28.02.2023,
Pocatky:
Damit müssen wir heute starten, leider. Ja, die Form macht einsam, vor allem unseren Norbert, wenn er uns die Berge hoch wegsprintet. So haben wir leider keine Gelegenheit, oder können nicht ausreichend lange neben ihm fahren, um es denn endlich zu erfahren, ob er bei Bosch oder bei Porsche arbeitet. Oder spricht er zu undeutlich, auch wenn er in der Kommunikation arbeitet, oder war er vielleicht doch schon außer Atem?
An sich startet eine erste Etappe mit der Gruppeneinteilung, man macht vor der Abfahrt eine kurze Vorstellungsrunde, bei der man sich die Namen eh nicht merkt, Selfies, bespricht die Anzahl der geplanten Kaffee-Pausen (bei uns heute nicht eingehalten) und fährt los. In den ersten Kilometern fährt man dann Zweierreihe und macht Speed-Dating, also man lernt sich kennen, bei Gruppe 1 nur Speed. Normalerweise. Wenn die Etappe nicht mit einer kurzen Abfahrt startet, unkommunikativ und dann direkt in den Anstieg übergeht. Einen langen Anstieg, das erste Mal haben wir uns gesammelt nach 25 km und 1.300 Höhenmetern. Da kann man nicht daten, auch nicht speed, dann konzentriert man sich auf die Körper-Grundfunktionen – für den Moment atmen und treten. Nicht immer einfach, wenn sich, wie von Robert angekündigt, längere Passagen mit mehr als 10% Steigung in den Weg stellen. Wir sind noch früh im Jahr, an sich müssten wir GA1 fahren und fahren Tempo. Aber alle fahren super, haben ein breites Grinsen im Gesicht, lachen in die Sonne und freuen sich doch, als wir bei Martin bei 35 km und 2.000 Höhenmetern das erste Gruppenfoto machen und uns am wunderbaren Buffet den Bauch für die Abfahrt vollschlagen – klar, für die Geschwindigkeit in der Abfahrt machen wir alles. Und ja, „Tausende standen an den Hängen und Pisten“, bevor wir dann von der Pause runter sind. Runter nach Teror, ins Kaffee, Speed-Dating ein wenig nachgeholt, weiter runter, eine wunderschöne Landschaft, grün (wahrscheinlich noch die Feuchtigkeit von 2022), tolle Strecke und wieder zurück nach Agaete.
Da fahren wir zur Tourennachbesprechung zum Schmutzbier in den Hafen und werden auf den Boden der Tatsachen geholt – denn Torsten hat gleich am Morgen eingefordert, dass wir alles, was uns nicht gefällt, direkt kommunizieren und nicht mit uns bis Samstag rumtragen. Und er geht mit einem guten Beispiel voran und startet die Datenauswertung seines Tages mit uns – „Trainingszustand unproduktiv“. Nach einem Tag mit 99,6 km und ca. 2.500 Höhenmetern, den wir gefeiert haben. Uns gefeiert haben. Dann erfahren wir noch, dass „die meisten von uns fürs Tempo zu langsam und für Grundlage zu schnell fahren“, danke auch. Es wird, wenn auch zaghaft, eingeworfen, dass der Garmin jetzt eine Erholungszeit von drei Tagen fordert. Hilft auch nicht, unseren Guide haben wir verloren. Und dann erfahren wir noch, dass die Tourenbesprechnung für morgen schon um 19.30 Uhr ist. Aber es ist schon 18.45 Uhr. Und wir müssen noch ins Hotel, Berg hoch, steil, aber „Hast Du etwa geschwitzt? Man muss nicht jeden Tag duschen“.
Wir freuen uns auf morgen, wir sind im Tal der Tränen, hoffentlich werden wir da produktiv. Wenn nicht dort, wo sonst.
P.S: Tag 1, ganz klar Upgrade. Tolle Gruppe, in allen Gruppen, tolle Strecke, tolles Wetter, tolles Team um uns herum.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Der Norden Gran Canarias. Fernab der touristischen Hotspots kann man hier sehr fein Rennrad fahren. An den Berghängen gibt es wunderschön-kurvige Straßen, oft frisch asphaltiert und über grüne Wiesen und durch ursprüngliche Wälder führend. Manches mal hängen hier die Wolken länger als anderswo und sorgen für ein mystisches Nebelschauspiel.
Die Beginn der Etappe kennt nur eine Richtung: es geht nach oben. So sammeln wir auf den ersten 35 km bis zur Pause bereits 2000 Höhenmeter ein. Die Kräfte gilt es gut einzuteilen, damit am Krater Pinos de Galdar noch genügend Reserven für den Anblick der faszinierenden Vulkanlandschaft bleiben. Den Appetit wird das Buffet von Martin stillen und dafür sorgen, dass die Speicher wieder gut gefüllt werden. Schöne Abfahrten versüßen den Rückweg, der über Firgas wieder an die Nordküste Gran Canarias führt.