27.02.2023,
Pocatky:
Da sind wir also wieder, quäldich Bergtraining Gran Canaria, zum zweiten. Nach der Premiere und der Ersterkundung dieser Kanarischen Insel durch quäldich in 2022 starten wir nun in das Bergtraining 2023. Nicht nur ich gebe dieser Insel eine zweite Chance, auch andere, und es sind doch einige, die mit mir in 2022 gefroren haben, hoffen auf eine Woche mit besseren Voraussetzungen und eine Sicht, die nicht durch Wolken verdeckt wird.
Aber wie sind denn die Gesamtsystemvoraussetzungen? Nach dem mich letztes Jahr für meinen ersten Blog im Forum Vorwürfe ereilt haben, ein „begeisterndes“ Berichten über Rennradfahren sei aufgrund der Situation gänzlich unpassend, müssen wir doch ernüchternd festhalten, dass das Gesamtsystem Welt weiterhin nicht im Gleichgewicht ist. Der Beginn des Ukraine-Krieges jährt sich zum ersten Mal, 2022 zu diesem Zeitpunkt unvorstellbar, Ende im Moment nicht absehbar und auch an anderen Stellen bebt die Welt – leider wörtlich. Aber wir fahren wieder Rennrad, hoch und runter und wissen, dass wir verdammt, aber wie, privilegiert sind.
So landen wir heute alle in Las Palmas, schälen uns aus unseren Daunenjacken, die uns beim Abflug vor den Minusgrades in Deutschland geschützt haben und schauen in einen Himmel – der sogar blau ist. Und sind alle gespannt, wie wird die Woche? Schauen wir es uns doch im Detail an, hat die Reise ein Update oder doch ein Upgrade erfahren?
Bei einem Update wird eine Software, für uns also unsere Reise, auf den neuesten Stand gebracht. Sie wird aktualisiert, die Fehler werden behoben, Performance verbessert, Erleichterungen bereitgestellt, um die Arbeit zu erleichtern. Aber ein Update verändert den Umfang oder die Funktionsweise nicht. Dies ist bei einem Upgrade doch schon wesentlich anders – die Bedeutung lässt sich bereits am Wort selbst ablesen. Dadurch rutscht man in einen neuen „Grade“, also in eine neue Klasse. Dies würde also bedeuten, dass unsere Reise auf verschiedenen Ebenen erweitert, neue Struktur und vielleicht sogar neuen Funktionsumfang bekommen müsste. Natürlich werden wir es erst am Ende der Woche wissen und wie immer im Leben hat man nicht alles im Griff, aber bereits heute, am Anreisetag, können wir den Systemcheck starten, diesen die Woche über fortsetzen und am Ende der Woche entscheiden, was denn quäldich dieses Jahr nun ausgeliefert hat.
Hotel – nicht mehr auf 1.500 Höhe, sondern am Strand, nicht mehr in den Wolken, vom ersten Moment gänzlich sichtbar, bis auf die Momente, wenn im Fahrradkeller das Licht ausgeht und der Lichtschalter unauffindbar ist, für uns alle. quäldich bewohnt eine gesamte Etage, mit direktem Zugang zum Pool, direkt vorm Zimmer, müsste auch nach 90 km und 2.800 hm (morgen) erreichbar sein, direkt reinfallen. Also eine Tendenz zum Upgrade.
Tracks – liegen bereits vor und der Prolog bestätigte die Tendenz. Das Wort Berg im Bergtraining hat schon eine gewisse Bedeutung. Letztes Jahr sind wir immer als erstes von 1.500 Höhe runtergefahren, aus dem Winter in den Sommer und mussten am Ende wieder hoch in den Winterschlaf. Also runter, hoch, runter, hoch runter und dann am Ende wieder ganz hoch. Dies wird jetzt anders sein, erstmals also hoch, fühlt sich besser an, ob es so sein wird, werden wir sehen. Der Prolog heute, den fast alle gefahren sind, war 20 km lang mit ca. 500 Höhenmetern, also hoch und wieder runter, steil war es und es fehlten bereits Gänge. Aber schön war es. Also erstmals unentschieden, müssen wir uns durchquälen.
Mieträder – waren bereits 2022 gut und sind jetzt noch besser. Fast alle schalten nun elektrisch (oder elektronisch?), ganz klar ein Upgrade, super vorbereitet vom Team, super assistiert beim Aufbau, jetzt müssen wir (nur) noch treten.
Essen – nach einer Mahlzeit, dem Abendessen, eine erste Tendenz. Fütterung der Raubtiere erfolgt besser in Buffetform (2023) und nicht à la carte wie in 2022, aber für eine Gesamtbewertung noch zu früh.
Somit kommen wir jetzt zu den Dingen, die wir nicht beeinflussen können, oder vielleicht doch. Die „Open Source Komponenten“ dieser Reise. Das Wetter, klar, die Wettervorhersage ist gut, aber wir sind auf einer Insel, da bedeutet die Sonne in der App nicht immer Schatten auf der Straße. Aber wir, wir alle spielen eine zentrale Rolle, als Gruppen, als Team, das Miteinander und das Zueinander. Da können die anderen Komponenten mehrere Upgrades erfahren, wenn diese Kernkomponente nicht läuft, läuft das gesamte System nicht. Aber es wird laufen – ohne Bugs und ohne Ausfälle – auf ein tolles Bergtraining 2023!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Einmal Warm Up am Anreisetag bitte!
Das Bergtraining auf Gran Canaria eröffnen wir mit einer optionalen Einrollrunde durch den Barranco von Agaete. Immer talaufwärts führt die ruhige Straße mit angenehmen Steigungsprozenten. Um bis zum sehenswerten Aussichtspunkt zu gelangen, lässt sich ein steiler Schlusskilometer nicht vermeiden. Noch dazu wird das Asphaltband rau und schmal. Der erste Test für Beine und Material. Die Aussicht am Mirador del Sao entschädigt aber und auf gleicher Strecke fahren wir zum Hotel zurück.