Pyrenäen-Geheimtipps 2023
Pyrenäen, Aragon, Navarra
31.08.2023,
B-Schraube:
Sonne. Endlich! Alles andere ist Nebensache an diesem dritten Tag. Wobei diese Nebensache aus einer sehr schönen und abwechslungsreichen Strecke besteht. Breite spanische Strassen mit rollenden Anstiegen wechseln sich mit kleinen, versteckten Strässchen ab - als Höhepunkt wartet die fantastische Schlucht von Añisclo auf dem Weg zum Alto de Fanlo. Dazu gibt es nach dem Túnel de Petralba minutenlang Highspeed ohne Bremsen. Also für jeden und jede etwas dabei. Viel mehr muss man dazu eigentlich auch nicht schreiben. Einfach ein Tag wie aus dem Quäldich-Bilderbuch.
Auch der vierte Tag lässt sich gut an. Flüssig drücken wir die ersten 40 eher flachen Kilometer auf erneut gut ausgebauten Strassen weg. Der Transitverkehr zum Somport stört nur wenige Kilometer, dann geht es auf verlassenes Geheimtipp-Terrain. In diesem konkreten Fall bedeutet das unter anderem, dass wir plötzlich vor einer Brückenbaustelle stehen. Umkehren geht schlecht, würde dies doch dutzende von zusätzlichen Kilometern und auch einen ordentlichen Höhenmeterzuschlag nach sich ziehen. Nach zähen Verhandlungen mit den Bauarbeitern, man könnte es auch Bitten nennen, dürfen wir unsere Räder schliesslich rübertragen. Abenteuer pur - der Tag ist gerettet!
Nach einer Mittagspause, welche Norbert zu einem kulinarischen Leckerbissen mit sensationeller Aussicht werden lässt, zieht sich der Himmel leider rasch zusammen. Und so erleben wir einmal mehr authentische Pyrenäen-Stimmung mit einem einsamen, nebelverhangenen Pass mit Nieselregen. Und leider auch nochmals einer Dusche in der Abfahrt. Nun soll es aber erstmal wieder sonnig werden für die nächsten zwei Tage in baskischem Gebiet dies- und jenseits der Grenze.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Wir arbeiten uns heute südlich den Pyrenäenhauptkamms nach Westen vor, auf teils mäßig, teils überhaupt nicht befahrenen Straßen. Es ist eine einsame, eine schöne Region im Pyrenäen-Niemandsland. Ganze fünf Pässe stehen dabei auf dem Programm, die allesamt das Geheimtipp-Prädikat erfüllen. Zuerst geht es auf den Collado de la Sierra, die Collada de Array, den Collado de la Loma deAisa, gefolgt vom Alto Echo. Der Alto Zuriza komplettiert das Quintett und setzt der Etappe nochmal die Krone auf. Im unteren Teil eine wildromantsiche Schlucht, oben dann idyllische Hochgebirgslandschaft, wo der Pyrenäenhauptkamm zum Greifen nahe erscheit. Hier verlassen wir Aragon und gelangen nach Navarra, und die Abfahrt führt uns bis in den Etappenort Isaba.
Alle Bilder (quäldich-Portal)