Etappe 5 u. 6
Wir erreichen Belluno.
Die schöne alte Stadt am Alpenrand erwartet uns mit warmen Temperaturen und der ganze Tag war sonnig. Wir haben‘s uns verdient!
Vorgestern morgen starteten wir in Cortina d‘Ampezzo zur Dolomiten Highlight Runde. Unser Guide Markus fiel leider wegen einer Magenverstimmung aus und so disponierten wir etwas um. Martin, starker u umsichtiger Fahrer aus der sportiven Gruppe sprang dankenswerterweise ein und übernahm eben diese als Guide. Der andere Markus in unserem Team übernahm meine ausdauernden Fahrer und ich spannte mich vor oder hinter unsere entspannte Gruppe. So aufgestellt konnten wir alle bei feinstem Wetter los und den Pässe Valparola, Falzarego, Grödner, Sella unseren Besuch abstatten. Der Tag nahm seinen Lauf. Fotos für die Ewigkeit wurden geschossen, wir hatten Zeit und sogar die Hälfte von G3 liess es sich nicht nehmen auch noch den Pordoi zu guter Letzt zu befahren. Eine Kaffeepause in La Villa ließ uns alle zusammen laufen, schon kurz darauf gab’s Mittag und dann schön voll ins Grödnerjoch. Unterjocht wurden wir aber nicht. Im Gegenteil! Ein voller Tag zum Genießen. Wer weiß denn wann wir das nächste Mal wieder hier sind. Und vielleicht regnet es dann ja sogar ;-)
Im schönen X-Alp Hotel nahmen ein paar Drinks den Weg über die Terassse und selbst der dort anwesende Reiseleiter vergaß glatt die Teamsitzung. So schön war’s.
Das beste Frühstück im Fassatal eröffnete den nächsten Tag.
Markus gab Gottseidank wieder Gas und alle hatten Spaß!!!
In wieder normalisierter Guidegruppe starteten wir in den sonnigen Freitag. Schon Tag 6. Die Zeit vergeht wie im Fluge. Gut, wir merken es schon auch. Die Belastungen der letzten Tage spürt jeder mittlerweile. Nur noch ein Tag und dann ist schon die Woche vorbei. Diesen Gedanken verdrängen wir erfolgreich. Uns geht’s besser im Hier und Jetzt. Ganz klar. Oder in Fussballdeutsch: Wir denken von Spiel zu Spiel.
Der Fedaia zeigte sich in seiner ganzen Pracht. Sooo schwer ist er auch nicht, zumindest von dieser Seite. Oben am See machten erste Espressi die Runde. Einfach herrlich. Abfahrt. Schön schnell, schön gerade, auch schön kurvig, alles eben. Das ist Rennradfahren! Ein kurzer Blick in die Sottoguda-Schlucht. Mittagspause in Caprile. Sehr schön. Nun werden auch noch die letzten Arm o. Beinlinge weg geschmissen Ha! Endlich!
Gruppe 1 und 2 nahmen die Geheimtipps Staulenza (deutsch: Nix für Faulenzer) und Duran mit. Die Musik der Band mit ebenjenem Doppelnamen hörten wir hier nicht, aber der Pass war sozusagen Musik in unseren Beinen. Erst geile Kilometer Abfahrt vom Staulenza. Wirklich im Hinterland entrückt gelegen (Val di Zoldo, schon mal gehört?), und dann rechts ab und direkt hoch. Unter 10% waren nur 500 m in der Mitte und 500 m zum Schluss. Ich sagte noch dass uns hier nicht mehr als 10 Autos entgegenkommen. Dann kamen direkt 3 hintereinander. Mist. Ich gab’s auf zu zählen, aber dann kam überhaupt niemand mehr und ich wette, das 10. Auto war das was uns genau an der Passhöhe entgegen kam.
Hunger und Durst stillten wir in der Berghütte auf dem Pass auf 1650 m. „Sieht aus wie in ner Berghütte hier“ meinte einer. Ach ja? Wir sind vielleicht IN einer Berghütte! Sonne, Höhe und Anstrengung. Die 3 Zutaten für Matsch in der Birne. Tja..that‘s Rennrad fahren, oder?
Eine Abfahrt von 1000 hm ließ uns in Agordo im Tal ankommen. Die letzte echte Abfahrt unserer Woche nach dem letzten echten Pass unserer Woche. Auf 400 m im eingangs erwähnten schönen Belluno haben wir nun wieder mal hervorragend gegessen und nun sammeln wir noch einmal letzte Kräfte für einen krönenden Tag der uns ans Ziel unser Reise führt.
VENEDIG
ursprüngliche Etappenbeschreibung
Auf die harte Etappe folgt eine etwas leichtere. Es geht aber dennoch auf den Passo di Fedaia, wunderschön an einem Stausee unterhalb des berühmten Marmolada-Gletschers gelegen, womit wir ein weiteres Dolomiten-Musthave von der Liste streichen können. Von dort aus führt uns eine lange Abfahrt zunächst nach Caprile. Hier wenden wir uns dann wieder nach Süden, denn trotz der wunderschönen Dolomiten ist bleibt ja Venedig unser Ziel. Bis in den Etappenort Belluno brauchen wir aber nur noch dem ständig leicht abfallenden Tal des Cordevole zu folgen.