19.05.2023,
Jan:
Heute sollte laut Vorhersage der beste Tag der Woche werden, also fahren wir die meiner Meinung nach schönste Runde unserer Toskana-Reise: in die Crete. Ich hatte schon zuvor gesagt, dass es mir sehr gut passt, nach Veras krankheitsbedingter Abreise die entspannte Gruppe zu guiden, weil ich die kurzen Strecke gar nicht kenne. Das trifft auch auf die heutige Strecke zu, so dass ich eigentlich ziemlich darauf gespannt bin. Nur kann ich mir eben nicht vorstellen, dass die kurze Tour mit der langen mithalten kann, so dass ich am Vorabend relativ offensiv in der entspannten Gruppe Werbung für die lange Variante mache. Was ich nicht machen würde, wenn ich mir nicht sicher wäre, dass alle sie fahren können.
Schließlich haben wir die gestrige A-Variante in einem halben Tag durchgedrückt, also schaffen wir die nur gut 30 km längere B-Variante des heutigen Tages sicher, zumal wir von 9 bis 19 Uhr Zeit haben. Der erste Etappenteil ist dabei vom Ruhetag aus der Gegenrichtung bekannt. Der anschließende Teil ist teils nett (Nebenstraßen) teils anstrengend (Hauptstraßen). Jedes Mal wieder bin ich überrascht,
wie ätzend die Strecke bis Arbia ist. Hier atmet meine Gruppe hörbar auf. Endlich raus aus dem Verkehr rund um Siena, endlich ein Caffè. Nach 42 Kilometern.
Kurz darauf, nämlich an der nächsten Kuppe, stehen wir schon wieder, als sich die Crete in ihrer ganzen Pracht vor uns auftut. Rollende, landhausbewehrte Lehmhügel, Gerste, Zypressen, Pinien. Toskana! Crete! Und so geht es bis weit nach der Mittagspause bei Km 78 weiter. Ein Fotostopp reiht sich an den nächsten. Ein giftiger Stich führt uns nach Radi zur Mittagsbar, wo wir für jeden eine Aufschnittplatte vorreserviert haben. Lecker! Und es ist erstaunlich, wie wenig touristische Infrastruktur in der Crete während der Nebensaison besteht.
Nach der Pause drücken wir die weiteren Stiche gekonnt weg, so steil sie auch sein mögen. Auch der
Passo dell'Incrociati stellt keinen ernstahften Gegner mehr dar. Nun fehlen nur noch die giftigen Wellen zwischen Pievescola und Mensanello, die wir viel zu schnell fahren. Hier brennen dann doch einige Sicherungen durch angesichts des tollen Tages. Und dafür büßen wir am giftigen Schlussanstieg. Epochaler Einzug in Mensanello um 17:30 Uhr :)
Immer wieder toll in der Crete. Und morgen steht Volterra an. Laut Ricarda im Rahmen einer noch schöneren Etappe. Drückt uns bitte die Daumen, dass das Wetter hält!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Die Gruppen der längeren Runde bekommen noch ein wenig mehr von der Crete geboten. Dazu machen wir uns nach Siena auf eine Schleife, die uns tief in diese typische toskanische Landschaft eintauchen lässt. Der Rest der Runde ist identisch mit der kürzeren Variante.