14.08.2022,
silvi:
Die Schweiz sieht doch aus wie eine Modelleisenbahnlandschaft in groß. Und weil es hier so schön ist, wollen wir uns das eine Woche lang ganz genau anschauen, insbesondere die ganzen vielen schönen Anstiege. Wir sind ja schließlich zum Vergnügen hier!
Und somit startet die erste Etappe von Interlaken nach Beckenried pünktlich um 9:00, genau genommen schon etwas früher, Gruppe 1 macht ihrem Ruf schon morgens alle Ehre und startet überpünktlich.
Damit wir auch gleich dem Namen des Reiseveranstalters gerecht werden, dauert es auch nicht lange, bis wir im ersten Anstieg sind. Schon vor Grindelwald geht es beständig berghoch, der Ort lockt zahlreiche Touristen an und auch ich empfinde eine gewisse Faszination, am Fuße der berühmten Eiger Nordwand vorbei zu radeln. Gegen die Bergsteiger, die in den 30er Jahren das erste Mal die Eiger Nordwand bezwangen, ist das doch Kindergarten, was wir hier machen. Ich verkneife mir jedoch jeden Kommentar, denn die nun folgende Große Scheidegg wartet mit satten zweistelligen Prozentzahlen auf, und das am ersten Tag der Rundfahrt. Es dauert auch nicht, lange, bis uns das erste Mal der Postbus passiert, der hier immer (!) Vorfahrt hat und sich mit einer einmaligen Hupton-Melodie ankündigt, zu der ein Kind am Wegesrand fröhlich "Post-Au-to" singt.
Der Straßenbelag der Abfahrt ist etwas untypisch für die Schweiz, eher rumpelig. Ansonsten hat man hier eher Straßen wie Inline-Skate-Pisten.
Direkt nach der Abfahrt folgt der nächste Anstieg bis nach Winterlicken und entpuppt sich als nicht weniger steil als der erste. Wir hängen bis zum Brünigpass noch den kleinen Hasliberg dran, das ist zwar die längere Variante, aber auch die verkehrsärmere. Bis zur Verpflegung ist es dann doch noch ein Stückchen, aber Martins "Bergbuffet" gibt dann nochmal Kraft für die letzten Kilometer. Es geht nun nur noch hügelig dahin, dafür aber mit ordentlich Gegenwind. Wir meistern das Stück bis zum Etappenziel in Beckenried als Gruppe. Dass wir auf dem Weg zum Hotel einen ähnlich fatalen Verfahrer machen wie Gruppe 3, erfahren wir erst im Hotel, ebenso dass Stefan mit zwei Teilnehmern aus seiner Guppe 1 tatsächlich die Varinte 1C gefahren ist und einfach nochmal ein paar hundert Höhenmeter drangehängt hat. Er ist einfach nicht kaputt zu kriegen, unser Stefan!
Uraprüngliche Etappenbeschreibung:
Es kann losgehen. In Interlaken, zu Fuße des Berner Oberlands, starten wir schon mitten drin in den Hochalpen. Oberhalb von Interlaken befindet sich das berühmte Dreigestirn Eiger/Mönch/Jungfrau, und ihnen statten wir nun einen Besuch ab ? die Große Scheidegg steht als erstes auf dem Speiseplan. Eine wunderschöne schmale Bergstraße mit wunderschöner Alpenkulisse. Wir fahren ab nach Meiringen, dann geht es hinauf zum Brünigpass, der als klassischer Transitpass zwischen Berner Oberland und der Zentralschweiz leider recht stark befahren ist. Doch wer wird sich schon beschweren ? schließlich wartet nur noch eine langgezogene Abfahrt und ein paar Hügel, bis wir auf den Vierwaldstätter See zu rollen und in Beckenried Quartier nehmen.