11.09.2023,
Torsten:
Wir stellen uns natürlich auf unsere Teilnehmer ein und holen sie da ab, wo sie stehen. Beim gestrigen Abendessen ergab sich ein launiges Gespräch mit Kapitän im Ruhestand Dietmar aus Wismar. Zum Start der Etappe über die lange Transalpina konnte ich direkt mehr weniger als mehr mit meinem Wissen und den neuen Begriffen glänzen, wohlwollend unterstützt vom Kapitän. Nachdem die Leinen dann auch los waren ging es auf den langen Ritt über die Transalpina: die ersten 40 km sanft ansteigend durch dichten Wald, 100 shades of green. Sehr schön, ab nach zwei Stunden kannten wir es dann auch. Also hoch zum ersten Stausee, weiter zum zweiten und dann endlich wirklich hoch zum Pasul Tărtărău. Passhöhe mitten im Wald, gleich weiter und runter zur Mittagspause. Danach frischte es auf, wir wollten den günstigen Wind von achtern nutzen und wurden direkt von einer Herde Kühen, Schafen und Ziegen ausgebremst. Das sollte uns noch zwei weitere Male heute passieren. Der Anstieg zum Pasul Urdele war lang und ist ja mit einem Gefälle mittendrin versehen. Das war aber letzten Endes Formsache. Die lange Abfahrt nach Süden war erstaunlich lang und es wurde unten raus immer wärmer, so dass wir in der Pizzeria draußen vor Anker gehen konnten. Danach Fahrzeuge und Mannschaft verladen und schon sind wir per Bustransfer auf den Weg nach Sibiu, um morgen die monumentale Transfagarasan zu genießen.
Vorher schrieb Robert:
Eine Etappe, eine Straße. Wenn man 110 km auf einer der bekanntesten rumänischen Passstraßen zurücklegt, ist das ein prägendes Erlebnis. Erst seit wenigen Jahren überhaupt durchgängig asphaltiert, windet sich die Transalpina bis in eine Höhe von fast 2200 m. Dabei gibt es mehrere Hochpunkte, wovon der Pasul Urdele bei km 85 das absolute Maximum darstellt. Doch bis dahin gewinnen wir über viele Kilometer an Höhe. Ab Kilometer 72 sind wir oberhalb der Baumgrenze und verlassen die tiefen Wälder. Unglaubliche Ausblicke in die weite und unverbaute Natur der Karpaten sind bei gutem Wetter garantiert. Wir überqueren die Transalpina nach Süden und rollen über Ranca die lange und traumhafte Abfahrt bis Novaci hinab. Voller Euphorie schaffen wir auch noch die letzten Kilometer bis zur Pizzeria. Hier können wir uns stärken und werden dann vom Bus zurück nach Hermannstadt gebracht.