Das Hotel International Brünn versöhnt uns mit einem Frühstück, dass dem 4-Sterne-Superior-Anspruch genügt – anders als das gestrige Abendessen, das mich ziemlich frustriert hat.
Die Sonne trägt aber das Ihrige zur glänzenden Laune des Pelotons bei, die uns auf unserer Schlussetappe von Brünn nach Wien nicht mehr im Stich lassen wird.
Schnell ist Brünn verlassen. Den Elan der Anfangstage verspüren wir nicht mehr uneingeschränkt, gerade die Wellen nehmen wir heute deutlich gemäßigter. Und von denen gibt es im ersten Etappenviertel einige. Auch wenn die Landschaft wunderbar und der Verkehr gering ist, sind wir froh, als mit der ersten Getränkeverpflegung das flache zweite Viertel eingeläutet wird. An dieser Stelle gehört dringend unser Waterboy Daniel loben, der die nicht optimal postierte Getränkeverpflegung nicht zum ersten Mal spontan verlegt. Danke!
Nun dreht der Wind auf Süd und weht von vorne. "Endlich etwas Abkühlung", so der euphemistische Quittungston aus dem Peloton. Kurz vor Laa an der Thaya verlassen wir die schmalen Straßen und biegen auf die Straße nach Laa ein, die uns aber auch mit stärkerem Verkehr verschont.
In Hanfthal weisen uns Eule und Volker den Weg in den schattigen Hinterhof des Gasthauses Matthias Herbst, der schnellsten und für mich besten Mittagsverpflegung der Tour. Es gibt, passend zum regionalen Hanfanbau, Hanfnudeln. 30 % Hanf, 70 % Dinkel. Ein Gedicht! Auch die Schnitzelfraktion scheint zufrieden.
Nun fahren wir durchs Weinviertel, das hier allerdings stark landwirtschaftlich geprägt ist und steuern auf den Buschberg zu, dessen Radarstation wir schon von Weitem ausmachen. Ein sehr schöner letzter Anstieg provoziert kleine Scharmützel in allen Gruppen.
Am Buschberg wartet Daniel schon wieder mit der Getränkeverpflegung, nur 20 km nach der Mittagsverpflegung. Wir aber erstürmen erst noch die Gipfelstraße und kehren in der Buschberghütte in die niedrigste aller Alpenvereinshütten auf der höchsten Erhebung des Weinviertels ein. Natürlich gibt es Topfenstrudel, wie mir Michl Mellauner und Horst Watzl von
In Velo Veritas ans Herz gelegt haben. Er ist wirklich sensationell, ein grandioser Tipp!
Wir stürzen uns in die rasante Abfahrt und kämpfen von nun an gegen den Wind, der stramm aus Richtung Donau bläst.
An der Donau ausgiebige Fotosession, dann gemächlich entlang der Donauinsel zur Uno-Stadt ins Hotel. GESCHAFFT!
Geil wars!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Von Brünn aus geht es durch die Thaya-Schwarza-Senke bzw. anfangs an deren nordwestlichen Rand in Richtung Grenze. Durch alte, ehemals deutschsprachige Orte kommen wir mit wenigen Höhenmetern rasch voran und erreichen nach der Hälfte der Etappe Österreich.
Bald darauf stellen sich uns die Leiser Berge in den Weg, die sich aber nicht lange wehren. Die letzten Kilometer geht es entlang der Donau bzw. auf der Donauinsel in die Wiener Innenstadt.