16.07.2023,
H11i:
Gestern Samstag hat sich die 19-köpfige Truppe zur Quäldich-Reise durch die Ötztaler und Bergamasker Alpen in Innsbruck zum Abendessen getroffen und bereits örtliche Kulinarik genossen, ergänzt mit radfahrerspezifischer Kost.
Am nächsten Morgen klappt alles wie am Schnürchen, als ob wir schon länger miteinander unterwegs sind: ordentlich frühstücken, Gepäck pünktlich im Begleitfahrzeug, Vorher-Foto, gute Laune, 08.55 Uhr ready zum Etappenstart.
Innsbruck zeigt sich Sonntagmorgens von der verschlafenen Seite. Ist uns recht, denn unser Track führt erstmals durch die Stadt bevor wir offenes Gelände erreichen. Die alte Römerstrasse nach Matrei bietet ein erstes Highlight: schön, wellig, wenig Verkehr. Ab Matrei fahren wir auf den Spuren des Ötztalers Richtung Brenner. In Gruppe 1 stürzt ein Fahrer, zum Glück «nur» Lackschaden und mit vierfacher Manpower konnte die Schaltung wieder zurechtgerückt werden. Die Abfahrt nach Sterzing mit Gegenwind liess sich nicht wie eine Abfahrt anfühlen. Doch mit der Mittagsverpflegung in Aussicht liessen sich ungeahnte Kräfte mobilisieren.
Der Quäldich-Transporter, ein mächtiges Gefährt, ist bei der Höhenbeschränkung zum geplanten Parkplatz angebrannt. Thomas Bond(e) liess sich nicht unterkriegen und hat eine passende Alternative gefunden, um das Buffet aufzubauen. Gemäss dem Andreas, Guide der ausdauernden Gruppe haben zwei Gäste das interne Ausscheidungsfahren bestanden und sie an Gruppe 1 übergeben. Neu also zu fünft in der Fluchtgruppe.
Unterwegs zum zweiten Anstieg, dem Jaufenpass. Ganz nach dem Motto «Feuer frei» war dann schnaufen am Jaufen Programm. Der kühlende Wind auf 2094 m.ü.M. war eine erfrischende Wohltat zu den bisherigen Temperaturen. Das Thermometer soll während der Abfahrt nach St. Leonhardt wieder steigen. So fühlt es sich an wie in einem sich aufheizenden Backofen mit Umluft. Wir prägen uns die Ortschaft St. Leonhardt und die Strecke durchs Passiertal gut ein, denn da kommen wir am Freitag wieder durch, in der Gegenrichtung. Nachdem Florian uns seine Bergfahrqualitäten gezeigt hat, geniessen wir im Windschatten seine Zeitfahrqualitäten nach Meran. Mehrere aufgefräste Stellen im Asphalt schütteln uns ordentlich durch, bevor die pflastersteinbesetzten Strassen Merans unsere Beinmuskulatur mit leicht lockernden Vibrationen erfüllen.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Es geht los. Der Brenner ist mit Sicherheit kein Pass, der schon im Vorfeld Begeisterungsstürme hervor rufen wird, gilt er doch als wichtigster Alpenübergang für den Schwerlastverkehr und somit als ziemlich stark befahren. Auf der alten Brennerstaße, auf der wir zunächst unterwegs sind, ist jedoch deutlich weniger los, und wir können recht entspannt in unsere Pässewoche starten. Und auch der abschließende Teil der Brennerstraße ist erträglich, da doch die Autobahn den größten Teil des Verkehrs aufnimmt. Damit haben wir die Alpensüdseite erreicht, haben wir Südtirol erreicht. Es folgt die Abfahrt nach Sterzing, und dann der hochalpine Jaufenpass zwischen dem Eisack- und dem Passeiertal, mit dem wir ein erstes Ausrufezeichen setzen. Im Etappenort Meran sind wir dann schon mitten in Südtiroler Vinschgau, zwischen mediterran anmutenden Apfelplantagen und alpinen Gipfeln.