14.09.2022,
Jan:
Zum dritten Mal springen wir heute über den Karpatenhauptkamm, zum ersten Mal nicht von Nord nach Süd, sondern in Gegenrichtung. Auch der Wind meint es gut mit uns, er hat gedreht und weht wieder von hinten. Nach bitterer morgentlicher Kälte ist es schon bald mollig warm, wir können kurz-kurz fahren.
Nach der Etappe sind wir uns einig, dass
André der Held des Tages ist. Hat er doch angeregt, den Europastraßenpass
Pasul Bran durch eine enge Schluchtpassage zu ersetzen. "Da hinter geht's auch noch richtig hoch, aber man spart sich insgesamt sogar ein paar Höhenmeter, vor allem aber viel Verkehr", war die überzeugende Werbebotschaft. Dass man sich auch einiges an Kilometern spart, insbesondere einiges an Anstiegslänge, und dass der Höhenmeterverlust minmal ausfällt, war auch André vorher nicht ganz klar, ist er den Anstieg zuvor ja auch nur auf Rouvy gefahren. Sehr steil wurde es, und sehr schön wurde es. Erst durch eine nur wenig meter breite, tief eingeschnittene Schlucht der Dambovicioara, dann ein steiler Anstieg. Sicher steiler als das Steilstück am
Pasul Urdele, das Alex uns noch als das steilste der Reise verkauft hat.
Insgesamt ein wunderschöner Ersatz und sicherlich die drittschönste Karpatenhauptkammquerung Rumäniens. Beschreibung folgt. Danke, André!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Der Burg von Vlad Draculea kehren wir den Rücken. Tagesziel ist heute das bekannte Dracula Schloss von Bran. Südlich des Karpatenkamms sind wir in der Walachei und durchqueren die walachische "Toskana". Auf und ab geht es hier, nicht steil und auch nie wirklich lang sind diese Hügel. In Erinnerung wird vielleicht so manche Ortschaft bleiben, wo der Fortschritt nur langsam einzieht und auch die zu 99% lieben Straßenhunde kein leichtes Schicksal haben. Auch das ist Rumänien! Wir verpflegen uns in der Stadt Campulung am Buffet von Alex und rollen im Anschluss über den Pasul Mateias, direkt am Mausoleum zu Ehren von Helden des Ersten Weltkrieges vorbei. Landschaftlich ist die zweite Etappenhälfte der schönere Teil der Etappe. Der Pasul Bran ist ein wahrer Rollerberg - erst hinauf und belohnend auch hinab bis zum Zielort nach Bran.