20.09.2015,
helmverweigerer:
Tagesbericht vom 20. September 2015: Möchtegern VR46 stiftet Unruhe
Start erst um 10 Uhr, wir gewähren den Teilnehmern einen Urlaubsbeginn. Drill kommt morgen.
Gemütliche Fahrt der Via Aurelia entlang Richtung Genua. In der Abfahrt nach Zoagli kommt ein Teilnehmer zu mir vor und sagt dass da hinten was los war. Also Splittergruppe Stop und ein ganzes Stück zurückradeln. Ups, sieht aber nicht gut aus, Unfall.
Micha steht am Strassenrand und gibt Entwarnung: Keiner von uns der da am Boden liegt.
Was hat sich zugetragen: Ein Motorradfahrer wollte unsere - in Einerreihe fahrende - Gruppe in einer Linkskurve überholen und hat in der Kurve das Vorderrad «verloren», schliddert über die Strasse, knallt in die Mauer und Lutz legt ein gekonntes Brems- und Abstiegsmanöver hin. Sowohl Rad als auch Fahrer bleiben unversehrt.
Das kann man vom Motorradfahrer nicht behaupten. Der ist ordentlich groggy und liegt am Boden.
Die beiden Ortskundigen der Gruppe - Lutz und Manuel - sind indirekt involviert und bleiben als Zeugen, ich bleibe als Übersetzer. Irgendwie rechnen wir mit Polizei. Ein garminisierter Teilnehmer wird instruiert und angewiesen, die Gruppe zum Santuario di Montallegro zu führen - das wir als ersten richtigen Berg befahren - und dort Kaffeepause zu machen. Bringt irgendwie mehr Urlaubsstimmung als hier an der Via Aurelia zu warten.
Derweil ist die Ambulanz am Ort, versperrt die freie Strassenbahn und Lutz und ich regeln - oder besser gesagt - blockieren den Verkehr bis wieder eine Spur halbwegs frei ist und dann wird die kadettenmässige wechselseitige Befahrung geregelt. Wenn wir noch ein signalfarbenes Trikot hätten wäre alles perfekt gewesen ...
Plötzlich schickt sich die Ambulanz an abzufahren und die Leute die die Polizei gerufen haben, haben sich auch aus dem Staub gemacht und es sieht so aus als wären in einer Minute alleine mit diesem blöden Töff der immer noch auf der Strasse liegt. Da kommt eine Polizistin in einem Fiat Panda angerauscht und schickt sich an, mit einer Kelle unseren verantwortungsvollen Verkehrsjob an sich zu reissen. Hmm, was geth hier ab. Dann macht sie zwei Fotos, dann sollen wir den Töff an die Wand stellen und das wars. Wir fragen noch, obs uns noch braucht wegen Unfallhergang und so. «ah, sì», sie steckt uns eine Visitenkarten mit E-Mailadresse zu, da könnten wir doch ein paar Zeilen zum Hergang schreiben. Aha, OK. Dann nichts wie los und den Teilnehmern hinten nach.
Mit stattlichem Tempo fahren wir zum Santuario hoch und treffen ... nur die Hälfte der Gruppe gemütlich bei Kaffee und Kuchen. Der als Guide eingespannte Teilnehmer ist leider nicht dabei. ??? Aha, wohl nicht zum Santuario abgebogen sondern zum Crocetta weitergefahren. Lutz bleibt hier, Manuel und ich fahren zügig weiter zum Crocetta, überholen zum zweiten Mal Gruppe A die das langsam etwas komisch finden. Oben: Fehlanzeige, niemand dort. ??? Also weiter, Abfahrt ins Tal, unterbrochen von einem Telefon von Edgar, der unten an der Abfahrt steht. Ihn sammeln wir mal ein, ein Schäfchen wieder eingesammelt. Weiter zum Einstieg der nächsten Auffahrt, Manuel und Edgar in einer Bar zum Kaffee abgeladen. Auch dort niemand. Versuch einen der Vorgefahrenen telefonisch zu erreichen. Combox. Von der gerade eintreffenden Kaffee&Kuchen Splittergruppe werde ich belehrt dass das normal ist und er erst nach der Tour das Handy wieder einschaltet. Aha, bringt viel. Na gut, wir sind wieder 8 von 10. Fahren wir einfach jetzt die Tour normal zu Ende.
So fahren wir über Verzi nach Favale di Malvaro, das ist wirklich schön und gerade der unterste Teil des Tals ist recht langweilig, also durchaus eine lohnende Umfahrung die man mit ein paar Höhenmeter «bezahlt». In Favale tanken wir auf, hier startet gerade ein Dorffest durch und man will uns füttern. Leider keine Zeit, zudem steht der doch recht anspruchsvolle Passo della Scoglina bevor.
Ein Traum an Aussicht erwartet uns oben, ebenso in dem Hochtal rüber zum Passo della Forcella, wo schon herbstliche Farben vorherrschen. Achso, unterdessen ist ein weiterer Teilnehmer einfach vorne weggefahren, wir sind also aktuell wieder nur noch bei 7 aus 10. Forcella runter und in Borzonasco noch eine kleine Stärkung, immerhin steht mit dem Ghiffi noch der härteste Anstieg des Tages auf dem Programm. Wahnsinn die Farben, die Weitsicht, das Glitzern der Sonne die sich im Meer spiegelt. Ich finde den Ghiffi am späten Nachmittag um Welten schöner als am Morgen. Nicht alle finden es so toll ihn noch am Ende einer Tour zu fahren, aber optisch lohnt es sich alleweil. und siehe da, die Vorhut wird langsam eingesammelt und fast wären in der Bar am Passo del Bocco wieder alle zusammen gewesen. Jedoch hat der Ghiffi die Truppe schon segmentiert so dass ich wiederum einen ersten Teil losschicke. Es ist doch schon spät geworden, hat alles länger gedauert als erwartet. So fahren wir in zwei Gruppen noch nach Chiavari und alle fahren noch über Leivi und geniessen die wunderschöne Aussicht auf das Meer und Chiavari beim Runterrollen ins Hotel.
Track auf Strava
Ursprüngliche Tourenbeschreibung
Die B-Tour bietet den Wiederholungstätern etwas Neues und das Bekannte in neuer Kombination. Und reichlich Gelegenheiten zu Scharmützeln. Basis ist die A-Runde, aber wir nehmen noch das ein oder andere am Wegrand mit. 1.) Statt direkt zum Crocetta fahren wir zu einer Kaffeepause zum Santuario di Montallegro. Dieses sieht man schon bald, ein Wegweiser deutet auf die einzige Abbiegung nach rechts die man nehmen muss. Eine Strecke die dazu einlädt, das Tempo am Berg sukzessive hochzudrehen. 2.) Statt vom Fontanabuona direkt nach Favale di Malvaro fahren wir über Verzi, habe sogar ich in dieser Richtung noch nie gemacht. 3.) Statt Ghiffi immer zu Beginn, fahren wir ihn doch mal am Schluss. Treffpunkt Passo del Bocco!