04.10.2023,
hagen306:
Die Ikone bleibt die Ikone bleibt die Ikone. Es kann nur eine Cabra geben. Vom Mittelmeer hinauf in Richtung Granada. Sonnenschein-Garantie (übrigens meist auch schon im
Bergtraining in Andalusien im März), verkehrsfreies Pedalieren in dieser grandios-karstigen Landschaft, Urlaubsfeeling, ganz gleich ob bei 1000, 800 oder 600 Höhenmetern in der Stunde. Gefühlt rast hier heute niemand durch. Wäre ja auch Frevel. Was all die Katalogfotos (siehe Link unten) nicht zeigen, sind die unerhörten Vorgänge und Vorkommnisse im Hintergrund solcher Tage. Was sagt uns also der kurze Blick in den Chatverlauf unserer Gruppe:
1. Man kann den DI2-Stecker am Umwerfer elegant "antapen", damit er wieder halbwegs funktioniert (Was wären wir ohne Jakub?). Das war jedoch erst nach Tagesabschluss möglich. Das erste Provisorium bestand darin, für das Schalten zwischen den Kettenblettern kurz anzuhalten, den Stecker kurz fest anzuhalten und schwups das Blatt zu wechseln. Zum Glück musste zwischen km 10 und 40 nie die dicke Mühle drauf. Sicherheitshalber haben wir für morgen schon einmal durchgezählt. Wir kommen auf schlanke 7 erforderliche Wechsel des Kettenblatts bei 117km und 3000 Höhenmetern. Gute Streckenplanung macht sich bezahlt!
2. Bekommt das Telefon des Reiseleiters einen Sonnenstich, muss man eben jemanden aus der Meute die Basics nach Ankunft in unserer Hoteloase texten lassen (Was wären wir ohne Susanne?): Wo kommen die Räder hin, wann gibt es Futter usw. Und mittlerweile ist auch alle Elektronik wieder anwesend.
3. Ersatzschaltaugen bei der Mitnahme eines Privatrads sind kein Treppenwitz, sondern ein mehr als sinnvolles Accessoire - man braucht sie häufiger, als man meint (Was wären wir ohne Schaltauge?). Und vor Ort kriegt man eh auf die Schnelle nicht das passende. Und mit gerichtetem/neuem Schaltauge eine SRAM-Schaltung im Schwenkbereich einzustellen, ist ohne App schwieriger als gedacht ;-).
4. Nicht nur viele Ärzte zählen zum Kreise unserer Gruppe, auch die Radmechanikerdichte ist höher als sonst. Noch ehe sich sagen lässt, die gerissene Speiche im Hinterrad erst einmal einfach mit den anderen zu verknoten, ist dies auch schon erldigt. Selbst ist der Mann :-) (Was wären wir ohne Defekte?)
5. Tape ist immer gut, nicht nur für das Reparieren von Elektroschaltungen, sondern ebenso das Behandeln kleinerer körperlicher Gebrechen. Also: Nicht vergessen! (Was wären wir tapeless?)
6. Man kann sich auch hübsche Stullen/Bemmen (vulgo: Brote) mit albóndigas (Fleischklößchen) drauf schmieren. Isst sich etwas schwierig, aber die Gier treibt´s rein! - Was wären wir ohne andalusische Schweinereien??
7. Und dennoch oder gerade deswegen: Ein wundervoller Tag! - Was wären wir ohne die Cabra?
official:
Heute wartet ein absolutes Sahnestückchen für den 34er "Teller" (Kettenblatt ="plato"). Es wartet die Carretera de la Cabra - und es geht bergauf. Erst durch die Mispelplantagen, dann durch Olivenhaine über Otívar die "Cabra" (Ziege) hinauf. Eigentlich ist die Straße aber nicht "zickig", sondern nur unglaublich schön, spektakulär von grün bis felsig-monumental-schroff. Ihren Namen im Rennfahrerjargon verdankt sie einem Aussichtspunkt (Mirador de Cabra Montés). Nach satten 30 Kletterkilometern haben wir mit dem Doppelgipfel am Cruze de Jayena den höchsten Punkt erreicht. Über den Suspiro del Moro geht es ins Lecríntal bergab, vorbei an Pinos del Valle über den Damm des Béznar-Stausees und wieder hinauf in Richtung Lanjarón, dem alten Kurort und Tor zu den herrlichen Alpujarras. HIer übernachten wir zwei Nächte. Erstmals sehen wir heute übrigens auch den Kulimantionspunkt unserer Tour: Am Suspiro baut sich im Osten der Pico del Veleta auf. aber der kann noch ein paar Tage warten...