In meinen über 25 Jahren auf zwei Rädern durfte ich nahezu ganz Europa erkunden. Sternförmig aus der Mitte Europas ging es ganz in den Norden bis nach Finnland, in den Süden bis zum Ätna auf Sizilien durch ganz Italien, in die Rumänischen Karpaten im Südosten, nach Gibraltar im Südwesten und 2012 zu den Olympischen Spielen nach London in den Westen. Wenn ich die Augen schließe, kann ich noch immer nahezu jeden selbst erradelten Meter sehen. Diese Touren bleiben ein Leben lang tief in mir verwurzelt.
Nahezu jedes Jahr genieße ich im zeitigen Frühjahr die langen Anstiege am el Teide und die steilen Anstiege Mascas auf Teneriffa. In den freien Stunden im Trainingslager mit meinen Sportlern befahre ich auf dem Rad im Frühjahr die Bergwelt auf Kreta oder erkunde im Höhenlager-Feinschliff für die Deutschen Meisterschaften die einsamen Pyrenäen. Mit dem Radmarathon ElbSpitze und so mancher Übungswoche davor ist auch meine to-do-Liste der Alpen nahezu vollständig.
Doch am liebsten genieße ich immer und immer wieder die so herrlich ruhigen Straßen und Sträßchen in mitten der grünen Bergwelt im Kernbereich des Erzgebirges!
Das Grenzgebirge zwischen Böhmen und Sachsen / Deutschland wurde durch die historischen Ereignisse in den letzten 100 Jahren vor allem auf der tschechischen Seite nahezu komplett entvölkert. Abseits der drei bis vier größeren Bundesstraßen und auf einer Ost-West-Ausdehnung von 200 Kilometern gibt es im Erzgebirge zahlreiche lange Anstiege am steilen Südabfall des Gebirges, auf denen man 500 bis 800 Höhenmeter überwinden kann. Ja sogar nahezu 1000 Höhemeter am Stück gibt es vom Egergraben bis hinauf auf den Keilberg und das ohne störenden Auto oder Motoradverkehr. Rennradfahren, wie man es sich nicht schöner vorstellen kann.
Auf dem östlichem Teil des Erzgebirgskamm schlägt das Herz beim Blick Richtung der erloschenen Vulkankegel, die sich zwischen Elb- und Egertal erheben, höher. In den langgezogenen sanften Talabfahrten auf der deutschen Nordseite kommt Freude auf. Das Natzschungtal südlich von Olbernhau ist mein absolutes Lieblingstal, was wir selbstverständlich auch auf der Reise durchfahren werden.
2019 wurde die Montanregion Erzgebirge - Krusne Hory (so heißt das Gebirge auf Tschechisch) zum Weltkulturerbe erklärt. Auch durch seine Holz-, Drechsel- und Schnitzkunst ist das Erzgebirge weltbekannt. Vor allem in der Weihnachtszeit genießen Gäste die unbeschreibliche Weihnachtsstimmung.
Während unserer quäldich-Rennradwoche schlafen wir eingebettet zwischen Keil- und Fichtelberg in Europas höchst gelegener Gemeinde außerhalb der Alpen, in Gottesgab! Diese liegt noch oberhalb Deutschlands höchster Stadt Oberwiesenthal. Die zweite Häfte verbringen wir im Kurort Seiffen - dem Zentrum der erzgebirgischen Volkskunst. Im ersten Haus am Platz werden wir kulinarisch verwöhnt und können uns von der warmen, erzgebirgischen Gastfreundlichkeit überzeugen. Von jener unbeschreiblichen Weihnachtsstimmung in der Adventszeit weht selbst im Sommer mehr als nur ein Hauch durch Seiffen. Nicht nur im Winter wird hier Weihnachtskunst geschnitzt und gewerkelt. Bei Sachsens schnellstem Bäcker in Schmiedeberg stärken wir uns, bevor wir nach sieben traumhaften Etappen zurück zum Start und Zielort Dresden rollen.
Erlebe auch Du, warum die Reise in den letzten beiden Jahren von unseren Gästen mit allerhöchster Zufriedenheit bewertet wurde. Komm mit ins (H)ERZgebirge! Meiner Nummer eins beim Rennrad fahren.
Euer Alex aus dem Erzgebirge