Schwarzwald – Berge, Tannen, Kuckucksuhren

Bergtraining im Schwarzwald, der Name ist Programm. Und so nehmen wir uns heute gleich den 945 m hohen Brandenkopf vor. Er gehört zu den unbekannten Riesen des mittleren Schwarzwalds und ist auch in sportlicher Hinsicht mit 700 Höhenmetern am Stück nicht zu verachten. Doch wir legen ganz locker los, folgen dem Kinzigtal bis nach Zell am Harmersbach, wo der zunächst noch sanfte, auf einsamer Straße in herrlicher Schwarzwaldidylle verlaufende Anstieg zum Schäfersfeld beginnt. Zurück im Harmersbachtal, steht dann der Brandenkopf auf dem Programm. Mit einem tollen Panorama vom Aussichtsturm am Gipfel wartet aber auch eine Belohnung auf uns. Dann müssen wir nur noch zurück ins Kinzigtal ausrollen.

Unser Ausgangspunkt im Kinzigtal liegt mittendrin. Mittendrin im Schwarzwald, den wir in alle Himmelsrichtungen erkunden können. Heute geht es nach Norden, und wieder summieren sich die Höhenmeter rasch. Der idyllische Freyersberg, der einsame Breitenberg, und schließlich eine versteckte Auffahrt zu berühmt-berüchtigten Zuflucht, die manchen als der anspruchsvollste Anstieg im Schwarzwald gilt. Wir sind an der berühmten Schwarzwaldhochstraße angekommen, und über den Schliffkopf geht es weiter zum Ruhestein, garniert mit Panoramen nach Westen, wo die Vogesen am Horizont prangen. Am Ruhestein ist der nördliche Wendepunkt unserer Tour, und wir genießen eine lange Abfahrt. Auf dem Rückweg über den malerischen Weinort Oberkirch, Offenburg und das Kinzigtal sind allerdings noch ein paar kleinere Anstiege zu überwinden.

Der 1241 m hohe Kandel serviert uns auf der heutigen Etappe unbestritten eine der prestigeträchtigsten Auffahrten im Schwarzwald. Die technischen Daten der Auffahrt - fast 1000 Höhenmeter auf 12 km - haben schon alpine Ausmaße, das ist vergleichbar mit Alpe d'Huez. Den Auftakt macht eine einsame Route durch die Vorbergzone des Schwarzwaldes, dann ist der Kandel an der Reihe und serviert uns am Gipfel abermals ein fantastisches Panorama. Auf der Höhenstraße zwischen St. Peter und dem Neuhäusle sehen wir das Feldbergmassiv am Horizont prangen - ganz so weit nach Süden kommen wir heute leider nicht. Dann tauchen wir wieder in den dunklen, mythischen Schwarzwald ein, und über Furtwangen geht es nach Triberg und ins Kinzigtal zurück.

Der mittlere Schwarzwald rund um das Kinzigtal überrascht mit einem dichten Netz an praktisch verkehrsfreien Sträßchen, das keine Wünsche offen lässt. Die meisten Sträßchen sind zudem noch steil - ideal um auch am letzten Tag nochmal die Beine glühen zu lassen. Wir beginnen nach einer Einrollphase mit dem harten Aufstieg zum Moosenmättle, fahren ins Tal zurück und klettern erneut herauf zum Wursthof. Das Fohrenbühl als dritter Hochpunkt des Tages ist dann keine große Herausforderung mehr.