Nachdem unter Zuhilfenahme der hoteleigenen Heissluftfoehne die Radtrikots und Rennradschuhe vom Gewitterschauer am Vorabend wieder getrocknet waren, machten wir uns bei bestem Wetter zum finalen Aufstieg auf den Col de la Bonette auf.
Mit der Zusatzschleife auf den Cime de la Bonette sollten wir mit 2808 Metern den höchsten Punkt unserer Reise erreichen.
Bis dahin waren jedoch noch 1600 HM und knapp 23 km zu absolvieren. Bei einigen waren an Tag 8 der Reise die Beine schon ein wenig schwer, so dass die Gruppen sich im Laufe des Aufstiegs bunt vermischten.
Uebergluecklich ueber das Erreichte und bisweilen überwältigt von der eigenen Leistung und den aufbrandenen Gefühlen, wurde am Gipfelkreuz auch die eine oder andere Träne weggedrueckt.
In den folgenden 118 km bis auf Meereshöhe in Nizza, in den 2800 HM zu vernichten waren, sollten für viele die Schnellsten ihrer Rennradkarriere sein, ging es, unterbrochen von der letzten Mittagspause bei Louis, doch stetig bergab. Über die Woche zu gut funktionierenden Einheiten zusammen gewachsen, wurden unter stetigem Führungswechsel in den Gruppen beeindruckende Durchschnittsgeschwindigkeiten erreicht.
Unmittelbar nach Zielankunft krönten wir unsere Reise mit dem obligatorischen Bad im warmen Mittelmeer und mehr als nur einem Schmutzbier am Strand.
Der Tag fand dann am Abend in einem Strandrestaurant seinen krönenden Abschluss. In stimmungsvollen Ambiente bescherte uns Nizza noch ein beeindruckendes Feuerwerk über dem Meer.
Eine wahrlich perfekte Woche, die noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung: Durchatmen, letzte Kräfte mobilisieren, denn heute Abend wartet das Mittelmeer auf uns. Ein Hindernis gilt es jedoch noch zu überwinden, und das ist nicht irgendein Hindernis, sondern der höchste Punkt der Woche. Der Col de la Bonette ist 2715 m hoch, was auf der Rangliste der Alpenpässe immerhin noch zu Platz vier reichen würde, doch das hat den Erbauern der Straße im Mercantour-Nationalpark wohl nicht gereicht. Und so musste es noch eine Panoramaschleife sein, die Cime de la Bonette, die die Marke von 2800 m Höhe überschreitet. Bei all dieser Diskussion um Höhensuperlative darf man jedoch nicht vergessen, was für ein grandioses landschaftliches Erlebnis der Pass ist. Die lange Abfahrt vom Pass führt uns dann sozusagen direkt bis nach Nizza. Sie führt zunächst ins Tinée-Tal, das ins Var-Tal mündet, und der Var mündet bei Nizza ins Mittelmeer. So können wir wahlweise nochmal richtig Tempo aufnehmen, oder aber unsere Fernfahrt gemütlich ausklingen lassen. So oder so, nach der Ankunft an der Promenade des Anglais in Nizza winkt ein Bad im azurblauen Meer. Und am nächsten Morgen optional der Rücktransport per Reisebus nach Freiburg.