08.06.2023,
Sebastian383:
Tag 2 in Italien, beim Frühstück geniessen wir die Sonne und trinken herrlichen Caffè. Das können Sie richtig gut die Italiener. Heute verlassen wir die Dolomiten mit einem weinenden Auge, werden wir die spektakulären Felsformationen sehr vermissen, freuen uns aber auch auf das was kommt, die lange und schöne Fahrt auf den Monte Grappa. Dazu fahren wir steig bergab Richtung Süden, verpflegen uns nochmals in Feltre und fahren dann in den Anstieg hinein. Wunderbare 25 °C, wenige Wolken und Sonne lassen uns frohlocken, wie haben wir diese Temperaturen die letzten Tage vermisst. Die Beine laufen warm und wir schauen gespannt den 28 km bis zur Passhöhe entgegen. Faber, Rudi und Manuel ziehen locker davon, ich hänge mich mit einigem Abstand dahinter, so habe ich alle noch eine Zeitlang im Blick. Bei 8 bis 12% Steigung läuft der Schweiss schon ordentlich, aber der ziemlich rhythmische Teil gefällt mir sehr gut. Nachdem wir aus dem unteren bewaldeten Teil herauskommen, sind die Weitblicke in die unter uns liegende Ebene, spektakulär.
Im oberen Teil wechseln sich dann Flachpassagen und steilere Stücke in regelmässigen Abständen ab und wir machen Strecke und Höhe gut. Mittlerweile habe ich Manuel eingeholt, wir harmonieren ganz gut, in den Flachpassagen mache ich das Tempo, an den Anstiegen er. Die beiden anderen Ausreiser habe ich dann auch wieder im Blick und fahre nach der zwischenzeitlichen Abfahrt zu den anderen nach vorne. Noch 5 km, am Horizont ziehen langsam dunkle Wolken auf, das Ziel ist in Sicht. Ab 4 km flacht es ab und leichter Nieselregen setzt ein. Nun bin ich alleine vorne, als es anfängt zu hageln. Unterhalb des finalen Anstieges hatten wir die Mittagsverpflegung geplant, so flüchten wir nach und nach zu Silvia in den Transporter. Rettung in letzter Sekunde. Wir ziehen schnell die warmen Sachen an und essen leckere Brote, Erdbeeren uns süsse Sachen und sehen, wie draussen die Welt untergeht. Nach geschlagenen 15 Minuten lässt der Regen nach und wir fahren noch die verbleibenden 2 km bis zur Passhöhe. Weitsicht für Gruppe 1 leider Fehlanzeige. Dies und Sonne bleibt nur Gruppe 3 vergönnt nach der regnerischen Auffahrt. Dafür ist die Abfahrt fast trocken und flowig und unten in Bassano 30 °C und Sonne. Herrlich. Bei Schmutzbier in der schicken Innenstadt lassen wir den Tag ausklingen.
So war der eigentliche Plan:
Die vierte Etappe ist einem letzten Außenposten der Alpen gewidmet - der Monte Grappa erhebt sich am Südrand der Alpen weit über die Poebene und verwöhnt uns so bei schönem Wetter mit fantastischen Ausblicken. Die erste Etappenhälfte ist flach, die Rouleure in den Wind! Wir folgen stur dem Cordevole- und dann dem Piave-Tal, spulen Kilometer um Kilometer ab, sehen die Landschaft an uns vorbei ziehen. Die zweite Etappenhälfte nimmt der monumentale Anstieg zum Monte Grappa ein. Etappenort ist heute Bassano del Grappa, wo wir die Alpen nach einer rauschenden Abfahrt bereits verlassen haben.