Pyrenäen-Geheimtipps 2021
Pyrenäen, Nouvelle Aquitaine, Navarra
04.09.2021,
thomsen79:
Die Kulisse die uns heute erwartet hat, hätte auch für Karl May Verfilmungen hohes Potential. Unser Highlight des Tages war der Col de la Pierre Saint Martin!
Hier haben wir zwar keine Schoschonen oder Siedler getroffen, dafür aber über uns kreisende Geier.
Aber der Reihe nach, das Wetter spielte mal wieder eine große Rolle. Unangekündigter Regen hat unseren Start erst auf 9:30 Uhr, dann auf 10 Uhr verschoben. Die neu gewonnene Zeit nutze Gruppe 3 um einen direkteren Weg zum neuen Ziel nach Oloron zu basteln. Tobias, Markus, Jürgen und Fred haben aufgrund des ersten Berges auch die spontan kürzere Variante gewählt. So trennten sich unsere Wege schon ab dem Hotel.
Der erste Anstieg des Tages, der Col d'Erroimendy, war ein steiles Biest. Zum Glück hatten wir nach dem Frühstück noch etwas mehr Zeit zum verdauen, bei trockenem Wetter war der Pass ganz angenehm zu fahren und die Wolken haben sich elegant in die Berge gelegt. Ein schönes Schauspiel am Vormittag.
Nach der Mittagspause ging es dann direkt in den 27 Kilometer langen Anstieg des Tages. 1000 Höhenmeter mussten wir bewältigen, ein extrem ruhiger und einsamer Pass der sehr angenehme Steigungsprozente hat. Es hat nicht lange gedauert, da haben wir die schon erwähnten ersten Geier entdeckt. Oben raus hat sich die Landschaft in eine Karge Gebirgskulisse verwandelt, Apanatschi haben wir aber nicht gesehen, hier gab es nur die Natur ohne Störende Autos, Mottoräder oder andere Menschen. Wir hatten den Pass ganz für uns allein. Oben angekommen war sogar die 2504 Meter Hohe Bergspitze Pic d'Anie richtig gut zu sehen. Wir hatten bis zum Gipfel richtig Glück mit dem Wetter und haben uns wärmende Sachen für die anstehende Abfahrt angezogen.
Anders sah es dann beim Start in die Abfahrt aus. Die Wolken wurden immer dichter und mit dem ersten Pedaltritt kamen auch die ersten Tropfen von oben. Der Himmel öffnete wieder seine Schleusen und hat uns in kurzer Zeit komplett überschütten. Die Füße schwammen im Schuh, das Wasser kroch gefühlt durch den ganzen Körper. Die Straße war nicht nur durch die Brille verschwommen, das Wasser rollte Bachartig die Straße runter. Nicht gerade die besten Bedingungen für eine so schöne Abfahrt. Eigentlich müsste man hier nochmal her kommen um ohne viel Bremsen diese schöne asphaltierte Abfahrt runter zu fahren. Heute mussten aber unser Bremsen die volle Arbeit leisten. Die Temperaturen waren noch ganz angenehm unter diesen Bedingungen und so rollten wir die finalen Kilometer in Richtung Etappenziel. Unterwegs haben wir noch zufällig Markus getroffen, der erst die kürzere Variante gewählt hat um anschließend noch 2 andere Pässe zu erkunden. Herrlich, wieder ein Tag wo alle auf ihre Kosten gekommen sind.
Hau
Alle Bilder (quäldich-Portal)