13.06.2019,
Jan:
Eine wundervolle Etappe durch Marken und Umbrien liegt hinter uns. Wir sind in Norcia, das 2016 schwer von Erdbeben getroffen wurde. Die Hotels sind noch nicht wieder aufgebaut, und so sind wir relativ unübersichtlich auf sechs Hotels verteilt, aber dank der engagierten Hoteliers vor Ort läuft alles äußerst rund, und wir hatten das für mich beste Abendessen unserer Tour. Die fast ausnahmslos alle richtig gut waren.
Nicht so rund liefs auf den Passo di Termine, der ziemlich steil ist, und auf Drecksasphalt. Auch runter läufts nicht rund. Ein Bremsplatten führt zum Sturz, zum dritten Mal auf der Tour kommt der Krankenwagen, was nicht nur mir ziemlich zusetzt. Zum Glück stellen sich die Hüftschmerzen als schwere Prellung heraus. Kurz darauf erreichen wir am Colle Croce erste Ausblicke auf die Campi Fioriti, auf die blühenden Blumenfelder der Monte Sibillini, die am schönsten hinter dem Passo di Gualdo sind. Den wollen wir heute befahren, und wir wissen, dass er am Sonntag wieder eröffnet werden soll. Nach den Erdbeben von 2016. Am Sonntag, und wir sind drei Tage zu früh. Gruppe 1 wird als Scoutingtrupp vorausgeschickt, und nach dem Mittagessen in der Vecchio Mulino erreicht uns direkt am Abzweig in Visso erreicht uns die Geheimdienst-Nachricht, dass die Bauarbeiter dem Stoßtrupp die Durchfahrt verweigert. Auch ein Telefonat des Capos mit dem Capo kann nichts daran ändern. Also rutschen wir über die Forca die Ancarano und erreichen Norcia mit atemberaubenden Blicken. Schmutzbier!
[ drei ausgwählten Teilnehmern (Jimi, René, Thomas) ist übrigens die Flucht durch die Baustelle gelungen! Vier weitere wählten die Schotterpassage über die Alm! Die Campi fioriti in der Hochebene von Castelluccio stehen noch nicht in Blüte! Trotzdem wunderschön dort oben! ]
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Königsetappe, die zweite. Oder die dritte, kommt ganz darauf an, wo man zählt. Es gäbe zwar kürzere Etappenvarianten zwischen Fabriano und Norcia, aber wir zitieren wieder mal Etappenplaner AP: "Es wäre eine Sünde, zur Zeit der
fiorita nicht über die Piani di Castelluccio zu fahren." Fiorita? So bezeichnet man die Periode im Mai und Juni, wenn auf der Castelluccio-Hochebene an Passo di Gualdo die Blumen blühen und die Gegend in ein surreales Farbenmeer tauchen. Machen wir also!