Natürlich muss man auch einmal auf den Kreuzberg, den heiligen Berg der Franken. Dies geht natürlich einher mit einigen längeren Stiegen und saftigen Rampen. Im Streckenbriefing versuchen wir diese so galant wie möglich zu verharmlosen, doch der geneigte Radsportler mittleren Alters durchschaut dieses Manöver sofort und stellt mit süffisantem Grinsen fest: "Vor 10kg hätte ich mich drauf gefreut" - Doch auch mit der nunmehr satteren Straßenlage wird er das Streckenprogramm hübsch abspulen, um in den letzen 20km Dauerregen dann festzustellen: "Irgendwann macht´s dann auch wieder Spaß!".
Der Tag im Schnelldurchlauf: Niesel beim Start, Premiumstrecke duchs Gichenbachtal hinauf in Richtung Schwedenwall. Wer braucht da noch Panorama? Nebel hat ja auch was. Und ab morgen soll ja wohl wieder eitel Sonnenschein sein. Kurzer Stopp in Bischofsheim - let´s give it a go! Also rauf auf den Kreuzberg. Denn schließlich kann keine Rampe steiler als des Himmels Ballast nass sein. Das Spielchen setzt sich fort: bis auf 700m nix, dann hübsch hinein in die Wolken und Wasserhahn auf. Anschlagen an den allbekannten Golgata-Kreuzen oben am Gipfel des Frankenriesen.
Bei der Pause in Bischofsheim haben wir diesmal wohlwissend auf die Käsespätzle verzichtet - Steinpilznudeln eignen sich besser für den sofort folgenden Stieg auf die Lange Rhön. Premiere in 10 Jahren Guiding: Irgendein Recke vergisst im Lokal seine nassen Socken. Hygienisch in einer Tüte verpackt verbringen sie den Rest des Tages als Ballast in der Guidetasche. Es wird heute abend eine Auslöse in Form von mindestens 2 Hefe hell fällig...
Bevor wir nun in den finalen Dauerregen fahren, haben wir dann noch ein wenig Kunst eingebaut. Da sage noch jemand, hier wären nur Sportochsen unterwegs. (Obwohl heute auch Zitate fielen wie " Ich brauch mal Puls!"
In diesem Sinne: morgen Sonne in der Rhön - wegen Bergglühen und so!
official:
Wir lassen Fulda rechts liegen, rollen vorbei am stattlichen Schloss Fasanerie und begeben uns alsbald auf unser Kleinststraßenfestival. In der lokalen Radsportszene tobt zwar der Streit, wie herum das Gichenbachtal "die richtige Richtung" sei - wir entscheiden uns jedenfalls dieses Jahr für die Bergaufstille bis zum Rommerser Berg. Nach der selbsternannten "Rhönhauptstadt" Gersfeld schwelgen wir im Edelanstieg zum Schwedenwall. und bald ist er da: der stramme Anstieg zum Kreuzberg - dem heiligen Berg der Franken. Klosterbier mit allen Ausflüglern? Hmmm, da fahren wir doch lieber noch vom Kloster bis ganz nach oben zu den Kreuzen und dann auf Highspeed-Abfahrt hinunter nach Bischofsheim zur Rast.
Und schon wartet das nächste Filetstück in Gestalt der Hochrhönstraße - heute mal über den Bauersberg. Kurz den Mystik hier oben genießen und schwupps sind wir wieder in Hessen. Der nächste Hidden Champion erwartet uns mit dem Schafstein. Und damit die Kultur nicht zu kurz kommt, "segeln" wir noch über dier Kunstmeile in Richtung Stellberg. Und schön geht es zurück gen Fulda. Ein königlicher Tag!