13.03.2024,
hagen306:
Selbstverständlich ignorieren wir nicht völlig die Lehren der Sportwissenschaft und lassen es uns daher heute mit weniger Kilometern gut gehen. Da wir jedoch im Dienste des Wahren, Schönen und Guten unterwegs sind,
1. verzichten selbst unsere Schnellsten auf die Peña Escrita (scheinbar sträubten sich so manchem die Haare bei der vorabendlichen Etappenankündigung inkl. der bestialischen - aber WAHREN - Fakten zu den Rampen der Peña Escrita),
2. verzichten alle anderen auf die absolute Kurzvariante und widmen sich dem SCHÖNEN, namentlich dem am Samstag wetterbedingt ausgefallenen Prolog - anders formuliert: Sie rollen entspannt den Alto del Moral hinauf, hinunter und lassen sich vom Rückenwind entlang der Küste wieder heimschieben.
3. verzichten wir alle heute auf Monster-Bocadillos, sondern widmen uns dem GUTEN der Gastronomie von Torte bis Dorade.
Der Tag heute ist aber auch wirklich gemacht für den kompletten Chillout auf zwei Rädern: 20 Grad, Sonne, selbst die Palmen stehen heute ganz ruhig herum und wir sind allesamt schon etwas weichgekocht von den vorherigen Aus ...ähem ... Auffahrten. Die Bergaufkonversation wird zwar gelegentlich unterbrochen vom Abrollgeräusch auf zunächst holprigem Asphalt. Einige halluzinieren etwas von Gravel oder sö ähnlich. Dennoch ist der Berg bald "hochgequatscht". Jürgen weicht derweil in der Badewanne im Hotel durch, er wint uns aus dem Schaum zu - es sei ihm gegönnt! Hauptsache, morgen ist er wieder im festen Aggregatzustand!
Und schon sind wir ... am Meer... aaaah.... Kaffee und Kuchen im Caferini in Castell. Deja vu: Nach uns ist der Torten-Kühli mal wieder leer. Aber für uns hat er ja gereicht (Nur Matze hat mal wieder keinen Mandelkuchen gefunden - morgen kommen wir aber wieder in Órgiva beim Bäcker vorbei).
Solcherart in den Urlaubsmodus verfallen, fallen nun auch die Hüllen: Krystian strippt die Beinlinge die Astralwaden hinab, doch was ist das? Nein, nicht die winterliche Blässe, nein..wir erblicken wollene Pracht. Spontan wird überlegt, für einen Rasierer für ihn zusammenzulegen. Werden die Waden morgen geglättet und geölt erstrahlen? Oder wird er sich wieder züchtigen und die Beinlinge drüberlassen? It´s up to you. man ;-)!
Derweil schiebt sich Boris etwa 35km weiter westlich eine feine Dorade rein, obwohl er eben nicht zur Peña raufgedrückt ist. Wir hoffen, dass er sich nicht allzu sehr grämt ob der verpassten Chance, die 20%-Rampen zu bezwingen. Wahrscheinlich wartet er noch, bis die oberen bestialischen 2 km wieder frei zugänglich sind, um dann das Inferno komplett zu erleben. Heute aber bleiben die Lichter an!
Auf Martas nostalgischen Wunsch hin ("Lasset uns einen würdigen Ersatz für den Blauen Hecht finden") probieren wir zum Ende der sagenumwobenen 49km noch schnell die Hamburgerei im Viertel aus, denn wir haben in Erinnerung: Hier gibt es Tapas gratis zum Getränk dazu (natürlich NICHT zum Kaffee, sondern erfrischenden Tagesabschlussgetränken). Auf die Frage, was das denn für tapas seien, meint der Schankwirt "depende de lo que sale de la cocina" (Schauen wir mal, was aus der Küche kommt). Soviel sei verraten: Selbstverständlich können tapas auch Spuren von Fleisch enthalten. Schauen wir mal, was morgen aus der Küche quillt!
Damit die Buben dann nach der heldenhaften Ausfahrt nicht nur noch rumlungern, zerrt Mama Lisa sie noch in eine Waschküche, um die aromatisierten Radkostüme aufzufrischen. Lustvoll sortieren sie nach dem Waschgang die Klamotten wieder auseinander und wurschteln sie in die Wäschesäcke. Morgen können die Guides also wieder vorn fahren. (Wenngleich sich Andi erst noch "entpökeln" möchte, da er völlig versalzt vom Mittelmeerbade zur Waschküche beordert wurde...
Und als Belohnung für diesen wirklich diszipliniert durchgezogenen Ruhetag erwartet die geölten Waden, duftenden Trikots und vollkommen erholte Meute dann der Puerto de Camacho, ein Berg der HC-Kategorie (Hidden Champions). Was wollen wir mehr?
official:
Nach mindestens 3 fordernden Bergetappen ist es heute Zeit für einen Ruhetag. Um die Beine locker zu halten, kannst Du heute ein wenig rollen - wir haben wirklich ganz wenige Höhenmeter in die Plauderstrecke nach Vélez eingebaut. Dort im Dorf suchst Du Dir einfach eine der Bars aus, trinkst etwas Koffeinhaltiges, hügelst hinauf zum Gorgoracha-Tunnel und groovst den Berg hinab nach Motril. Y ya está!
P.S: Wer heute etwas mehr machen möchte - den erwarten unsere Guides auf den fordernden Varianten B und C in Richtung Pena Escrita.