22.03.2022,
Jan:
Herzlich Willkommen aus der quaeldich.de-Schaltzentrale im Juniper-Nebengelass des Sa Vinya des Convents zu Inca. Ein langer Radsport-Tag liegt hinter uns, eine lange Redaktionsnacht vor uns, um von den heutigen Heldentaten angemessen berichten zu können.
Nachdem heute erneut der beste Tag der Woche vor uns liegt, wagen wir uns an die Königsetappe über die mallorquinischen Monumente
Coll de Sa Bataia Sa Calobra,
Puig Major,
Coll de Sóller und
Coll d'Honor als Dreingabe. Während in Gruppe 1 alles beim Alten ist und Simon der Gruppe am Coll de Sa Bataia nach Belieben seinen Stempel aufdrückt, fahren Gruppen 2 und 3 fast geschlossen hinter Jürgen auf den Pass. Dermaßen euphorisiert würdigen Tom und Paul den kuchenessenden Recken (m) von Gruppe 1 am
Coll de Sa Bataia keines Blickes und fahren weiter. Weiter, immer weiter Richtung Puig zum Aquädukt und rechts zum
Coll dels Reis. Hier ist noch alles ruhig, von der Radsportlerschwemme keine Spur. Fast zeitgleich erreichen alle drei Gruppen nach monumentaler Abfahrt durch Krawattenknoten und Serpentinenabschnitte den Seehafen Sa Calobra, in dem der Wirt der Bestaussichtskaschemme den 1,2 Google-Sternen seines Etablissements alle Ehre macht.
Nach dem zweiten (und bisher schlechtesten Wochen-) Kuchen des Tages gehen wir die berühmteste Auffahrt der Insel zügig an. Meine Beine sind erstaunlich gut, und ich drücke mit Simon mit. Die herabkommenden Radfahrer bilden dabei die bei weitem größte Gefährdung, deutlich gefährlicher als die nur drei Reisebusse, die uns entgegen kommen. Gruppe 2-3 feiert jubelnd die Zusammenkunft mit
Rottitom. Am
Túnel de Monnàber herrschen nur noch sechs Grad, aber euphorische Grundstimmung, nicht nur wegen des deutschen Crossmeisters Marcel Meisen, sondern auch, weil auf unserer 3000-Hm-Runde im März nun nur noch zwei Pässe zu absolvieren sind, die relativ beschaulichen
Coll de Sóller und
Coll d'Honor. Der
Gruppenkälteste regt eine Pause in Fornalutx an, aber leider sind alle Tische besetzt, und so entscheiden wir unsere Vierstoppstrategie zu verkürzen. Gruppen 2-3 kehren aber hier ein und essen Blumenkohltagessuppe an Schokokuchen mit Vanilleeis.
Währenddessen enteilen Simon, Boris, Wolfgang und Morten dem seinem Husarenritt Tribut zollenden Chef am
Coll de Sóller. Oben weht ein eisiger Wind, aber die lange, rüttelhafte Abfahrt endet fast in Bunyola, wo wir den dritten und tagesbesten Mandelkuchen essen. Der Chef verwirrt die ansonsten freundliche Wirtin mit vermeintlichen Taschenspielertricks um einen Fünfeuroschein. Glücklicherweise wird die Situation von einem anwesenden Bunyolischen Bürger deeskaliert.
Erste Unruhe macht sich breit, weil die 3000 Hm eventuell nicht geknackt werden. Auch oben am
Coll d'Honor fehlen noch 200 Höhenmeter. Am Horizont dräuen dafür Gewitterwolken, die sich kurz danach, aber nur kurz über uns entleeren.
Coll de Tofla, Lloseta, Inca, letzte Ehrenrunden komplettieren die heldenhafte 3000er-Marke im März.
Darauf ein San Pellegrino und drei Carajillo im Can Lau.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Wir hängen auch noch den Coll d'Honor an und kommen so auf ein monumentales Pässequintett.