08.06.2023,
Ullinger:
Oder : hier werden Rennradhelden gemacht
Wir hatten heute keinen ganz einfachen Tag. Wir müssen den Ausfall von G3 Guide Volker verkraften, der gestern in der Abfahrt über die Leitplanke geflogen ist. Gottseidank ist nicht sooo viel passiert, aber an Rennrad fahren ist nicht zu denken. Gute Besserung Volker!
Nachdem wir gestern die 2 Aufstiegsvarianten abgewogen haben, entschieden sich alle (!!!) für den Track mit etwas mehr Höhenmeter dafür etwas weniger Kilometer und, ich nehm‘s vorweg, es war die richtige Entscheidung. Kurz nach dem Start in Chieti, schwenkten wir rechts ab von der Hauptstraße und es folgte die erste Geländestufe, der Forca di Penne auf ca 900 Meter. Mit tollem Blick bis zum Meer. In der Auffahrt konnten wir unseren gestrigen Berg noch mal in aller Ruhe aus der Ferne betrachten. Echt? DA sind wir hoch?
Es war heiß heute, die Sonne brannte, der Schweiß floss. Daniel sei Dank, der als Guide einsprang konnten wir uns ein wenig aufteilen. Er und 5 Leute vorneweg etwas schneller und Peter, Mario und ich bildeten schön langsam den Schluss unserer Gruppe. Ein großer weißer Hütehund versperrte die Straße. Es war so anhänglich und schmusebedürftig. Wir mochten ihn kaum zurück lassen. Nach dem Pass, auf dem wir uns sammelten, ging’s flach bergab und dann wieder sanft bergauf. Eben die gewohnten 5 % . Unser Mittag lag heute bei km 81, was bedeutete, dass wir unterwegs was einschmeissen mussten. Die schnelleren von uns waren schon abgedampft aber wir (Peter, Steffen, Manfred, Mario u. Ich blieben etwas zurück. In Santa Lucia lud uns eine unglaublich liebenswürdige Frau in Ihr B&B ein als ich sie fragte, wo und ob es hier irgendwo ne Bar oder Geschäft gibt. Gibt es nicht, aber kommt doch rein! Ich hab alles da für Euch! Kaffee, Getränke, Kuchen. Das war vielleicht geil! So nett! Sie wollte noch nicht mal was dafür. Aber das ließen wir nicht zu und zahlten natürlich. Leider mussten wir diesen freundlichen Ort verlassen und wir machten aus, das Peter u. Mario ihr Ding fuhren und Steffen, Manfred u Ich zu den Anderen und damit zu Norbert zum Mittagessen fuhren. Der Weg dahin war sagenhaft und am Valico di Capo la Serra hatten wir bei fast 1600 m die Hochebene des Gran Sasso d‘Italia erreicht. Ein magischer Moment! (jetzt die Bilder anschauen)
Nach etwas mehr als 10 km auf dem Plateau erreichten wir Norbert und die Anderen. Die Wolken, die auf einmal plötzlich da waren, drohten sehr. Ein großer Spaß würde das jetzt nicht mehr werden. Unsere freundliche Dame aus Santa Lucia warnte uns bereits. Es würde mit Sicherheit regnen und als Martín u. Steffen Richtung Hotel ab fuhren entschlossen sich alle anderen zum finalen Anstieg zum Campo Imperatore. Daniel war der härteste von uns. Er zog es durch! Wir anderen kapitulierten nach wenigen Metern im Starkregen und stellten uns erstmal beim Käsestand am Abzweig unter. Dann zurück zum Auto und von dort runter. Natürlich im Starkregen, aber irgendwie ging's. Norbert und Volker fuhren noch Peter und Mario entgegen, die ja auch noch irgendwo ganz hinten sein müssen. Sie fanden sie an dem einzigen Gasthof weit u. breit und cruisten dann alle im Auto runter. Einer nach dem Anderen kam in Aquila an und kurz vor dem Hotel fährt unser Held des Tages Daniel noch auf mich auf. Toll wird das immer so läuft.
Für alle die richtig klatschnass wurden, war es erträglich da es nicht wirklich kalt war und man doch im warmen Wind wieder trocknete.
Insgesamt etwas chaotisch aufgrund der Bedingungen, aber, wichtig, mit einem sehr guten Ende für uns Alle.
Gruppe 1 hatte Glück, denn sie waren vor dem Schlimmsten dort oben. Sie erhaschten nur ein paar Tropfen und kamen ansonsten problemlos durch einen schönen harten Tag.
Morgen machen wir mal n bissi ruhiger. ;-)