So ungemütlich mag das Wetter aktuell vielerorts in Deutschland sein. Soviel Pech hatten wir im letzten Jahr leider auch auf Kreta. Vor genau einem Jahr, im Oktober 2022 am Ambelos-Pass im Dikti-Gebirge. Was haben wir gefroren und gelitten auf der kalten Abfahrt Richtung Heraklion. Ein ruppiger Saisonausklang mit zaghaften Sommergefühlen war das im letzten Jahr. Die Götter meinten es nicht gar so gut mit uns. Und dieses Jahr auf Kreta? Keine Lebenszeichen im Reiseblog!?
Zu gut war das Wetter! Entsprechend ausgiebig haben wir die Zeit von Früh bis Abend genossen. Zu gut war auch die Urlaubsstimmung. Niemand hatte die Muse ein paar Zeilen für den Reiseblog zu verfassen. Sie hätten unseren Erlebnissen eh nur ansatzweise gerecht werden können und am Ende nur wieder die launischen Götter erzürnt. Lieber nicht!
Darum beschränken wir uns auch jetzt im Nachgang auf die wesentlichen Erkenntnisse der Reise:
Tag 1: Auf Kreta kann man jeden Tag potentielle Fotos für den quäldich-Kalender schießen.
Tag 2: Gunnar findet Gefallen an Gruppenfotos. Ob das an ihm, den Gästen oder an Kreta liegt?
Tag 3: Man kann sich an den 15% steilen Hausberg irgendwie gewöhnen. Er ist Bestandteil unserer täglichen Morgenroutine. Direkt auf den ersten Metern der ersten drei Etappen geht es sehr steil bergauf. Immer die gleiche, verdammt steile Asphaltrampe. Wir sagen nach drei Tagen in unserem herrlichen Hotel in Elounda trotzdem gern Tschüss. Nein, natürlich nicht wegen des Hotelbergs! Ja, wir vermissen die Mistrampe und Alex die Hängematte!
Tag 4: Die 50 km lange Auffahrt von Heraklion zum Skinakas-Observatorium ist wie ein Flug in luftigen Höhen. Unter den Wolken, in den Wolken, über den Wolken. Die herzlichen kretischen Bauern verschenken sogar kostenlose Snacks in Form von frischen, grünen Äpfeln. Mindestens Business-Class Niveau ist so eine Fahrt zum Skinakas-Observatorium…
Tag 5: Ja, am Ruhetag, der uns in das ehemalige Hippiedörfchen Plakias brachte, kann bei quäldich tatsächlich auch langsam und entspannt gefahren werden. Schön! Nur einem prominenten Gast der Reise fällt das trotz Aufstieg von der entspannten zur ausdauernden Gruppe dennoch etwas schwerer ;-)
Tag 6: Traumhafte Serpentinenansammlungen - sie gibt es auf Kreta, wie auf keiner anderen Mittelmeerinsel. Der neu ins Programm genommene Anstieg vom Fischerdorf Chora Sfakion nach Anapolis ist Weltklasse! Die 30 Serpentinen von Kallikratis sind es sowieso. Gruppe 2 meistert die 154 km lange Plusvariante mit Bravour. Und auch der Bananenschalenbeschuss ausgehend vom Reiseleiter auf den Kopf einer Teilnehmerin kann daran nichts ändern. Helm schützt eben doch. Übrigens: Frank kommt trotz aller Vorkommnisse erneut pünktlich in seine geliebte Badewanne.
Tag 7: Auf das erzgebirgische Verpflegungsteam um Susi und Sven ist immer Verlass. Sie versorgen uns auch auf der letzten Etappen und richten ein schmackhaftes Buffet an. Nicht nur das. Auf Kreta blüht Susis künstlerisch-kreative Ader auf, auch neben dem Buffet!
Tag 8: Wie schnell kann eine Woche vergehen. Kreta ist eine Rennradreise wert. Ich komme wieder. Daniel gibt mir den Handschlag. Wir kommen wieder! Nächstes Jahr Anfang Oktober. Rennradfahren in den Bergen Kretas - mit quäldich und mit unseren tierischen Freunden: