23.02.2023,
gerkan:
Das Team um Alex und Robert hatte wieder an alles gedacht: Wir hatten beste Stimmung, eine top Streckenführung und reichlich Profis vom Team Jumbo-Visma beim Training - allein die Wolkenbildung hatten die Supersachsen nur bis ca. 1600 Höhenmeter im Griff.
Wegen der Wettervorhersage war Etappe fünf vorgezogen und es ging heute gleich nochmals auf den Teide. Diesmal radelten wir im Süden hoch, um dann im Westen die Strecke abzufahren, die wir gestern als Auffahrt kennengelernt hatten. Es war rauf wie runter ein Vergnügen.
Nachdem das erste Stück an der Küste bis Los Cristianos hinter uns lag, konnte die Tour wieder restlos überzogen. Bei Sonnenschein ging es in kurz-kurz auf einer welligen Seitenstraße mit ein paar kurzen Rampen zur der sehr schönen Südauffahrt. Genauer: zu der Südauffahrt über den Aussichtspunkt Centinela und die Orte Granadilla und Vilaflor. Auf dem langen Anstieg auf top Asphalt hielt QD für jede unserer Gruppen Jumbo-Visma-Fahrer bereit. Man hatte keine Kosten und Mühen gescheut - auch Stars wie Wout van Art und Dylan van Baarle wurden uns geboten ;-).
Die Verpflegung bei rund 1600 Höhenmetern nutzten wir auch zum Anziehen und Einpacken wärmerer Bekleidung. Denn nun wurde es zunehmend kühler und wolkig. Gut verpflegt und gut verpackt erklommen wir die verbliebenen Höhenmeter. Die Strecke führte uns durch den lichter werdenden Kiefernwald über den Alto del Retamar bis in die Lavalandschaft des Hochplateaus. Zum Glück waren wir in der warmen Sonne bis zur Verpflegung zügig gefahren, so konnten wir es im Kühleren in der Höhenluft ruhiger angehen lassen.
Auf dem Hochplateau war, anders als gestern, der Gipfel ebensowenig wie die Sonne zu sehen. So fuhren wir ohne weiteren Stop in die 36 (in Worten: sechsunddreißig) Kilometer lange Abfahrt. Auf bestem Belag flogen wir durch großzügig bemessene Kurven zurück in den Sommer. Dabei träumten wir von den gelb-schwarzen „Killerwespen“ aus der World Tour, die sich uns so zahm präsentiert hatten.
Im Café an der Steilküste beim Hotel erwarteten uns schon alle, die heute nicht gleich wieder hoch zum Teide gewollt hatten. Sie berichteten von ihrer Tour mit Volker. Auf verkehrsarmen kleinen Straßen hatten sie mit zwei Kaffeestopps eine Runde am Westhang des Teidemassivs gedreht. Robert hatte für sie eine Route aus dem Hut gezogen, die sie bei knapp 1400 Höhenmetern bis auf rund 850 Meter geführt hatte. So waren sie nicht in die Wolken gefahren, sondern hatten sich - schon frech - im Februar einfach mal einen kompletten Sommertag in kurz-kurz gegönnt.
ursprüngliche Etappenbeschreibung
Eine Etappe für alle. Vielleicht die Königsetappe. Auf der flachen bis welligen Küstenstraße nach Adeje bringen wir die Oberschenkel wieder auf Betriebstemperatur. Haben wir die ersten 25 nicht so schönen Kilometer überwunden, dürfen wir uns freuen! Auf das was nun kommt. Die Südauffahrt Richtung Teide, hoch in die Caldera der Cañadas. Dafür nehmen wir die vermutlich schönste Auffahrt, wo wir über die Centinela und den Ort Granadilla nach Vilaflor fahren. Hier kommt das Mineralwasser der Insel her. Durch den grünen Kiefernwald fahren wir auf besten Straßen in die Höhe. Hinter dem Alto del Retamar eröffnet sich ein atemberaubender Blick auf den Teide. Über die Westauffahrt, die wir schon vom zweiten Tag kennen, fahren wir hinab zum Hotel. Hier kommt richtig Freude auf, wurde die Westauffahrt vor einigen Jahren neu asphaltiert und lädt nun zur vielleicht schönsten Abfahrt der Insel ein.