14.07.2021,
N@dine:
Eine gut gelaunte und ausgeschlafene Gruppe saß heute morgen um 7:30Uhr im Frühstücksaal. Die Ankündigungen über das schlechte Wetter scheinen sich nicht bewahrheitet zu haben. Super! Alle stehen pünktlich bereit für die traumhafte Sella-Ronda. Die Erwartungen sind hoch; doch sind einige noch skeptisch..wird das Wetter halten? Wir starten. Der erste Anstieg zum Sellajoch ist schön. Merken wir doch in den Beinen, dass wir die letzten Tage auch Rad gefahren sind. Schöne Blicke, ein paar Wolken, die verraten, dass es über Nacht geregnet haben muss. Fast oben angekommen dreht das Wetter dann leider doch. Es regent und hagelt und es ist kalt. Eine schnelle Entscheidung muss her. Manche drehen lieber um und machen sich einen SPA Tag. Ich sage natürlich: Weiterfahren! Denke ich doch, dass es im Tal wieder wärmer wird. Und so ist es auch. Kaum haben wir die verregnete und echt kalte Abfahrt hinter uns gelassen, wird es freundlicher. Am Anstieg zum zweiten Pass des Tages - den Grödnerjoch - zeigt sich sogar die Sonne wieder. Ich versuche stets, die Gruppe zum relaxed sein zu überreden, was mir nur selten gelingt. Also trinken genau 2 Radfahrer oben am Pass einen Tee; ich bin eine davon. Dann schnell runter ins Tal, dort wartet schließlich schon unser Norbert mit der Mittagsverpflegung und mit trockenen Klamotten. Immer schön ihn zu sehen! Er hat auch Sonne bestellt. Danke, lieber Norbert!
Weiter gehts in den Anstieg des Passes Campolongo. Den hat man relativ leicht weggedrückt. Nach der tollen Abfahrt geht es in den vierten pass of the day: dem Pordoi. Man kann unter den Wolkendeckchen erkennen, wie unsere Sicht bei gutem Wetter gewesen wäre. Hier wird es nun echt ungemütlich. Es gegnet während des ganzen Anstieges und es ist wirklich richtig kalt. Trotzdem geil! Oben angekommen sind wir bei meinem nächsten Tea-Time Versuch schon immerhin zu dritt! Es tat gut sich bei Cappucino, Tee und Kuchen aufzuwärmen. Leider hat alles Schöne mal eine Ende und wir mussten in die klirrende Kälte. Ein neues negativ-Highlight für mich - ein Mensch, der sehr selten friert - es war so naß und kalt, dass ich meine Hände nicht mehr spüren konnte. Der Gedanke an die Dusche 20km unten im Tal hat mich motiviert. Alle heile angekommen. Was ein Glück.
Ursprünglicher Etappenbericht: Was soll man zu dieser Etappe noch schreiben? Die Sella-Runde ist das Kernstück der Dolomiten, das Must-Have für alle Rennradfahrer, die sich mal in die Region verirren. Heute nehmen wir uns den ganzen Tag dafür Zeit. Ganze vier Pässe sind es, die wir heute Abend unserem Palmarès gutschreiben können: Sellajoch, Grödnerjoch, Campolongo und Pordoi. Aber selbst wenn man das Prestige dieser Etappe mal ganz außer acht lässt... die Umrundung des Sellastocks bietet einfach Bilderbuch-Panoramen, die man in jedem Alpen-Kalender findet. Tag der Postkartenmotive!