Ein weiterer sehr schöner Tag in Slowenien und Kärnten liegt hinter uns, gewürzt von schnellen Flowpassagen, Völkerverständigung zur Verhinderung der Zweierreihe auf slowenischen Straßen, gutem Eisenkappeler Mittagskaffee und herrlich einsamen Anstiegen und aussichtsreichen Abfahrten.
Nach dem kargen Frühstück im Hotel Bor und anfänglichem Gruppenfoto am Hotelsee starten wir mit gesammelter Mannschaft druckvoll in die zweite Etappe. Eine anfängliche Flachstrecke von 25 km Länge gilt es weg zu drücken, bevor in Kamnik der erste Anstieg zum Volovljek beginnen soll. In herrlich perfekter, von Hannes im Video dokumentierten Zweierreihe donnern wir Kramnik entgegen. Noch schneller ist nur der Touareg der slowenischen Polizei, der uns sehr zunächst scharf einbremst und gleich hernach noch schärfer an das "1-to-1"-Gebot erinnert. Einerreihe. Ist ja gut! Befolgen wir im Weiteren brav.
Hinter Kamnik nehmen die Kolonnen hinter unserer Einerreihe langsam ab, als wir in den Anstieg Richtung Volovljek einbiegen. Es kristallisiert sich heraus, dass heute die sportive Gruppe auf 4 Personen geschrumpft ist, und Martin und ich eine vereinigte entspannt ausdauernde Gruppe leiten. Schöne Kehren, schöne Wiesen, blauer Himmel und gute Stimmung prägen diesen Abschnitt. Ein Schleichweg führt uns letztlich zum Weiler Volovljek und auf grobem Asphalt einem reißenden Bach folgend nach Luce. Dort Plünderung des örtlich Kea-Marktes mit authentischer Kockta zur Vermeidung der Imperialisierung Sloweniens.
Ab hier folgen wir dem sanft ansteigenden Flussbett des Savetals zum Einstieg zum Paulitschsattel, der erst nach dem Abzweig ins Logartal ernst macht – diesen Einstieg zum Fuß der Steiner Alpen lassen wir leider links liegen.
Der Anstieg zum Paulitschsattel geizt weder mit Kehren, noch Wald, noch Steiner-Alpen-Blick. Authentisch auch die Passhöhe mit aufgelassenem Grenzposten. Schönste Abfahrt der bisherigen Etappen steil hinunter vom Paulitschsattel auf die Seebergsattelsstraße mit herrlichen Blicken auf die Felswände der Steiner Alpen.
In Bad Eisenkappel folgt die Plünderung der Bäckerin II, bei Kaiserwetter mit in die Sonne verschobenen Tisch in die Reichweite der durchrauschenden Sattelschlepper.
Nun standen nach Plan nur noch Schaida- und Uzniksattel in unserem Weg nach Ferlach. Hannes hatte uns aber schon in der abendlichen Etappenbesprechung auf die Einfahrt in die Trögener Klamm eingeschworen, in die wir kurz darauf einbiegen – wie angekündigt ein wunderbares Highlight. Schmale Straße, enge Schlucht, tiefe Einschnitte und steil aufragende Felswände rechts und links. Sehr gut investierte 8 km Umweg.
Der Schaidasattel stellt sich hernach als der Scharfrichter des Tages dar. Lange Zeit bei 13 %, stets im einsamen Märchenwald gelegen. Einträchtiges Gruppenbild am Pass mit Blick auf die Koschuta und in das Hochplateau von Zell-Pfarre. Rasante Abfahrt.
Schmierend zum Uznik-Sattel und rasant bis zum Hotel in Ferlach. Schmutzbier. Schee wors.
Jans Track auf Strava
Etappenbericht von 2014
Kühle Morgensonne am Start. Nach einem Gruppenfoto tauchen wir in den slowenischen Nebel ein, den wir bis Kamnik nicht mehr los werden. Kurze Navigationsunsicherheiten des Guides gepaart mit einer Baustelle sind die Folge. Fast geschlossen geht es den ersten Anstieg zum Volovljek hinauf und wir verlassen den Nebel. Die Kehren sind echte Schmankerl, die Straße wenig befahren. Perfekt!
Immerhin gut ein Drittel der Strecke ist schon absolviert. Die Abfahrt bringt eine kurze Verzögerung in Form eines Platten und danach einen Sturm auf den Supermarkt von Luca. Danach geht es das Tal und schleßlich die steilen letzten 4 km zum Paultischsattel hinauf. Die motorisierten Fahrzeuge lassen sich hier fast an einer Hand abzählen - ein Traum! Die Abfahrt auf österreichischer Seite ist schmal und bringt noch einen kurzen Gegenanstieg mit sich, aber auch traumhafte Blicke auf die Steiner Alpen. In flotter Fahrt geht es gegen den Wind nach Bad Eisenkappel, wo die schon erprobte Bäckerei nach Vorankündigung auch mit genügend Süßspeisen für uns aufwarten kann.
Die Option noch 1000 Hm extra zur Eisenkappler Hütte zu fahren, wird nur vom nimmersatten
Bolzer gezogen. Gruppe 1 fährt ansonsten geschlossen in die Trögener Klamm, wo uns nur ein Kehrfahrzeug kurz ausbremst. Absolut eine traumhafte Option fast ohne Höhenmeter!
Danach geht es noch hinauf zum Schaidasattel - auf 5.5 km überholt uns genau ein Auto! Genial! Die Abfahrt nach Schaida ist viel zu schnell vorbei und der Uznik-Sattel leistet nur kurze Gegenwehr. Die Abfahrt erinnert mehrere Leute an den
Colle de la Cayolle in den fernen Seealpen - ein Traum!
Ferlach ist schnell erreicht und beim Hotel wird der Chefguide zum Mechaniker, während Hannes seine zerbremste Xentis-Felge versorgen muss. Irgendwann geht es aber doch zum Abendessen...
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Heute geht es schon etwas mehr zur Sache und die gestern begonnene Runde um die Steiner Alpen wird vollendet. Gleich drei Pässe stellen sich in unseren Weg nach Ferlach. Wir haben einige Kilometer zum Warmfahren bis hinter Kamnik der Anstieg zum
Volovljek beginnt. Die Straße ist schmal und kaum befahren.
Hier ist der südöstlichste Punkt unserer gesamten Runde schon erreicht und der folgende
Paulitschsattel bringt uns zurück nach Österreich. Als Abschluss geht es durch eine Schlucht von Bad Eisenkappel hinauf zum Schaida- und weiter zum Uznik-Sattel, dessen Abfahrt direkt in Ferlach endet.