Wir haben Mitte Februar und starten in die Rennradsaison 2024. Zum ersten Mal beginnt die quäldich-Saison auf Gran Canaria, hatten wir doch die Termine der beiden Bergtrainings auf den zwei größten Kanarischen Inseln für 2024 getauscht. Diese Woche ist quäldich also auf Gran Canaria und nächste Woche dann auf Teneriffa zu Gast...
Doch bevor wir zum Teide schauen, genießen wir mit quäldich erstmal das Geschehen auf Gran Canaria. Und das meint es bisher ziemlich gut mit uns. 19 Grad bereits nach 9 Uhr, die Sonne scheint, der Sturm der Nacht hat sich gelegt und wir klicken in die Pedale beim Bergtraining... der Großteil unserer Gruppe nicht zum ersten Mal. Denn gestern konnten dank der durchweg sehr pünktlichen Flüge viele unseren Prolog fahren. Einen ersten kleinen Pass zur Vorspeise: der Anstieg von Ayagaures zur Cima Pedro Gonzales. Heute ging es ganz ungewohnt für Gran Canaria Verhältnisse los. Flach! Flüssig sind wir durch die Keisverkehre von Maspalomas gesteuert und alle gemeinsam auf die Küstenstraßen nach El Doctoral eingebogen. Wer die Küstenstraße kennt, der weiß wie charakterbildend diese Passage sein kann. Straff wehte der Wind heute frontal von vorn. Wir kamen teilweise nur mit 20 km/h vorwärts, im Flachen. Das schmeckte so gar nicht. Mit Ronny führte ich die Gruppe in stabiler Zweierreihe. Wir sorgten für Windschatten, so gut es ging. Nach einer knappen Stunde hatten wir den Abschnitt geschafft. Die vielleicht unschönsten 25 Kilometer der Reise lagen hinter uns und wir alle waren schon gut auf Temperatur. Im Anstieg zum Alto de Temisas zeigte das Thermometer bereits 30 Grad in der Sonne an. Rolands Salzkruste auf der Hose entwickelte sich zu einem orientalischen Ornament. Immerhin schob der Wind nun tendenziell von hinten. An der Passhöhe des Temisas angekommen ein Fotostopp und wenig später rollten wir bergab. Ziel? Die Verpflegung. Nele versorgt uns hier auf Gran Canaria. Hoch im Kurs heute alles was viel Flüssigkeit hat. Alle anderen Leckereien wurden natürlich trotzdem gern angenommen. An der Pause teilten wir die Gruppe. Ein Teil fuhr mit Roberto direkt nach San Bartolome hoch, um dort einen Kaffee zu trinken. Immerhin warten noch fünf anspruchsvolle Etappen auf uns. Auf manch einen sogar die Aussicht auf spanische Sonne bis April. Ja, da wollen die Kräfte gut eingeteilt werden. Der andere Teil unserer Gruppe ging auf die Extraschleife. Saftige Steigungsprozente und holpriger Asphalt hoch nach Risco Blanco sorgten für noch mehr Salz. Wohl zuviel Salz, so dass sich die angekündigten Straßenhunde von Risco Blanco gar nicht haben blicken lassen. Wir konnten schonmal den Pico de las Nieves inspizieren und den giganischen Talkessel von Tirajana bewundern. In der Abfahrt nach San Bartolome hatten wir schnell teils besten Asphalt unter den Rädern. Während die entspannte Gruppe noch Kaffee trank, nahmen wir den Schwung über den Alto de Fataga mit und mit mächtig Rückenwind rollte es weiter bergab zur finalen Passhöhe vor Maspalomas, die Degollada de las Yeguas. Während die Nahsicht auf die vielen kontraststarken Salzränder unserer Bekleidung sehr klar war, nahm die Fernsicht immer weiter ab. Calima! Aus der Sahara weht der Wind gerade den Sand über den Atlantik bis auf die Kanaren und sorgt für trübe Sicht. Aber eben auch für stabiles Sommerwetter. Die Dünenlandschaft von Maspalomas war jedenfalls nur noch zu erahnen. Wir trennten nochmal die ausdauernd-sportive Gruppe. Mit einer Spende Schweineplempe spezial (Wasser-Fanta-Michung) bekam ich Christian überzeugt, doch die Prologschleife gemeinsam mit Eli, Christof und Timo anzuhängen. Ich fuhr mit den anderen direkt zum Hotel und zur Bar. Roland hatte während der Etappe soviel Salz herausgeschwitzt, dass er mit einem Sprung in den Hotelpool eine salzige Buillon mit zweifelhaften Geschmack hätte zaubern können. Lassen wir das lieber und konzentrieren uns auf das, was wirklich schmeckt. Eine Woche Rennrad, Sommer, Sonne, Gran Canaria!
Ursprüngliche Beschreibung:
Die erste Etappe führt uns noch nicht in die hohen Berge und an die ganz steilen Anstiege. Etwas moderater ist die erste Etappe gestaltet, denn wir alle müssen uns erstmal an die sommerlichen Temperaturen im Februar gewöhnen und unsere Beine auf eine Woche Radsport einstellen! Höhenmeter gibt es natürlich trotzdem auf dieser Etappe. Schließlich sind wir auf Gran Canaria, bei quäldich und beim Bergtraining.
Zunächst fahren wir die Küstenstraße Richtung Flughafen, hoffen wie immer auf Rückenwind auf dieser flachen Passage und biegen in El Doctoral links weg von der Küste. Ab in die Berge geht es und in den mächtigen und beeindruckenden Talkessel von Tirajana. Die Straße schlängelt sich durch die karge und felsige Landschaft und mit dem Alto de Temisas steht ein längerer Aufstieg bevor. Oben gibt es die Verpflegung am Begleitauto und wir können uns abwechslungsreich am Buffet stärken. Wir wollen gut versorgt sein in dieser Woche. Über Santa Lucía erreichen wir San Bartolomé. Zurück nach Maspalomas geht es überwiegend bergab und kurvig durch den Barranco von Fataga. Mit der Degollada de las Yeguas steht auch noch ein letzter Pass im Plan, der mit viel Schwung keine große Hürde darstellt. Cafés gibt es auf den letzten 30 km übrigens genügend am Streckenrand. Ob in San Bartolomé oder Fataga. An einem schönen Plätzchen werden wir sicher noch verweilen, denn wir sind im Urlaub!