Vor einigen Wochen hat Hagen bereits die Strecke der Vuelta a España analysiert und die Überschneidungspunkte mit den quäldich-Reisen 2024 in Spanien aufgezeigt. In diesem Blog-Beitrag sehen wir uns die Strecke und insbesondere die Bergetappen der Tour de France 2024 genauer an und zeigen dir, bei welchen unserer Rennradreisen du die Höhepunkte des Rennens mit einer Gruppe von Gleichgesinnten nachfahren kannst.
Ende Oktober jedes Jahres richtet sich die Aufmerksamkeit der radsport-interessierten Weltöffentlichkeit auf den Palais des Congrès an der Porte Maillot im Westen von Paris. Wenn – mit großem Brimborium – die Strecke des wichtigsten Radrennens der Welt präsentiert wird: der Tour de France. Für die Teams und Fahrer*innen interessant: Wie viele Berg- und Sprintankünfte wird es geben? Und wie viele Zeitfahrkilometer? Für uns Zuschauer*innen interessant: Welche Etappen versprechen das größte Spektakel? Wo lohnt es, sich den Livestream einzuschalten, oder sogar selbst vor Ort zu sein?
Zugegebenermaßen etwas weniger weltweite Aufmerksamkeit erfährt die Streckenpräsentation der quäldich-Reisen im August. Es soll dennoch langjährige Mitfahrerinnen und Mitfahrer geben, die ab Anfang August immer ungeduldiger werden, bis dann endlich bekannt gegeben wird, was quäldich sich wieder neues ausgedacht hat. Und dann vielleicht Ende Oktober – wie wir übrigens auch – den Abgleich mit der Tour-de-France-Route machen.
Auch 2024 sind bei der Tour de France viele schöne Etappen dabei. Eins ist schon jetzt klar: es wird eine besondere Tour werden. Zunächst einmal müssen die Favoriten dieses Jahr schon früh die Karten auf den Tisch legen, denn schon auf der vierten Etappe geht es – nach dem Grand Départ im italienischen Florenz – in die Hochalpen, und mit dem Col du Galibier wird das „Dach der Tour“ überquert. Besonders wird auch die neunte Etappe rund um Troyes, die über 14 Gravel-Sektoren führen soll. Schließlich endet die Tour wegen der Olympischen Spiele zum ersten Mal nicht in Paris, sondern an der Côte d'Azur, mit einem Einzelzeitfahren von Monaco nach Nizza. Und wir wollen an dieser Stelle auch nicht unter den Tisch fallen lassen, dass das Frauenrennen mindestens ebenso spektakulär mit einer Bergankunft in Alpe d'Huez enden wird, nachdem es zu Beginn schon eine Etappe im legendären Frühjahrsklassiker-Territorium zwischen dem niederländischen Valkenburg und dem belgischen Lüttich gegeben hat.
Schauen wir uns also die Bergetappen mal genauer an, insbesondere auch im Hinblick auf Überschneidungen mit quäldich-Reisen.
Ins Hochgebirge schon am vierten Tag der Tour, das ist ungewöhnlich. Aber wohl einfach dem Umstand geschuldet, dass man die Alpen überqueren muss, um mit dem Rennrad von Italien nach Frankreich zu kommen. Hier hat der Tour-Veranstalter ASO also einfach aus der Not eine Tugend und aus der Alpenquerung eine Bergetappe gemacht. Vom Startort Pinerolo aus geht es direkt in den Colle del Sestriere, dann wird am Col de Montgenèvre die Grenze überquert. Und schließlich wird der legendäre Col du Galibier von Süden (inklusive Vorpass Col du Lautaret) überquert. Es ist keine besonders kühne Vorhersage, dass die Favoriten nicht geschlossen über den Galibier kommen werden, und einige Protagonisten ihre Klassement-Ambitionen werden bergraben können. Stattdessen wird der erste auf der Passhöhe wohl auch im Ziel in Valloire die Arme in die Höhe recken können und das Gelbe Trikot des Gesamtführenden übernehmen.
