter mit unserer Schweizerin bergauf. Um 10:40Uhr die ersten Regentropfen, zuerst ganz nett, dann extrem werdend mit Wind! Wir hätten wohl lieber im Tunnel im trockenen sitzen bleiben sollen. Oben wird es richtig eklig, ein Blitz lässt mich die letzten 200m nochmal schneller werden. Vollkommen Nass erstmal ins Rifugio auf der Passhöhe! Sylvias Sprinter wird heute als Umkleide missbraucht aber erfüllt seinen Zweck! Sascha gönnt sich eine Minestrone und die anderen wärmen sich am Holzofen. Ein herrlicher Oktobertag, wenn nicht doch eigentlich Hochsommer wäre. Gruppe 1 hat sich in bester Tour de France Manier nur kurz oben aufgehalten und das nötigste erledigt. Bennys Gruppe somit die Vorhut für den Sintflutartigen Regen runter nach Bormio! Inzwischen sind alle oben angekommen und ich mache den letzten der Zweier Gruppe und Fahre mit Grupetto-Dolomiti (Jolanda, Mathias, Haiko) bergab. Es regnet so brutal, dass sogar von den Dächern in Valfurva Wasserfälle kommen und wir einfach durchfahren weil es eh schon egal ist! Auf der Straße kleine Bäche. Ein Boot wäre hier eindeutig die bessere Option! Die Gruppe fährt sensationell Save runter und jeder macht genau das richtige. So kommen wir alle ziemlich früh ins Hotel und können uns etwas aufwärmen und die Zeit genießen. Ihr seid alles harte Hunde/Hündinnen die da heute unterwegs waren! Ein kleiner Schauer darf Euch jetzt nur noch müde lächeln lassen. Denkt einfach zurück: ,,...ha, damals am Gavia...."
Complimenti! Grazie!
–––ursprüngliche Etappenbeschreibung–––-
Es ist eine kurze Etappe, die uns heute erwartet, aber langweilig wird uns mit Sicherheit nicht werden. Dafür wird schon die Südrampe des Passo di Gavia sorgen, die zu den beeindruckendsten Passauffahrten im gesamten Alpenraum gehört. Zunächst fahren wir jedoch noch von Aprica hinab nach Edolo und das Val Camonica hinauf nach Ponte di Legno. Hier beginnt die schmale, oft spektakulär am Hang gebaute Auffahrt auf den Gavia. Nach der Abfahrt in den Etappenort Bormio könnte man vielleicht noch die eine oder andere Stichstraße anschließen - man sollte jedoch auch genug erlebt haben, um den Tag zu beschließen.
Option: Nach dem Gavia kann man noch zum Passo Torri di Fraele fahren - eine herrliche einsame Sackgasse. Das bedeutet eine Etappe von 101 km und 2800 Hm.