15.08.2020,
N@dine:
“Sie können so viele Croissants und Brezeln für das Frühstück bestellen wie Sie mögen.”
“Ah verstehe, verstehe. Ja ja. Und was dazu.”
“NUR Croissants und Brezeln. So viel jeder mag.”
“Ah.. Achso. Oh.”
Leider ist es coronabedingt so, dass das ein oder andere Hotel kein Frühstücksbuffet anbieten kann. Schnell das QD Büro angerufen und die haben Joghurts und Früchte im nahe gelegenen Supermarkt bestellt, welches wir dann klassisch im Einkaufswagen ins Hotel schuben. Das kommt auf die “auch noch nie gemacht Liste”. Das Frühstück war gerettet und wir konnten so gut in den ersten Tag mit 133,4km und 1700hm starten.
Vorab ist aber hervorzuheben, dass es sich bei Olivier - Guide von Gruppe 1 - um einen hervorragenden Salesman handelt. Waren es ursprünglich noch schüchterne 3 Radfahrer in seiner Gruppe, waren es dann am Morgen doch ganze 9, und somit ungewöhnlicherweise die teilnehmerstärkste von allen Gruppen, die mit ihm starteten und scheinbar zufrieden in Belfort ankamen.
Er hat sie wohl auch nicht ganz so stark rangenommen… haben wir in Gruppe 3 doch die Erste und Zweite öfter gesehen als erwartet. Das könnte aber auch an dem ein oder anderen Platten gelegen haben..man munkelt.
Die ersten 70km waren schön flach und unsere Beine konnten gut aufgewärmt werden. Nach 25km mit der Rheinüberquerung haben wir Deutschland hinter uns gelassen, was uns tatsächlich so nach 40km aufgefallen war. Die Gruppen reden viel und lernen sich kennen. Da achtet man nicht mehr auf solche Details.
Trotz des flachen ersten Teils der Fahrt, waren wir doch sehr glücklich, als wir auf Sylvia trafen, die ein grandioses Mittagsfest mit reichlich Auswahl für uns bereit hielt. Glückliche Menschen.
Weiter ging es zum Anstieg am Col de Hundsrück, wo wir gefühlt immer an den 1997 gefallenen Satz Quäl dich, du Sau! dachten. Ein sehr schöner waldiger Anstieg. Oben angekommen wird man mit schönen Weitblicken belohnt. Abfahrt. Dann der Anstieg des Tages hoch zum Ballon d'Alsace. Ich habe gelernt, dass Ballon auf Deutsch Belchen heißt und man diesen vom Ballon d’Alsace in Ostrichtung sehen kann. Er sehe aus wie ein liegender Elefant.. naja.mit viel Fantasie! Der Belchen im Schwarzwald, der Ballon d'Alsace im Elsass und die Belchenflue in der Schweiz bilden ein rechtwinkliges Dreieck. Dieses Belchen-System wurde vermutlich von den Kelten zur Bestimmung der Jahreszeiten verwendet. Alle diese Berge werden “Belchen" genannt, der Name des keltischen Sonnengottes: Belenus. Spannend. Spannend.
Schöner 10km langer Anstieg, wenige Motorradfahrer und Autos, sehr schöner Ausblick. Wir schießen noch ein Foto und fahren 30km abwärts Richtung Belfort.
Angekommen am Hotel hat unser Engel Sylvia schon alles gemanagt - Fahrradraum gecheckt, Hotelzimmerkarten für alle besorgt, und sogar das Abendessen eine halbe Stunde vorverlegt!! Danke Sylvia!! Wir freuen uns auf morgen!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Unsere Fernfahrt beginnt in der schönen Universitätsstadt Freiburg im Breisgau im Südwesten Deutschlands. Von hier aus sind es nur etwa 25 flache Kilometer durch die Rheinebene, bis wir den Rhein überqueren und so nach Frankreich gelangen. Ins Elsass, genau gesagt, und wir fahren weiter in den endlosen Weiten des Oberrheingrabens, doch die Vogesen grüßen nun schon vom Horizont und kommen immer näher. Bei Thann haben wir das Mittelgebirge schließlich erreicht, und über den Col de Hundsrück - wo angeblich 1997 der berühmte Satz „Quäl dich, du Sau!“ fiel - arbeiten wir uns auf den Ballon d'Alsace vor, einen der bekanntesten Vogesen-Gipfel, der an schönen Tagen Fernsicht bis in die Schweizer Alpen bietet. Von diesem Gipfel geht es nur noch hinab in die Burgundische Pforte, wo wir den Etappeort Belfort erreichen.