Hier ist die Tour unterwegs im Territorium unserer Reise in die Cottischen Alpen, die ebenso in Pinerolo startet wie die Tour-Etappe. Der besondere Reiz der Reise liegt darin, ebenfalls auf beiden Seiten des Alpenhauptkamms in den Westalpen spektakuläre Pässe bezwingen zu können. Während die Profis kaum Augen dafür haben werden, können wir auch das fantastische Panorama vom Galibier genießen – von der Barre des Ecrins im Süden bis hin zum Montblanc im Norden. Wer sich zu unserer Grand Tour von Nizza nach Wien entlang des kompletten Alpenbogens anmeldet, wird den Galibier nicht mal eine Woche nach den Profis überqueren können.
Diese Etappe werden die wenigsten auf dem Schirm haben, führt sie doch weder durch Alpen noch Pyrenäen, sondern durch das Cantal im Zentralmassiv. Die Mini-Bergankunft in Le Lioran wird vermutlich an einen Ausreißer gehen, doch abhängig von der Konstellation im Gesamtklassement könnte sich auch ein Mitfavorit zu einer Attacke in der steilen Westauffahrt zum Pas de Peyrol hinreißen lassen. Wir können uns jedenfalls auf schöne Landschaftsbilder im Fernsehen freuen, wie die Teilnehmer*innen der letztjährigen Auvergne-Rundfahrt mit quäldich bezeugen können. Nächste Ausgabe leider erst 2025.
Die erste von zwei Pyrenäen-Etappen der Tour 2024 ist wohl geradezu prototypisch. Auf das Must-have Col du Tourmalet folgt die Hourquette d'Ancizan und schließlich eine Bergankunft in einer Skistation, diesmal: Pla d'Adet. Eine klare Angelegenheit für die Kletterer also. Wer in Nizza im Gesamtklassement ganz oben stehen möchte, darf hier keinen schlechten Tag erwischen.
Die Etappe ähnelt ein wenig der Königsetappe unserer Pyrenäen-Grand Tour vom Atlantik zum Mittelmeer, wo wir das Pässetripel Tourmalet / Aspin / Peyresourde fahren. Bei den Pyrenäen-Geheimtipps packen wir Tourmalet und Aspin in eine Etappe; hier kann man statt des Aspin problemlos auch den Tour-Pass Hourquette d'Ancizan fahren.
Obwohl keiner der Berge für sich wirklich furchterregend ist, handelt es sich doch aufgrund der großen Anzahl der Anstiege und insgesamt etwas mehr als 5000 Hm auf knapp 200 km um eine Königsetappe der Tour. Es ist sicher kein Zufall, dass diese Etappe auf den 14. Juli, den französischen Nationalfeiertag gelegt wurde. Auf dem Plan stehen Col de Peyresourde, Col de Menté, Col de Portet d'Aspet, Col d'Agnes, Port de Lers und der Schlussanstieg auf das Plateau de Beille. Um das einzuordnen: das entspricht ziemlich genau zwei Etappen, wie wir sie bei Pyrenäen Atlantik-Mittelmeer fahren. Nur hintereinander. Am selben Tag.
Bei quäldich erleben kann man die Pässe der Etappe außer bei der Grand Tour Pyenäen Atlantik-Mittelmeer auch noch bei den Pyrenäen-Klassikern relaxed, allerdings in umgekehrter Reihenfolge. Und auf zweieinhalb Tage verteilt. Bei derselben Reise geht es dann auch mit Aspin und Tourmalet weiter.
Die Hochalpen werden dann erst am Schlusswochenende der Tour wieder angesteuert, doch an diesen beiden letzten beiden Tagen könnte das Klassement nochmal kräftig durcheinander gewirbelt werden. Mit am meisten Aufmerksamkeit hat bei der Streckenpräsentation die 19. Etappe erfahren, und dafür sorgt vor allem die Cime de la Bonette. Auf 2800 m Höhe wird auch für die Athleten die Luft dünn, und die Gefahr ist groß, hier an einem schlechten Tag kalt erwischt zu werden. Komplettiert wird die Bergwertungs-Trilogie vom Col de Vars zum Auftakt und der Bergankunft in Isola 2000 unterhalb des Col de la Lombarde – bei beiden wird auch die 2000-Meter-Marke überschritten.
Col de Vars und Cime de la Bonette befahren wir im Rahmen unserer Grand Tour Freiburg-Nizza. Für uns ist die Cime de la Bonette dann die letzte Bergwertung, bevor es in einer extralangen Abfahrt entlang von Tinée und Var ans Mittelmeer in Nizza geht. In der umgekehrten Richtung werden die Pässe befahren bei den Monumenten der Südalpen und Nizza-Wien bezwungen.
