22.07.2021,
Sebastian383:
Pünktlich um 6:30 Uhr klingelt mein Wecker in Ravensburg, die letzte halbe Stunde wird genutzt, um dem Radioprogramm des SWR1 zu lauschen. Letzter Tag im SWR-Land, heute geht es recht zügig nach Bayern. Nach dem Frühstück stehen alle bereits um 8:45 Uhr abfahrtbereit vor dem Hotel. Daher fahren wir trotz recht kurzer Etappe überpünktlich aus Ravensburg los. Direkt nach dem Hotel geht es gleich in den ersten Anstieg, die Aufwärmphasen werden eben auch immer kürzer und schon nach wenigen Kilometern wird schon die bayerische Grenze erreicht. Dies wird zwar nicht durch Schilder signalisiert, aber die Christuskreuze vor etlichen Häusern ersichtlich. Über mehrere weitere kleine Anstiege kommen wir schliesslich in Österreich an, wo wir am Sulzberg bei herrlichem Panorama in den Bregenzerwald Mittagspause machen. Bei den heutigen Temperaturen, ist das Trinken besonders wichtig. Dort holt uns auch Gruppe 2 wieder ein, Stephan machte zwischendrin noch eine Shoppingtour im Sportgeschäft, um sich ausreichend mit Gels einzudecken, sodass der gewonnene Vorsprung etwas zusammenschmolz. Da Gruppe 1 noch etwas Zusatzprogramm auf dem Plan hatte, verabredeten wir uns mit Gruppe 2 auf einen Kaffee am Gipfel des Riedbergpasses.
So fuhr Gruppe 1 zügig nach Balderschwang, ein dem Autor nur im Winterbetrieb bekanntes Zentrum des Langlaufs mit grossem Loipennetz bis hin zum hinteren Teil des Riedbergpasses. Sieht im Sommer schon deutlich anders aus. Dort wo ich sonst im Winter meine Runden mit den Latten unter den Füssen drehe, liessen sich nun Kühen das grüne Gras auf der Loipe schmecken. Wie unterschiedlich doch zwei Orte aussehen und wirken können. Auch den sonst gern gegessene Kaiserschmarrn bleibt heute links liegen. Dafür geht es am Ende des Ortes links weg zur Alpe Spicherhalde, mit 3.5 Kilometern und 420 Höhenmetern ein echtes Brett. Und die ersten Meter gehen eher flach in den Anstieg hinein. Das wird dann noch ordentlich steil, ging dem Autor gleich durch den Kopf. Und so stiegen die Prozente zügig auf 14 - 16% über die nächsten zwei Kilometer an, bei voller Sonne. So wurden zu den vorhandenen wenigen Serpentinen, noch weitere hinzugefügt. Nach überwinden des letzten Kilometers bei noch 12%, angekommen an der Alpe ein Wahnsinnsblick auf den Riedbergpass und die umliegenden Gipfel. Mit einer lokal gebrauten Limonade genossen Timo und ich den Weitblick, bevor wir uns wieder in die Abfahrt begaben und uns der Jagd parallel mit Stefan auf Gruppe 2 begaben. Im Anstieg zum Riedbergpass war alle wieder vereint und wir fuhren am Gipfel links zum Grasgehren-Lokal, um die leeren Energiespeicher wieder etwas aufzufüllen. Zwei hatten hier mit doppeltem Kuchenstück wohl besonders viel Energie gelassen. Die letzten Kilometer hinunter vom Pass und nach Sonthofen erledigten wir dann als grosse Gruppe. Früh angekommen nutzten einige der Teilnehmer, um noch den Pool der heutigen Unterkunft zur Entspannung zu nutzen.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung: Das Allgäu ist bekannt für seine steilen Stichstraßen hinauf zu abgelegenen Almen - hier ,,Alpen" genannt. Als Vetreter dieser Gattung haben wir die Alpe Spicherhalde oberhalb von Balderschwang ausgewählt, die zwar allgäutypisch mit hohen Steigungsprozenten, aber auch mit schöner Aussicht aufwarten kann.