07.09.2019,
Jan:
Port de Pailhères, Aude-Schlucht, Col de Jau, und dann wechselt schlagartig die Vegetation. Wir riechen das Mittelmeer und sitzen in Mosset herrlich auf der Sonnenterrasse. Diese Etappe kann noch nicht zuende sein! Also fahren wir zu fünft noch auf den Col de Mantet, eine kleine Reise in die Vergangenheit für mich. 2005 war ich einmal da. Am Ende über 4000 Hm, das Abendessen geht gleich in den Casinobesuch in Vernet les Bains über. Keine Zeit für den Bericht.
Aber es ist erst viertel nach acht am Folgetag, und während die ersten draußen schon auf die Abfahrt warten, kann ich noch einen Rumpfbericht schreiben. "Geile Etappe, jetzt Bier" gönne ich Tom nicht, der dann wieder jahrelang über mich lästern würde. Also berichte ich noch von arktischer Kälte am Pailhéres (noch zwei Grad und ein beißender Wind auf 2001 m Höhe), unkoordinierter Fluchtabfahrt über die schönste Passauffahrt in meinem Palmarès, Mannschaftszeitwarmfahren im Audetal und einer erneut sehr willkommenen und fantastischen Verpflegung am Fuße des Jaus von Eva. Dort tauschen Ralf und Alexander die Räder. Der Treckerfahrer will auch mal auf ein Rennpferd. Weg war er. 200 Hm drüber erbarmt er sich und wartet auf Alexander, der dankbar vom Bock steigt. "Jetzt bin ich wieder da, wird nicht wieder vorkommen!"
Schön ists am Jau. Unaufgeregt. Schwarzwaldesk. Passbild von Eva und dem Getränkemobil. Bang... rasante Abfahrt. Markus beweist echte Scoutingfähigkeiten und weist uns in die einzige Bar Mossets. Fantastischer Café Gourmand.
Runter, hoch. Etappe zuende. Und dann noch schnell auf den Mantet!
Jetzt muss ich aber los, das Mittelmeer wartet!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
So langsam verlassen wir die hohen Pyrenäen mit den hohen Klassiker-Pässen. Einen Hammer haben wir uns jedoch noch für diese vorletzte Etappe aufbewahrt. Der Port de Pailhères ist ebenfalls ganz vorne mit dabei, wenn es um das Prädikat des schönsten Pyrenäenpasses geht - zumindest quäldich-Chef Jan hat ihn ganz oben auf seiner persönlichen Hitliste stehen. Die fantastische Serpentinenabfahrt auf der Ostseite führt uns dann ins Aude-Tal, das sich zu einer sehenswerten Schlucht verengt. Dann ist noch der hübsche Col de Jau zu überwinden, der immerhin auch nochmal mit etwa 1000 Höhenmetern zu Buche schlägt. Die Etappe endet in Vernet-les-Bains, sozusagen am Fuß des 2784 m hohen Pic de Canigou.