28.08.2021,
N@dine:
Rennradfahrer haben Respekt vor den Bergen und den unberechenbaren Wetterverhältnissen. Es kann schon mal passieren, dass man im Tal mit 35 Grad Celsius startet und oben auf der Passhöhe geht die Welt unter. Daher sollte man auf alles vorbereitet sein.
Wir haben verschiedene Wetter Apps für die heute Etappe zu Rate gezogen und entschieden, dass wir es wagen können, mit dem Rad die Großglockner Passstraße zu fahren. Es soll leichter Regen fallen und etwas Schnee. Wir starten um 8:30Uhr. Der Weg hinauf sind nur 15km, aber mit 1260 Hm ab Heiligenblut doch einiges zu klettern. Wir planen oben auf Natascha anzutreffen, sodass wir unsere Klamotten für die Abfahrt überziehen können.
Der Anstieg ist schön. Es handelt sich hier wieder um eine Mautstraße. Heute scheint keiner hoch zu wollen. Jedenfalls nicht von unserer Seite aus. Es ist still. Über 2000m wird es dann etwas frischer. Noch kein Regen. Kein Schnee. Kein Wind. Wir erreichen Natascha im leichten Nieselregen. Ihre fleißigen Helfer machen Bilder von uns und versorgen uns mit Kaffee! Wir können von hier auf die andere Seite des Tunnels blicken und ahnen nichts Gutes. Es sieht sehr weiß dort aus. Wir fahren durch den Tunnel und stehen in einer Nebelwolke. Es regnet und schneit und die Tropfen brennen auf unseren Gesichtern. Ein leichter Hagel. Wir sehen nichts. Es ist kalt. Die Abfahrt ist schon sehr kalt, trotz der ganzen Kleidung. Unten an der Mautstelle angekommen gehen wir direkt in eine Gaststätte, um uns aufzutauen. Kaffee und Kuchen helfen da ein wenig.
Manche sind von Regen und der Kälte so demoralisiert, dass sie den Zug nach Radstadt nehmen. Die anderen radeln und haben Glück. Es hört auf zu regnen und die Sonne lässt ich wieder blicken. Alles fühlt sich etwas anstrengend an: der Körper arbeitet noch an der kalten Abfahrt.
Wir fahren auf gut ausgebauten Radwegen. Ab St. Johann kommt noch ein relativ sanfter Anstieg zur Wagrainer Höhe und dann gehts flach zurück nach Radstadt. Die Hälfte der Gruppe bleibt noch eine Nacht in Radstadt. Wir gehen sehr gut beim Gasthof Brüggler essen, feiern unsere beiden Geburtstagskinder und lassen den Abend an der Bar mit Ramazotti, Zirbenschnaps und Birne ausklinken. It's been a pleasure! :)
Ursprüngliche Etappenbeschreibung: Es wäre wohl vermessen, heute von Tour d'honneur zu spechen, wenn eine der höchsten Passstraßen der Alpen, und das wohl bekannteste Monument Österreichs auf dem Programm steht: die Großglockner-Hochalpenstraße. Immerhin starten wir in Heiligenblut schon recht hoch, doch den Glockner sollte man nie unterschätzen. Dafür wirkt ab der Passhöhe am Hochtor dann auch eine lange - nur kurz unterbrochene - Abfahrt bis nach Bruck. Ab hier heißt es dann nochmal Zähne zusammen beißen, Konzentration hoch halten, und entlang der Salzach zurück zum Ausgangspunkt in Radstadt zu fahren.