Heute gibt es mal einen Bericht aus Gruppe 1. Wir sind die, die dreimal am Tag vom ,,Coffee Stop" reden, aber nie einkehren und sich am Ende freuen, wenn sie das Wettrennen mit dem Mechaniker gewinnen.
Es erwartet uns der Monte Nerone mit seiner wunderschönen Aussicht. Bis dahin geht es wellig dahin, manchmal gibt es auch einen kleinen längeren Anstieg. Bei uns hat sich das Grupetto schon gut eingespielt, wir können sogar gemeinsam bergauf fahren - wenn wir denn wollen oder die Müdigkeit noch in den Knochen steckt und wir genügsam mit gleichmäßigem Tempo fröhlich quatschend hinauf kurbeln.
Bevor wir in den langen Anstieg nach Monte Nerone kommen, passieren wir einen kleinen Ort namens ,,Piano" und ich frage mich, was die Bewohner wohl zu uns sagen, wenn wir mit 60 Sachen hindurch donnern. Aber nun, wer baut auch einen Ort namens ,,Piano" an eine Abfahrt?
Mitten im Anstieg wartet nochmal Waterboy Daniel. Abkühlung ist auch dringend notwendig. Immer einen kühlen Kopf bewahren - gar nicht so einfach bei so wenig Löchern - im Helm!
Bei dem Tempo berghoch gibt es dann doch mal die Gelegenheit, die Landschaft zu genießen. Nach dem "strahlenden" Empfang an den RAI-Sendemasten am Gipfel geht es wieder retour in die Abfahrt, wo uns die anderen Gruppen entgegen kommen, bevor wir zum Mittagessen einkehren. Dieses hinterlässt einen seeeehr nachhaltigen Eindruck. Am nächsten Anstieg am Nachmittag fühlen sich die Gnocchi an, als hätten sie im Bauch einen riesigen Klumpen gebildet. Vielleicht stimmt auch einfach nur das Tempo-Gnocchi-Verhältnis nicht, was einige von uns mit verzweifelten ,,kürzer"-Rufen zu verbessern versuchen. Doch vorne scheinen die Mägen in Ordnung und wir werden nicht gehört, freuen uns dann aber auf die gekühlte Cola bei Waterboy Daniel. Aber wer ist nicht da: Sergej. Es steht jetzt 5 zu 3 - für uns natürlich. Sergej hat ein kleines Wettrennen mit Gruppe 1 am Laufen, wer erster bei der Verpflegung ist. Wir haben ja noch ein paar Tage, aber wir geben natürlich weiterhin unser Bestes.
Der Rückweg geht weiter wellig. Wir sind im Rennradfahrerhimmel in den Marken, wenig Verkehr, kleine Straßen, manchmal italienisch provisorisch geflickt, aber nun, irgendwas ist ja immer... ;-) Die letzten Kilometer nach Fabriano vergehen rasant schnell und sogar die Gnocchi schaffen es dann doch nicht mehr, sich zu wehren, in Energie umgewandelt zu werden. Puh! Ein hartes Stück Arbeit, aber geil!
Und heute Abend wartet der Spezial-Hammer von René auf die müden Radfahrerbeine. Wir geben alles, um auch morgen wieder mit so viel Spaß von der Partie zu sein, wenn es heißt ,,auf zur 8. Etappe vom Garmisch nach Rom".
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Der Mone Nerone, Höhepunkt von Etappe sieben, kann mit keinem Pantani-Prädikat aufwarten, ist dafür aber ein Aussichtspunkt allererster Güte. Wir überqueren den Nerone nicht, sondern nehmen ihn als Stichstraße von Süden - über die Nordrampe meinte Nerone-Experte AP nur "Da magst du keine zahlenden Kunden hoch fahren lassen". Also umrunden wir den Nerone nach etwas Aufgalopp durch einsame Täler der Marken, und klettern dann etwa 1000 Höhenmeter am Stück. Das letzte Etappendrittel bis zum Zielort Fabriano bleibt dann hügelig.