29.09.2015,
helmverweigerer:
Tagesbericht vom 25. September 2015: Kafeerunde zum Abschluss
Nach dem ungeplant langen Ritt vom Vortag hat heute niemand mehr so richtig Feuer in den Beinen.
Wir haben uns am Vorabend auf eine nette 135km und 3000Hm Runde geeinigt welche uns auch erlaubt, erst um 9 Uhr zu starten.
Um dem mühsamen Verkehr durch das Nadelöhr entlang der Entella nach Carasco aus dem Weg zu gehen fahren wir über Leivi ins Val Fontanabuona.
Dieses fahren wir ein gutes Stück hoch und nehmen nach langer Pause wieder mal den Passo di Portello in Angriff. Im April war Jan diesen beim Saisonauftakt mit ein paar starken Fahrern noch bei Strassensperre gefahren, jetzt ist er offiziell wieder befahrbar nachdem einige Stellen wegen Unwetterschäden und Erdrutschen mit viel Aufwand instand gesetzt werden mussten. Die Arbeiten sind immer noch im Gange, aber man kann den Pass problemlos fahren.
Meine Beine sind heute im Streik, aber es reicht noch um mich auf den Pass zu hieven welcher mit grandioser Aussicht entschädigt.
Nach kurzer Abfahrt erreichen wir Torriglia. Die Bar verwöhnt neben Brioche, Panino und Kaffee mit Bestuhlung in herrlicher Sonne und wir lassen einige Zeit verstreichen bis wir den nächsten Abschnitt in Angriff nehmen. Es geht hoch zur Casa del Romano, wo wir den nächsten Kaffeestop eingeplant haben. Auch hier sind die Spuren des Unwetters wieder allgegenwärtig. Die Strasse sind wir im Mai gefahren als die Giroetappe hier lang führte. Da war sie in tadellosem Zustand, nun befinden sind einige Abschnitte der Strasse ein Stockwerk tiefer und wurden behelfsmässig ausgebessert. Auf dem Anstieg wird die Gruppe in die Länge gezogen, zumal es noch einen Schlauchplatzer wegen aufgeschlitztem Reifen zu beklagen gibt.
Oben dann leider kein Kaffeestop, da Betriebsferien. Trotzdem setzen wir uns etwas hin und geniessen die grossartige Aussicht über das weitläufige Trebbiatal. Einer der landschaftlichen Höhepunkte der Woche.
Nach der langen Abfahrt landen wir - wie gestern - im Trebbiatal und fahren dieses deutlich gemächlicher als gestern hoch bis Montebruno. Nächster Kaffeestop, noch ausgbiebiger als der vorheriger. Noch sonniger und wärmer. Noch schwerer danach wieder in Tritt zu kommen, zumal es nun den bissigen Stich hoch nach Barbagelata geht.
Von dort führt die Strasse bei herrlicher Aussicht auf den tigullischen Golf über den Passo della Scoglina zurück ins Val Fontanabuona.
Ein letztes Mal diese Woche fährt der Zug durchs Tal und ein letztes Mal geht es hoch nach Leivi und ein letztes Mal lässt das letzte Gemetzel die Beine brennen ...
Die Saison 2016 möge bald beginnen ....
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Die Königsetappe führt auf 1'400 Meter zur Casa del Romano im Antola Nationalpark. Um nach dem Ruhetag wieder in Tritt zu kommen bietet sich der Forcella als Rollerpass an. Kaum ein Weg führt einfacher ins Hinterland. Auch der folgende Passo di Fregarolo stellt kein grösseres Hindernis dar und abgesehen von der kniffligen Abfahrt geht dieser Weg ins Trebbiatal erstaunlich einfach. Nach kurzer Strecke im Tal beginnt der lange und landschaftlich wunderschöne, einsame Aufstieg zur Casa del Romano. Es gibt noch eine andere Variante aus dem Trebbiatal die wir als Abfahrt nutzen. Dabei gelangen wir auf die Stecke des Giro im Mai und folgen dessen Etappenverlauf über Montebruno und Barbagelata ins Val Fontanabuona. Einer Königsetappe würdig beschliessen wir die Tour mit Leivi.