10.06.2019,
Jan:
Sensationelle Etappe von der Adria in den Apennin. Kaum war die Kurbel umgedreht, waren wir schon an der ersten Getränkeverpflegung, und 50 km lagen hinter uns. Schlechter Belag, aber tolle Streckenführung, für lange Zeit auf dem Damm am Meer. Kaum hatten wir Daniel hinter uns gelassen, rollten wir auch schon in Forlì ein, wo uns Giampaolo vom Ristorante Scarpina nach allen Regeln der Kunst mit Insalata, Tagliatelle fatte in casa al ragù, dolce und caffè verwöhnte.
Trotz der flüssigen Abläufe ist es bei der Abfahrt doch schon deutlich high noon. Der Schweiß fließt in Strömen. In Meldola fahren wir auf die Nove Colli-Strecke, von der wir den zweiten Colle, den San Matteo befahren. Fantastische Blicke in die Crete-artigen Lehmhalden mit blühendem Ginster, Gerste, rollenden Hügeln. Schöner ist die Toskana auch nicht. Eine steile Abfahrt später und einige Kurbelumdrehung bergauf steht Sergej bei Daniel an der Getränkeverpflegung in Linaro, wo er gerade Ruperts neuen Lenker montiert. Der hatte sich heute morgen als gestern beim Sturz gebrochen herausgestellt, und Sergej hat in Forlì beim Radladen
http://www.ciclineri.com/ alle Probleme gelöst. Kettenblattschrauben für Axels neues Rad. Eine Speiche für Benjamins Rad. Einen Lenker für Rupert. Und somit können morgen wieder zwei von drei Ersatzräder von Cervélo in den Besenwagen zurück. Wir hoffen natürlich, sie nicht mehr verwenden zu müssen, aber ein Hoch nochmals auf Cervélo für diese Räder. Heute waren alle drei im Einsatz!
Es steht nun noch der lange Anstieg auf den Spinello an, der großteils im Wald für 20 km bergan geht. Oben suchen wir vergeblich nach einem Caffè, um Marcos Unterkoffeinierung entgegen zu wirken. Das finden wir aber nach der nächsten Welle. Eine fantastische Abfahrt später warten wir auf Roger und Rainer. Roger hat ein Schaltröllchen verloren und wird von Rainer die letzten 4 Kilometer ins Hotel geschoben. Ein doppeltes Hoch auf Rainer! Und ein Hoch auf die Etappenplaner AP und majortom! Sensationelle Etappe!
Und wunderbarerweise völlig problemfrei!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Die fünfte Etappe führt uns schließlich in den Apennin, das verkannte Hochgebirge, das das Rückgrat Italiens bildet. Zunächst geht es jedoch noch flach und parallel zur Küste, vorbei an Ravenna, und schließlich lange das Bidente-Tal hinauf. Während die Landschaft um uns herum immer gebirgiger wird, können wir uns schon mental auf die einzige Bergwertung des Tages einstellen: den Colle del Carnaio, der uns in den Etappenort Bagna di Romagna führt.