14.06.2023,
Sebastian383:
Gestern hatten wir uns schon Sorgen gemacht, ob die erneut regnerische Vorhersage für den heutigen Tag zu grosser Unruhe in der Gruppe führen würde. Auch nach Alternativen Wegen oder Reisemöglichkeiten haben wir recherchiert, allerdings blieben die Optionen limitiert. Nach einigen Tagen mit Regen sind wir mittlerweile routiniert im Umgang mit diesem doch immer noch nicht geliebten Medium. Aber ein erstes Opfer forderte der regen doch, Gundi reist heute mit Erkältung ab. An dieser Stelle gute Besserung.
Wir starten auch heute wieder trocken und mit Sonne direkt in den Anstieg zur Forca di Civita und weiter über Valico Torre Fuscello zur Mittagsverpflegung in Rivodutri. Gruppe 1 kommt trocken an, Gruppe 2 und 3 mit leichtem Schauer in der Abfahrt. Aber bei der Mittagsverpflegung lacht die Sonne wieder. So kann es weiter gehen, denke ich, liegt aber doch noch ein Stück Weg vor uns. Hoch nach Cantalice mit grandios an den Berg gebauten Häusern und dann final der lange Anstieg zur Sella die Leonessa.
Meine Gruppe liegt gut in der Zeit, als wie in Rieti in den Anstieg starten. Perfekte neu asphaltierte Strasse im unteren Bereich. Ich frage mich, wie viel Wintersport hier in den Abruzzen noch möglich ist, dass sich ein neuer Fahrbahnbelag nach Terminillo noch rentiert. So nuten wir die gute Unterlage und geben ordentlich Gas, die Steigung wie vom Lineal gezogen, fast durchgehend bei 9%. Nach oben hin flacht die Strasse etwas ab und Terminillo erreichen wir recht zeitig. Von Regen erstmal keine Spur, so verbleibt uns das Privileg zur Passspitze der Sella di Leonessa nach oben zu fahren. Das Panorama oben erinnert mich etwas an die Dolomiten, mit ihren doch sehr charakteristischen Felsformationen. Eine Überfahrt des Passes ist seit letztem Jahr nicht mehr möglich, durch einen Felssturz ist die Strasse wohl für immer gesperrt. Kaum sind wir zurück im Hotel, fängt es einige Minuten später dann an zu regnen, ähnlich intensiv wie gestern am Gualdo. Zum Glück bleibt uns heute eine Abfahrt erspart. Morgen dann erreichen wir nach 11 intensiven Tagen, in denen wir viel erlebt haben, dann Rom. Die Vorfreude ist gross.
Original Beschreibung:
Die schlechte Nachricht: Die Nordauffahrt zur Sella di Leonessa am Monte Terminillo, einst der höchste Straßenpass des Apennin, ist inzwischen verfallen, wird nicht wiederhergestellt, und ist so für Rennradfahrer ein für alle Mal verloren. Die gute Nachricht: Wir sind kreativ und verzichten trotzdem nicht auf den Anstieg. Wir umrunden einfach den Monte Terminillo und nehmen den Anstieg von Süden. Gekrönt von einem fantastischen Hochgebirgspanorama, und einer Übernachtung im Terminillo-Skigebiet auf ca. 1600 m Höhe.