30.08.2023,
Ullinger:
Etappe 4
Königsetappe? Ein harter Tag
Heute konnten wir uns auf einen komplett trockenen Tag freuen. Auf noch etwas feuchtem Radweg folgten wir der Drau flussaufwärts bis wir mal eben kurz einen „Schlenker“ über die Pustertaler Höhenstrasse machten. Puh..da ging uns aber bald die Puste aus im Val Pusteria. Ziemlich steil und das ohne Pause kletterten wir den Hang hinauf. Wolkenfetzen auf Augenhöhe, tolle Ausblicke, schöne Morgenstimmung und ENDLICH ein Gefühl von etwas Wärme (mal abgesehen von der, die unser Körper bei 10 -12% selber produziert natürlich).
Super! So kann’s weitergehen. Ging es auch.
Irgendwann hatte die Straße auch mal ein Ende und wir landeten wieder im Tal. Ein paar Kilometer und Espressi später waren wir auch schon Italien.
Matthias wartete mit seinem Pausensnack in Toblach und ab da stiegen wir in die Dolomiten ein. Langsam ansteigend an schönen Seen entlang. Hier, auf der anderen Seite der Wasserscheide, ist nix von Hochwasser und überlaufenden Flüssen zu sehen. Friedlich und blau schimmernd plätschern sie dahin während sie in Österreich braungrau brodelnd alles mitreißen was im Wege steht. Wir plätschern dann rechts ab und dann nimmt die Steigung Fahrt auf. Ein paar Kilometer bis zum Misurina See, dann links ab und jetzt ging’s aber los! Eine erste Welle mit 11%. Einige klatschten sich schon ab…yep, das war’s..geschafft. Nee,nee… jetzt geht’s erst richtig los! Fast 4 Kilometer im Bereich zwischen 12 und 16% ließen jeden von uns ächzen. Ich glaub ich hab sogar einige schieben gesehen (ist aber nicht gesichert ;-)). Mann o Mann, also sowas bekommt man selten vorgesetzt. Jeder kletterte was er konnte. Nach und nach erreichten wir das Rifugio wo wir unsere schweißnassen Klamotten etwas lüften konnten und dabei Heißgetränke konsumierten. Dann wieder anziehen und los. Die Abfahrt war genau genommen auch keine „Fahrt“ sondern eher eine Bremse. Hätte man die losgelassen wäre der „Abflug“ sicher gewesen.
Aufgrund der Straßensperre zum Passo del Croci mussten wir umkehren und über den Passo Cimabanche nach Cortina. Auf feinstem Belag cruisten wir durch den Wald um zum Abschluss nach einem solch harten Tag unseren wohl verdienten After-Tour-Drink einzuschmeissen.
Nach einen sehr guten Abendessen ist nun relaxen angesagt. So ist doch das Motto dieser Tour, oder?
Für morgen melden die Meteorologen Sonne! Na also!
ursprüngliche Etappenbeschreibung
Die Berge rund um Lienz nennen sich zwar Lienzer Dolomiten, aber so richtig dringen wir erst mit der heutigen Etappe in die Dolomiten vor - und fahren dabei zu einem der ikonischen Hotspots dieser Alpenregion: den berühmten drei Zinnen. Angesichts des Restprogramms unserer Etappe verzichten wir jedoch nach dem Start auf die Pustertaler Höhenstraße und bleiben im Drau-Tal, dem wir, teils abseits des Straßenverkehrs auf dem schönen Radweg, in westlicher Richtung folgen. Bis wir bei Sillian die Grenze nach Südtirol, und somit auch nach Italien überqueren. Bis Toblach bleiben wir weiter im Tal. Hier beginnt denn der erweiterte Anstieg des Tages, der uns über den malerischen Misurinasee bis zu den Drei Zinnen führen wird. Auf den letzten Kilometern wird es steil. Aber es lohnt sich, denn auf 2320 m Höhe liegen uns am Rifugio Auronzo, wo die Stichstraße endet, die östlichen Dolomiten zu Füßen. Danngeht es wieder zurück, und über den Passo Tre Croci in den Olympiaort Cortina d'Ampezzo.