19.06.2019,
Ullinger:
Bei einer hauchdünnen sSchicht aus Schleierwolken verlassen wir das sehr nette Städtchen Le Vans und sind unmittelbar im Anstieg zum ersten Col. Genau der richtige Berg zum einrollen. Wir erhaschen noch einmal einen Blick auf den Ventoux und nach ein paar Kilometern finden wir uns auf etwas über 1000 m auf der Passhöhe wieder. Eine Mega-Abfahrt schloss sich an. Ein Klasse Auftakt in einen Tag, der noch Einiges bereithalten sollte. Schonmal vorweg genommen: Wir waren um 18 h im Hotel!
Wir fuhren weiter durch fast menschenleere Gegenden, hier und da ein kleines verwunschenes Schlösschen eingestreut stiegen wir sanft aber ständig bergan um nach der dem nächsten Hochpunkt noch mal die Pullen aufzufüllen, denn nun ging's auf den Mont de Lozere. 6 km bei 8-9 % und dann noch 4 zum ausrollen und wir kamen am besten Radfahrerbüffet aller Zeiten bei unserer Sille an. Die ,,Stille bei Sille" würde dich angeregtes Schmatzen unterbrochen:-)
Unsere ausdauernde Gruppe bekam Zuwachs und es ging eine weitere Knaller-Abfahrt hinunter. Tja...was dem Deutschen die Rauhfaser, ist dem Franzosen der Rollsplitt. Ein paar Kilometer lang mussten wir damit zurecht kommen, was aber außer beim Guide zu keinem Platten geführt hat. Dien Quäldich Rekord für Schlauchwechselzeit halten immer noch Jan u. Ich, aber da ich dieses Mal ohne Jan war, dauerte es n bisschen länger, aber wirklich nur ein ganz kleines bisschen.
Wir erreichten Florac auf allerschönstenm Wege. Die Straße durch die Schlucht war wieder 1a Cevennen-like. Wir konnten hier die Serpentinen zum Col de la Pierre Plate schon deutlich in der Bergflanke vor uns sehen. Was? Da hoch? Ja klaro, natürlich! Ein paar von uns kamen ins Schwitzen, ich würde sagen es waren hier 10% durchgängig und schon wieder begegneten wieder Rollsplitt-Truppe. Die Jungs hatten sogar etwas Mitleid mit uns. Hier waren die gerade so richtig frisch dabei und die Scheisse klebte an den Rädern. Es half nix. Absteigen und am Rand entlang laufen. Ok. Auch das hält echte Quäldich Urlauber nicht auf. Der Anstieg hatte sich gelohnt! Wir waren auf der Causse Mejean! Und wir genossen jede Sekunde der Abfahrt. Voll im Flow cruisten wir bei weichem warmen Rückenwind die Causse entlang an deren Rand es nun aber sowas von geil hinab ging. Einspurig, perfekter Belag, null Verkehr. Eine Straße ausschließlich für UNS. Die Bremsen glühten noch leicht als wir unten diesen märchenhaften Wildfluss erblickten. Vorschlag des Guides: mal das Wasser testen? Oh ja. (siehe Fotos) Herrlich! Es fehlte noch die Angel und wir hätten uns unsere Forelle zum Abendessen gleich selbst mitgebracht.
Hotel super! Ein Kaltgetränk an Sille's ,,Bierwagen", Zimmer beziehen und köstliches Abendessen. Muscheln, Forelle, Käse, Dessert und auch ein paar Ardeche Weine machten die Runde
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Auf eine kurze Etappe folgt eine lange. Wir verlassen die Ardèche und kommen ins Departement Lozère, dessen höchster Punkt der 1699 m hohe Berg gleichen Namens ist. Am Gipfel vorbei führt die Passstraße des Col de Finiels, höchster Pass der Cevennen (und zweithöchster des Zentralmassivs nach dem Pas de Peyrol in der Auvergne). Dieser höchste Pass ist auch das heutige Etappenhighlight. Zunächst steht jedoch der Col du Mas de l'Aire auf dem Programm, der uns zum schönen Lac de Villefort führt. Wir folgen eine Weile dem Altier-Tal, und dann geht es hinauf zum Finiels. Nach der Abfahrt erreichen wir in Pont-de-Mauvert die Tarn-Schlucht, die uns auch am morgigen Tag noch häufiger begegnen wird. Zum ersten Mal erreichen wir den Etappenort Florac bei Kilometer 92, doch wer möchte schließt noch eine Schleife an, die einen
sneak preview auf die Causse Méjean darstellt. Der Col de Pierre Plate ist für Zentralmassiv-Verhältnisse recht steil, dann geht es wieder hinab ins Tarn-Tal und nun endgültig ins Tagesziel.