17.07.2021,
Sebastian383:
Aus dem Rundfunkhaus Baden-Baden berichten wir heute live vom Grand-Depart zur Quäldich-Reise Deutsche Monumente Süd. Pünktlich zum Start der Rundfahrt zeigt sich das Wetter von seiner besten Seite und der Regen der letzten Tage wurde durch ein Hochdruckgebiet abgelöst, das für die folgenden Tage steigende Temperaturen und Sonne verspricht. Zudem wurden keine Kosten und Mühen gespart, um die besten Guides für die Rundfahrt zu verpflichten. René, der kurzfristig die Reiseleitung vom Pausengott höchstpersönlich übernommen hatte, wurde bei der Anreise Opfer der deutschen Bahn und reiste verspätet an, sodass der hiesige Autor die 7 Teilnehmer in familiärer Runde begrüsste. Das Abendessen, liess ebenso, wie das Frühstück keine Wünsche offen und so gehen beide Gruppen frisch gestärkt in die heutige Auftaktetappe.
Nach kurzem Einrollen und Warmfahren an der Entenstallhütte geht es bei trockenem Wetter und mit bester Laune Richtung erstem Scharfrichter, der Hornisgrinde. Hier geht es auch prozentetechnisch gleich ordentlich zur Sache und Gruppe 1 rollt recht bald an Gruppe 2 vorbei, um die Führung zu übernehmen. Der Anstieg teilt sich in drei Abschnitte, der erste Teil mit dem grössten Teil der zu bewältigenden knapp 1000 Hm endet bei Auffahrt auf die Schwarzwaldhöhenstrasse, die zu unserem Glück und Heinz Pech in Richtung Baden-Baden gesperrt war, sodass wir ohne grossen motorisierten Verkehr den zweiten Abschnitt in Richtung Mummelsee bewältigen konnten, wo der dritte Abschnitt nochmals mit höheren einstelligen Prozenten zum Funkturm nach oben führt. Leider ist es zu dieser Tageszeit noch recht trüb, sodass die Weitsicht auf den umliegenden Schwarzwald fehlt, ebenso wie einer der Teilnehmer, der den Stich verpasste und der Strecke weiter Richtung Mittagsverpflegung weitergefahren war. Aber wir wollen nicht meckern, nachdem die gerade zu Ende gehenden anderen Quäldich-Alpen-/Dolomitenreisen mit deutlich widrigeren Wetterbedingungen zu kämpfen hatten. Der Teilnehmer wurde auf der Abfahrt wieder eingesammelt und so genossen wir in der Mittagssonne Heinz' herrlich zusammengestellte Verpflegung. Auch die fehlenden Trinkbecher wurden kreativ durch den Guide der Gruppe 2 ersetzt.
An dieser Stelle trennten sich auch die beiden Gruppen zwischenzeitlich. Gruppe 1, die ab der Mittagspause nur noch aus 2 Teilnehmern plus Guide bestand, fuhr ab ins Tal, um einen kleinen Anstieg hoch zum Kniebis zu folgen, Gruppe 2 folgte weiter der Höhenstrasse. Der Abstecher, über das schmale Strässchen wurde jedoch von allen Befahrern als schön und abwechselnd beschrieben. Am letzten Anstieg, der Brandenkopf folgten beide Gruppen zunächst einem kleinen Flüsschen und vorbei an einem wie man es erwartet, schön mit Holz verkleidetem Bauernhaus, bevor die Strecke in den Wald abbog und auch die Asphaltqualität schlechter wurde und auch die Sicht mehr und mehr durch Höhennebel schlechter wurde. Die am letzten steilen Stich gestellte Gruppe 2, kämpfte sich tapfer gehn Gipfel und der wie immer gut gelaunte Guide schwärmt noch: so stelle ich mir den Schwarzwald vor - fahren im dunklen, nebligen Wald. Und der vom Autor versprochene Kaffee, wurde auch von beiden Gruppen in Anspruch genommen. Mit dieser Stärkung ging es dann in die finale Abfahrt, wo wir im schönen Hotel Mosers Blume residieren.
Dort wurde das schöne Wetter mit einem Schmutzbier oder auch zwei begossen. Und während wir diese genossen, kamen aus dem gegenüberliegenden Restaurant des Hotels mehrere Gäste mit Kuchenplatten an uns vorbei. Und eine nette ältere Dame liess sich dazu verleiten, den ausgehungerten Radlern einen hervorragenden Marmorkuchen zu kredenzen. Wie wir dann erfuhren, war das zum 90. Geburtstag der Ordernsschwester Renate, die eine grössere Anzahl an Verwandten zu Kaffee und Kuchen eingeladen hatte. Daher Renate, alles Gute zum 90. Geburtstag. Und mit diesen Worten geben wir zurück in die angeschlossenen Funkhäuser und freuen uns, wenn Sie zur zweiten Etappe wieder einschalten.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Die Tour der südlichen Monumente Deutschlands beginnt im altehrwürdigen Kurort Baden-Baden. Die (noch) bescheidene erste Bergwertung auf dem Weg nach Süden ist die Entenstallhütte am Fuß des Fremersbergs, dann führt uns unser Weg am Rad des Schwarzwaldes entlang bis Sasbachwalden. Den markanten Sendeturm auf der Hornisgrinde, dem mit 1164 m höchsten Berg des Nordschwarzwaldes, sehen wir aus der Rheinebene schon über uns thronen, und nun geht es fast 1000 Höhenmeter hinauf zum Nordgipfel der Hornisgrinde, auf dem der Sendeturm steht. Die Auffahrt von Sasbachwalden gehört zu den anspruchsvollsten im Schwarzwald. SInd wir jedoch erstmal oben, haben wir einen erhabenen Rundblick.
Wir bleiben dann erstmal auf den Höhen des Schwarzwaldes und fahren auf der bekannten Schwarzwaldhochstraße. Vorbei an Mummelsee, Ruhestein und Zuflucht. An der Kniebis verlassen wir die Höhenstraße und gelangen ins Wolftal. Wir könnten nun gemächlich bis zu unserem Etappenziel im Kinzigtal ausrollen, aber es wäre schade, den 945 m hohen Brandenkopf auszulassen, der zwar eher Geheimtipp als Monument ist. Dafür aber deutlich weniger Motorradfahrer anlockt und vom Aussichtsturm am Gipfel abermals ein tolles Panorama bietet. Über die einsame Straße an den Nillhöfen geht es dann hinab in den Etappenort Haslach im Kinzigtal.