11.06.2023,
hagen306:
Wenn eines unter Radportfreunden sicher ist, dann dies: Keine Deiner Taten bleibt unkommentiert. Denn die große Klappe stirbt erst ab 22% - und somit haben alle in Gruppe 2 noch bis zum Angliru Luft, M´s Tun verbal zu würdigen oder auch zu verreißen. Selbstverständlich erfolgen die Kommentare auch in umgekehrter Richtung - es herrscht absolute Waffengleichheit aller Beteiligten.
Fakt ist: Wir haben ordentlich Spaß miteinander. Wenngleich das Zotenverbot tagsüber nicht immer eingehalten wird. Ab morgen sollte also nicht M, der meist zuerst am Passe oben ist, die nächste Kafferunde zahlen müssen, sondern der Zotenkönig. Und am Passe beginnen auch die Leiden unseres jungen M:
1. Die nagelneue Schaltung am Boliden will partout nicht auf das kleine Kettenblatt - aber eigentlich braucht M das auch nicht. Dennoch konnten wir ihm bislang noch kein Schnupperabo für Gruppe 1 andrehen. Viel schlimmer aber bei der Bergaufbolzerei: Die Anzahl der Gesprächs- und Lästerpartner sinkt stetig. Wohl auch deshalb wartet M vorbildich oben am Pass. Das übrigens war heute gar nicht so einfach: Der Matalena/Magdalena-Pass hat insgesamt 4 Passchilder. Ist uns egal. Irgendwann geht es auch wieder runter.
2. Niemand hat Verständnis für den morgendlichen Radputz. Er wird jedoch meist ohne Kommentar toleriert. Allenfalls schüttelt der eine oder andere den Kopf wird und fängt sich den nächsten Verbalkonter von M ein.
3. Während andere beim Bergauffahren schwitzen, ist dies beim jungen M eher beim Suchen nach dem optimalen Abstellplatz für das Rad der Fall. Hinterrücks haben wir nun zusammengelegt und einen mobilen Rennradfahrradständer bestellt - der passt sogar in die Trikottasche.
4. Es gibt kein Entrinnen vor den gezückten Kameras - Landschaft ohne Rannradfahrer? Ist wie Pizza ohne Rucola. Folglich muss - wie alle anderen - auch M dran glauben. Natürlich haben wir ihn vorteilhaft getroffen.
5. Nach all unseren Pässen heute feuern wir im Formationsflug entlang des Ebro-Stausees unserem Tagesziel entgegen. M. muss mehr Führungsarbeit verrichten als gedacht, denn erst schwächelt der Zotenkönig, dann ist der Guide entsaftet, die anderen halten sich wacker - freuen sich aber auch ob des Windschattens bei 1,85m hühnenhafter Statur. Wir sind uns jedoch sicher, dass M hier am wenigsten litt von allen - also lassen wir ihn gewähren. Dankeschön!!
6. Keine Chance für M beim Abendessen, das Dessert von Jakub zu ergattern - der Reiseleiter sitzt dazwischen. Und mag nun einmal den Süßkram.
Und sonst so? Die Kantabrischen Pässe-Knaller Asón, Sía, Estacas de Trueba im gleißenden Sonnenschein, mystische Nebelfetzen über dem Ebro-Stausee (so sagt uns unsere entspannte Gruppe), trocken geblieben. Kein Defekt. Ein fein gestyltes Landhotel mit leckerem Abendessen. Ein ganz normaler Tag in Gruppe 2. Ebenso wie in Gruppe 3 und 1.
official:
Bienvenidos a Cantabria! Heute nun geht es richtig los, und zwar spektakulär und einsam über den Doppelhammer aus Puerto de Ason und Puerto de la Sía. Heldenhaft geht es über den von der Südseite moderaten Pto. de Estacas de Trueba, superflowig rauschen wir nach Vega - Verpflegung und auch nette sidrerías! Und weil es so schön ist, bezwingen wir gleich noch den Magdalena-Pass. Nunmehr sind wir auch in der Hochebene - recht flach rollt es entlang des Ebro-Stausees nach Reinosa. Dort schwenken wir wieder nach Norden, wo uns in der Anfahrt zum Palomberas-Pass das Tagesziel erwartet. Beine hoch!