Luxemburg – Ardennen-Entdeckungsreise

Im nördlichen Osten Luxemburg liegt die Region Müllerthal, auch die Kleine Luxemburger Schweiz genannt. Sie ist aufgrund ihrer verwitterten Sandsteinformationen und der verwunschenen Wälder vor allem bei Wanderern und Kletterern bekannt, allerdings auch mit dem Rennrad eine Reise wert. Wir starten die Etappe eher gemächlich im Sauertal, die ersten Höhenmeter bezwingen wir an der Côte de Beaufort. Der Radweg durch die Müllerthal-Canyons führt uns in den bekanntesten Ort der Region, das putzige Echternach, wo wir uns verpflegen können. Auf dem Rückweg nehmen wir den schönen Anstieg nach Berdorf mit, bis wir in der Brauereistadt Diekirch wieder das Sauertal erreichen und die Etappe ausklingen lassen.

Der Ösling – auf Luxemburgisch Eislék – ist gewissermaßen der östliche Teil der Ardennen und wird in Luxemburg synonym für dieses Mittelgebirge verwendet. Wir lernen heute den Westen des Landes kennen, der von den tief ins Gebirge eingeschnittenen, wildromantischen Flusstälern wie demjenigen der Sauer geprägt ist. Von der Topographie her ist dies Klassiker-Terrain: relativ kurze, teils giftige Anstiege aus den Tälern hinauf auf die Höhen, die immer wieder schöne Weitblicke bieten. Oberhalb des schönen Städtchens Esch ist die Sauer zu einem See aufgestaut, den wir in einer Schleife umrunden. Und auf dem Rückweg geht es dann noch über die Côte de Bourscheid – gewissermaßen die luxemburgische Redoute.

Der Nordteil Luxemburgs ist nur dünn besiedelt und geprägt von ausgedehnten Hochplateaus. Wir fahren auf der dritten Etappe bis fast in den nördlichsten Zipfel des Landes, wo sich mit dem 560 m hohen Kneiff der höchste Punkt des Großherzogtums befindet. Nach einer Schleife im Sauertal ist der Fléiberbierg der erste und gleichzeitig der längste Anstieg des Tages. Auf einsamen Straßen geht es dann über Clervaux in Richtung Wilwerdange, wo unweit der belgischen Grenze der Wendepunkt der Etappe liegt. In der zweiten Tageshälfte rollen wir Richtung Südosten über das Plateau und fahren dann ab ins Our-Tal, das die Grenze nach Deutschland darstellt. Der Anstieg zur Côte de Purpelescht führt uns schließlich Richtung Erpeldange zurück.

Am Abschlusstag atmen wir nochmals Klassiker-Flair. Die Etappe rund um unser Basislager in Erpeldange, ist vor allem durch die rasche Abfolge der Anstiege von einem Flusstal ins benachbarte geprägt. Die Runde verläuft im Uhrzeigersinn. Auf eine kurze Einrollphase folgt der Anstieg nach Kehmen, und über Bourscheid geht es ins hier stark mäandrierende Sauertal zurück. Dann geht es nach Osten, über den Höhenzug ins Ourtal bei Vianden. Nur ein kleiner Hügel trennt uns dann vom Ziel, und nach vier ereignisreichen Tagen müssen wir uns leider von Luxemburg verabschieden.