13.09.2023,
radlrupi:
Am ersten Tag unserer Reise haben wir die Plosiv Konsonanten kennen gelernt. Heute ging es mehr um das Fach Geschichte. Wir starten unterhalb der Ruine von Cetatea Poenari welche Anfangs des 13. Jahrhunderts von Radu Negru Vodă erbaut wurde und nach mehreren Besitzern wieder verfiel.
Was genau hat das mit unserer heutigen Etappe zu tun? Im 15. Jahrhundert erkannte Vlad III. die geniale Lage der Burg und ließ sie wieder herrichten. Er hatte noch den Beinamen Drăculea („Der Sohn des Drachen“). Seine ihm nachgesagte Grausamkeit und der Beiname inspirierten den Schriftsteller Bram Stoker zu seinem Roman Dracula.
Die Brücke zu unserem Etappenziel schlägt erneut Bram Stoker, wessen Beschreibung in seinem Roman dem Schloss Bran sehr nahe kommt. Vlad III. war selbst nie dort, dafür verbinden wir diese beiden Orte heute mit dem Fahrrad.
Sechs Sägezähne mit teils grausamen Straßenverhältnissen und zwei längere Anstiege später haben wir Bran erreicht. Die Highlights des Tages waren definitiv Land (Architektur) und Leute, sowie der letzte Anstieg, welcher durch eine Schlucht beginnt und nach einem kurzen steilen Stück auf einem sehr schönen Hochplateau endet.
Auch die Sprachreise ging in die nächste Runde: Im Rumänischen wird ein i am Ende nicht gesprochen. Bucegi, unser morgiges Ziel wird mehr so gesprochen wie es im deutschen geschrieben wird: Butschetsch
Mehr dazu gibt es dann morgen
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Der Burg von Vlad Draculea kehren wir den Rücken. Tagesziel ist heute das bekannte Dracula Schloss von Bran. Südlich des Karpatenkamms sind wir in der Walachei und durchqueren die walachische "Toskana". Auf und ab geht es hier, nicht steil und auch nie wirklich lang sind diese Hügel. In Erinnerung wird vielleicht so manche Ortschaft bleiben, wo der Fortschritt nur langsam einzieht und auch die zu 99% lieben Straßenhunde kein leichtes Schicksal haben. Auch das ist Rumänien! Wir verpflegen uns in der Stadt Campulung am Buffet und rollen im Anschluss über den Pasul Mateias, direkt am Mausoleum zu Ehren von Helden des Ersten Weltkrieges vorbei. Landschaftlich ist die zweite Etappenhälfte der schönere Teil der Etappe. Durch die wildromantische und enge Dambovicioara-Schlucht fahren wir hindurch, bevor es zwischenzeitlich steil, aber sehr verkehrsarm hinauf zur Passhöhe in Sirnea geht. Belohnung ist dann die Abfahrt hinab bis zum Zielort nach Bran.