16.07.2021,
N@dine:
"Eigentlich geht es ja nur bergab" war mein erster Satz am Abend zuvor über die anstehende Etappe. Aber so ganz fühlte es sich heute nicht an, als wir aus Pera hoch auf den Karerpass radelten. Sicher ist der Grund im Wetter zu finden. Die Erinnerung an die kalten Duschen von gestern steckten den Knochen noch tief im Gedächtnis. Leider sind wir zudem im Regen los gefahren. Dennoch war die Motivation gut und die Laune leicht erhöht, sah man doch schon die hellere Wolkendecke in unserer Fahrtrichtung. Sich das Wetter schön denken hilft auch. Den Karerpass hat man recht schnell weg gedrückt, flacht er doch in den letzten Kilometern schön ab. Die Abfahrt war gut, nur leider in meinem Fall nicht sonderlich sicher, merkte ich doch erst jetzt wie stark meine Bremsbelege von den vergangenen Regentagen abgenutzt waren. Im nächsten Dorf angekommen war Robert meine Rettung. Er hatte noch zufällig vier dabei, die bei mir passten und schnell eingesetzt waren. Zur vollsten Zufriedenheit der anderen, konnten die nun einen Kaffee trinken oder sich im Shop aufwärmen. Weiter geht es Richtung Bozen. Der erste Gedanke an die Mittagsverpflegung war schon vorhanden. Es folgten leichte Wellen auf sehr wenig befahrenen Straßen und durch Wälder. Sehr schönes Rollen. In Bozen angekommen hat Norbert sich passend an den Radweg gestellt, auf dem wir fuhren. Frischer Kaffee hat er auch stets da! Toll! Nun noch 32km flaches Rollen durch das schöne Etschtal auf dem Radweg nach Meran. Nur drei Außreißer fuhren noch über die Salten-Hochebene im schönesten Sonnenschein. Wir gönnen es ihnen. Das Essen in Meran war fantastisch und wird uns gut morgen über das Timmelsjoch bringen.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung: Auf der heutigen Etappe geht es nur wenig bergauf, dafür umso mehr bergab. Im Val di Fassa sind wir auf über 1300 m Höhe, am Abend in Meran etwa 1000 Meter tiefer. Aber einen Pass fahren wir heute natürlich trotzdem. Den Karerpass, der am Fuße des bekannten Rosengarten nochmals sensationelle Dolomiten-Panoramen liefert. In der langen Abfahrt machen wir einen Abstecher über Obergummer, um den langen Tunnels im Eggental kurz vor Bozen zu entgehen. Haben wir Bozen mal erreicht, können wir ganz gemütlich auf dem breit ausgebauten Etschtal-Radweg nach Meran cruisen.