18.07.2021,
Sebastian383:
Tag 2 beginnt für uns zum Glück mit Frühstück ab 7:30 Uhr. Am Wochenende wird dies normalerweise im heutigen Gasthaus erst ab 8 Uhr serviert. Nach dem sehr überzeugenden Abendessen mit der besten Bedienung der Welt (ich habe einfach gesagt, ich brauche 6 Salate (die wir dann gratis on top bekamen)), war dieses ebenfalls reichhaltig und wurde mit Ausblick auf den Aussenpool serviert. Dieses Angebot hatten einige Teilnehmer am vorigen Nachmittag noch zur Erholung genutzt.
Auch das Zahlen der noch offenen Getränkerechnungen des Vorabends gestaltete sich schwierig, da auch die Rezeption erst ab 9 Uhr besetzt war und durch einige Hotelgäste (ich bekomme meinen Zimmersafe nicht mehr auf) belagert wurde.
So starten wir es um 9:15 Uhr mit angenehmer Sonne in die erste Herausforderung des Tages, die aus einem ersten Hügel zur Breitebene mit 300 Hm bestand, was uns durch die Abfahrt ins Elztal brachte und dann alsbald zur Auffahrt von Waldkirch aus zum Kandel, einem der Klassikermonumente des Schwarzwaldes. Im Anstieg, der grösstenteils durch Wald führte, waren zu dieser Zeit schon einige Radler unterwegs und lobenswert zu erwähnen, darunter sehr viele Frauen. Timo, der stärkste Radfahrer im Feld, fuhr nach Ankunft am Gipfel sogar nochmals ab, um den zweiten Teilnehmer der Gruppe 1 auf dem Weg nach oben, zu begleiten. Das ist Teamplay und zeigt den Zusammenhalt der Gruppe 1.
Oben am Gipfel empfing uns dann Heinz mit der Mittagsverpflegung, der sogar im Tal noch frisches Brot besorgt hatte. Das Mittagsbuffet mundete wie immer vorzüglich und mit sensationellem Panorama auf die umliegenden Gipfel noch besser. Auch die Radfahrerin, die der Autor ein Stück weit im Anstieg begleitet hatte, wollten wir noch verköstigen. So ging Gruppe 1 dann gestärkt in die Abfahrt, wo sich dann die Wege der beiden Varianten trennten und Gruppe 1 noch die Aussichten auf der Panoramastrasse auf das Feldbergmassiv genoss.
Und auch der Verpflegung gab es einen Rollentausch der Gruppen. Gruppe 1 machte bei der ersten Durchfahrt durch Freiburg noch einen Kaffeestop in der Innenstadt. Dolce Vita in Gruppe 1? Verkehrte Welt. Gruppe 2 konnte so zuerst das zweite Highlight des Tages, den Schauinsland in die Palmares aufnehmen. Im Anstieg machten beide Gruppen eine leidliche Erfahrung mit einem übermotorisierten VW-Fahrer, der dieses Pass mehrfach befuhr und etliche Fahrer beider Gruppen durch nicht vorhandenen Seitenabstand beim Überholen gefährdete. Solche Manöver gehören sich einfach nicht, solche Leute aus dem Verkehr gezogen werden. Zum Glück kamen alle Teilnehmer mit dem Schrecken davon und wir konnten gesund die zweite Ankunft in Freiburg mit einem Schmutzbier beschliessen.
Das letzte Highlight des Tages war das Essen im Gasthaus zum Löwen. Das Essen à la Carte liess keine Wünsche offen. Pilze aus dem Schwarzwald frisch gepflückt mundete ebenso wie das regionale Weizenbier der in Freiburg ansässigen Brauerei. Dieses schmeckte, nachdem einige Teilnehmer ihre Getränke gezahlt hatte und man fünf zum Preis von drei bekam, sogar noch besser. Da kommen wir gerne wieder. So beschliessen wir den sensationellen Tag und freuen uns auf neue Herausforderungen und den besten Kuchen des Schwarzwaldes bei unserer morgigen Tour aufs Belchen.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung: Das Kinzigtal wird oft als Grenze zwischen Süd- und Nordschwarzwald genannt, womit die heutige Etappe, die uns von Haslach nach Freiburg führt, komplett im Südschwarzwald liegt. Den Auftakt macht ein unbekannter 350-Höhenmeter-Anstieg über die Breitebene, der uns vom Kinzig- ins Elztal führt. Von der Passhöhe aus sieht man sowohl die Hornisgrinde im Norden als auch das Kandel-Massiv im Süden. Wir sehen also, wo wir herkommen. Und wo wir noch hinmüssen: auf den 1204 m hohen Kandelpass, der uns von Waldkirch aus erneut etwa 1000 Höhenmeter am Stück beschert. Es ist einer der anspruchsvollsten und prestigeträchtigsten Schwarzwald-Anstiege - ein Monument eben. Die Abfahrt führt uns ins Dreisamtal bei Kirchzarten, schon vor den Toren von Freiburg gelegen.
Wir fahren auch nach Freiburg, die schöne Universitätsstadt am Rand des Schwarzwalds, doch die Etappe ist noch nicht vorbei. Es geht noch über eine Schleife, die den zweiten Schwarzwald-Klassiker des heutigen Tages erschließt, den Freiburger Hausberg Schauinsland. Der seinem Namen alle Ehre macht, denn nicht nur genießen wir erneut fantastische Aussichten in die Rheinebene, wir sehen nun auch schön das Feldbergmassiv vor uns. Über den Notschreipass führt uns die Abfahrt erneut ins Dreisamtal, und mit der zweiten Einfahrt nach Freiburg beenden wir die Klassiker-Etappe im Südschwarzwald dann endgültig.