Die Profis werden aus dem Tinée-Tal nach Nizza gefahren, wo tags darauf schon die nächste schwere Bergetappe beginnt. Mit 4600 Hm auf nur 133 km hat auch sie Königsetappen-Status; die Höhenmeter verteilen sich der Reihe nach auf Col de Braus, Col de Turini, Col Saint-Martin und Col de la Couillole, letzterer als Bergankunft.
Das Hinterland der Côte d'Azur, wo sich die Seealpen selbst in unmittelbarer Meeresnähe auf deutlich über 1000 m Höhe auftürmen, ist das Revier unserer Frühjahrsreise, die sinnigerweise den Namen Seealpen - Rund um Nizza trägt. Nicht nur passionierte Bergfahrer, die in der Frühjahrssonne die Pässe des Tour-Spektakels erkunden möchten, sind hier genau richtig, sondern auch all diejenigen, die das besondere Flair der Côte d'Azur-Metropole erleben möchten. Vielleicht sehen wir während unserer Woche ja sogar einige um Nizza heimische Tour-Protagonisten bei der Vorbereitung.
Den krönenden Abschluss der Tour 2024 bildet ein Einzelzeitfahren zwischen Monaco und Nizza. Was nach Flachetappe klingt, schließlich liegen Start und Ziel beide am Meer, ist so ziemlich das genaue Gegenteil. Bis auf ca. 500 m geht es von Monaco erst hinauf auf die traumhafte Küstenstraße Grande Corniche zum Col d'Èze, dann wieder hinab nach Nizza, wo noch eine Ehrenrunde auf der bekannten Promenade des Anglais gedreht wird, bevor das Ziel auf der Place Massena erreicht wird.
Nizza halten wir tatsächlich für ein würdiges Ziel des größten Radrennens der Welt. Nizza ist eine Radsport-Hochburg. Rennrad und Nizza, das passt zusammen. Und auch für quäldich spielt die Stadt eine entscheidende Rolle. Zu erleben bei unserer Seealpen-Reise in und um Nizza, als Zielort bei Freiburg-Nizza nach acht Etappen durch Schwarzwald, Jura und entlang der Route des Grandes Alpes, oder zum Auftakt des vielleicht größten Abenteuers im Reiseprogramm von quäldich im Jahr 2024: der Fernfahrt Nizza-Wien.
Oft nur stiefmütterlich behandelt wird die Strecke des Frauenrennens, obwohl auch hier sportlich anspruchsvolle und landschaftlich herausragende Strecken befahren werden. Wir möchten die Tour de France Femmes nicht unter den Tisch fallen lassen und auch hier einen kurzen Blick auf den Streckenplan werfen.
Nach einigen Flachetappen zum Grand Départ in den Niederlanden führt die dritte Etappe grenzüberschreitend aus einem Frühjahrsklassiker-Hotspot in den anderen: von Valkenburg, Zentrum des Amstel Gold Race, nach Lüttich, Zielort von Liège-Bastogne. Zu erleben bei unserem Ardennen-Kurztrip, das nächste Mal voraussichtlich 2025.
Die siebte Etappe startet im Jura und führt hügelig in Richtung der Alpen. Die Bergankunft in Grand Bornand liegt dann auf halben Weg zum Col de la Colombière – hier werden sich die Favoritinnen sicher zeigen, auch wenn es nicht die schwerste Etappe und die schwerste Bergankunft ist. Den Col de la Colombière befahren wir bei der Rennradwoche in den Savoyer Alpen.
Hier haben sich die Tour-Veranstalter für eine klassiche Alpenetappe entschieden. Für die Fahrerinnen ist es zwar die erste Bergankunft in Alpe d'Huez, bei den Männern wurde der Anstieg schon unzählige Male auch mit dem Col du Glandon kombiniert. Da es sich um die Schlussetappe handelt, wird der Tagessieg hart umkämpft sein, und das Gesamtklassement erst in Alpe d'Huez Gestalt annehmen.
Wer eine Bergankunft in Alpe d'Huez nachempfinden möchte, kann das ebenfalls bei den Savoyer Alpen oder den Savoyer Alpen Relaxed erleben. Bei beiden Reisen endet die Etappe mitten im Skiort, und wir übernachten auf 1800 m Höhe.