Pyrenäen-Geheimtipps 2023
Pyrenäen, Nouvelle Aquitaine, Occitanie
03.09.2023,
B-Schraube:
Sind wir jetzt schon in Frankreich? Oder noch in Spanien? Oder schon wieder in Frankreich? Wieviel wiegt so eine ausgewachsene Pyrenäenkuh? Und was ist das eigentlich für eine seltsame Sprache mit all den G's, X's und T's?
Drei Mal geht es in zwei Tagen über den Pyrenäen-Hauptkamm, dabei teilweise auf schmalsten und abgelegensten Strässchen, wo man ohne Quäldich nie hinkommen würde. Die ausdauernde Gruppe erhält dabei mehr Lokalkultur als einem lieb sein kann - der Nahkontakt mit einer Kuhherde sorgt für einigen Nervenkitzel. Am Col d'Arthaburu und am Port de Larrau werden dann die Kletterfähigkeiten auf's Extremste getestet, und für tauglich befunden. Zwei lokale Radsportler versichern auch gerne, dass es sich bei ersterem Pass um den härtesten Anstieg Frankreichs handle. Somit ist die Sache klar und besiegelt: Alles Helden.
Über den wunderschönen, gut ausgebauten, und doch sehr verkehrsarmen Col de la Pierre Saint-Martin werden wir vom Rückenwind förmlich zurück nach Frankreich geblasen - für viele sowas wie der krönende Abschluss der einsamen Tage im Pyrenäen-Grenzgebiet.
An dieser Stelle könnte die Geschichte nun zu Ende sein. Ist sie aber nicht, denn am Samstag müssen wir nochmals volle Kanne durch den Regen - da hilft nichts. Immerhin herrschen auf dem Aubisque verhältnismässig milde 12 Grad. Und so endet die Tour wie sie eine Woche zuvor begonnen hatte - mit Nebel und Regen an einem der Granden der Tour de France. Aber die Reise heisst ja Pyrenäen Geheimtipps. Mit den Klassikern sollte es einfach nicht sein, wie einer der Teilnehmer treffend bemerkte.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Heute atmen wir wieder Tour-de-France-Flair. Wie versprochen kehren wir am finalen Tag der Reise ins Klassiker-Territorium zurück und fahren nach etwa 40 km Einrollphase den Col d'Aubisque, der häufig auf dem Speisezettel der Tour steht, wie auch die an der Passhöhe aufgestellten Rennrad-Skulpturen in Gelb, Grün und Rot-gepunktet bezeugen. Der atemberaubend schöne Cirque de Litor zwischen Col d'Aubisque und Col de Soulor ist dann nochmal das i-Tüpfelchen der Etappe, vielleicht sogar der kompletten Reise. Vom Soulor fahren wir dann nur noch ab Richtung Argelès-Gazost und können die letzten Kilometer im Tal nach Lourdes auf dem Bahntrassen-Radweg zurück legen.
Alle Bilder (quäldich-Portal)