09.08.2023,
Sebastian383:
Heute stand die höhenmeterreichste und dazu noch längste Etappe an. Daher Start für Gruppe 3 bereits um 8 Uhr. Trocken ging es los, doch das Regenband, das anschliessend noch über Fulda zog, gab eine erste Duscheinheit. Wir in Gruppe 1 fanden nach nur noch die nassen Strassen vor und kamen so trocken zum Einstieg des Hohen Meissners. Ich als passionierter Rouleur fahre schon viele Anstiege mit der grossen Mühle nach oben, aber am Meissner war auch bei mir das kleine Kettenblatt das Mittel der Wahl. Das hatte bis kurz vor Ende der Auffahrt auch Ralf getan, dann aber hinten und vorne auf das zahlenmässig grösste Blatt geschalten, was sein, durch eine Mechanikerfachkraft sehr kurze Kette überhaupt nicht goutierte und sofort in die Blockade überging. Der Schaltkäfig hing waagerecht unter der Kassette und die Spannung der Kette damit am Anschlag. Vor Ort liess sich erst einmal nichts lösen und so ging es auf Schusters Rappen die letzten 500 Meter zur Getränkeverpflegung, wo das sachkundige Personal erstmal die Situation begutachtete und verschiedene Lösungsvorschläge erwogen wurden. Kette öffnen bei dieser Spannung, keine Chance. Kette auf das kleine Blatt heben, auch keine Option. So wurde zunächst das Schaltauge gelöst, was aber den Druck an der Kette nicht wirklich minderte. Einhellige Meinung daher erstmal in die Fahrradwerkstatt und Abbruch für Ralf an diesem Tag. Er fuhr dann mit Hans mit dem Transporter weiter zur Mittagsverpflegung. Bei 12 °C am Hohen Meissner hielten wir uns nicht allzu lange auf und fuhren weiter Richtung Mittagsverpflegung, bis zu der wir noch die schöne Aussicht überquerten.
Die Mittagsverpflegung genossen wir dann gemeinsam mit Gruppe 3, das Uli wie immer vorzüglich zusammengestellt hatte. Hans liess die mechanische Herausforderung an Ralfs Fahrrad in der Zwischenzeit keine Ruhe und so bastelte er an der Mittagsverpflegung weiter, bis er die Kette auf das kleine Blatt heruntergewuchtet hatte. Nach einiger Feinjustage war das Fahrrad wieder einsatzbereit und Ralf zurück im Spiel. Gruppe 3 überliess uns dann ungewollt aufgrund Plattens die Spitzenposition und so kurbelten wir weiter in Richtung Hohe Buche und Hohe Süss, wo uns dann erste Regenschauer erwartete. Die hohe Süss trotz hoher Prozente ein schöner Kurbelberg, so die Meinung von Ronny und mir. Die Laufräder von Tim waren zumindest in der Abfahrt da anderer Meinung, da die Lager dann einiges an Spiel aufwiesen, sodass er mit dosierter Geschwindigkeit mit Ronny die Reise fortsetzte. Der kam aber alsbald zurück, da Tim sich einer Subgruppe der Gruppe 3 anschloss. Mit weiteren Schauern dann weiter Richtung Fulda über eine lange Landstrasse sehnte der ein oder andere die Verpflegungspause herbei, da der Tag sich doch mit den Höhenmetern in die Länge zog. Daher nochmals kurze Gruppentrennung und weiter zu Hans, von woaus wir final wieder zusammen bei einigen auf der letzten Rille in Fulda einfuhren. Heute lassen wir mit Buffet den langen Tag im Esperanto ausklingen.
Ursprünglicher Etappenbericht:
Heute fahren wir eine lange Etappe. Die mit dem Hohen Meißner aber ein weiteres Highlight unserer Deutschland-Durchquerung bietet. Ist es zu Beginn entlang des Leine-Tals noch eher flach, wird dann schon bald das nordhessische Bergland erreicht, und nach einigem Aufgalopp geht es dann auf den Hohen Meißner, den dominierenden Berg in Nordhessen, die Heimat von Frau Holle. Danach bleibt die Topographie hügelig, doch wir haben auch immer wieder längere Passagen im Tal, wo die Rouleure ihre Qualitäten ausspielen können. Die Stichstraße zur Hohen Süß im Fulda-Werra-Bergland verwöhnt uns dann abermals mit besten Panoramen. Von hier aus geht es dann auf direktem Wege nach Süden, bis wir nach 175 Kilomtern das Etappenziel in Fulda erreichen.