22.09.2023,
thomsen79:
Was gibt es schlimmeres als bei schlechtem Wetter die Calanche und Spelunca Schlucht zu fahren? Richtig, beides NICHT zu fahren. Aber das kann ja jeder für sich selbst entscheiden, schließlich haben wir heute eine harte Etappe mit vielen Höhenmetern. Beim Frühstück hat sich in Gruppe 3 eine Etappen-Abkürzungsavariante rumgesprochen und schnell verbreitet. Von mir definitiv nicht, Track ist Track. Aber wir sind ja alle alt genug um das selber zu entscheiden. Was ich so gehört habe war die kürzere Variante Landschaftlich auch schön, Regen hatten wir ja alle.
Nicole konnten wir noch für die geplante Route begeistern, danke Jochen.
Erste Dusche von oben dann nach dem ersten Pass unten am Meer. Dort soll auch der wohl schönste Strand der Insel sein, uns war das bei dem Wetter egal. Wir wollten weiter in die Calanche. Dort war das Wetter von oben wieder trocken und Basti konnte sein letztes Buffet für uns aufbauen. Herrlich die Felsformationen, auch bei miesem Wetter. Genug Zeit um mich mal zum Model, äh Klops zu machen:
In der rechten Hand halte ich den Mexikaner: pikantes Pintobohnenmus, eine Scheibe reifer Avocado getoppt mit Koriander-Hot-Sauce. In der linken einen Johannisbeer-Frischkäse mit frischen Johannesbeeren und Waldfruchtstreusel, und im Mund habe ich Rucola auf Dijon-Mayonnaise mit einer Hänchenbrust die mit Ananas-Basilikum-Coleslaw getoppt ist.
Im Hintergrund die schöne Calanche.
Danke Basti für dieses letzte Festessen!
Beim Radfahren hat man natürlich auch viel Zeit zum überlegen. Wenn ich alleine unterwegs bin verarbeite ich manchmal aktuelle Probleme und suche nach Lösungen. Bei uns in der Gruppe kann man hingegen schön duseliges Zeugs quatschen und dabei lachen. Einige Kilometer nach dem Start habe ich gesagt: „Je länger wir trocken bleiben, desto weniger werden wir nass“ Kurz darauf hat es angefangen zu tröpfeln.
Wenn man mal etwas genauer nachdenkt ist dieser Spruch völlig sinnlos, aber genau darum geht es ja. Da gab es dann auch gleich eine schöne Antwort von Rene: „Wir haben Glück, der meiste Regen fällt daneben“.
Weiter geht’s mit Thomas: „Regen ist wie schwitzen, nur halt von außen“.
Udo sagt: „Wenn es so bleibt, kann es so bleiben“.
Oder auch „Kühlungsregen am Berg steigert die Leistung“. Warum? Weil dann jeder schneller fährt um sich endlich in der Unterkunft aufzuwärmen?
Dagmar: „Es ist besser mit den richtigen Leuten durch den Regen zu fahren, als mit den falschen in der Sonne zu liegen“
Und: „Was mich am Regen so stört, ist seine Einstellung. Immer so von oben herab“. Herrlich Hahaha...
Und für Jochen gibt es kein schlechtes Wetter, nur schlechte Radfahrer.
Richtig so!
Man kann also abschließend sagen, uns geht’s hier richtig gut Auf Korsika. Wir haben Spaß und auch das heutige Vollsiff-Wetter kann das nicht ändern!
Ursprünglicher Etappenbericht:
Im Gegensatz zur flacheren Ost- fällt die Westküste deutlich steiler ins Meer ab. Hier gibt es also Küstenstraßen zwischen den Klippen hoch über dem Meer, aber auch malerische Buchten mit Sandstrand, die zu einem Badestopp einladen. Vielleicht sollten wir uns die Zeit dafür nehmen, trotz der langen Etappe, trotz der höhenmeterreichen Etappe? Königsetappe darf man wohl ohne Zweifel dazu sagen, zumal sie mit einer Quasi-Bergankunft nur leicht unterhalb des höchsten Passes Korsikas endet, dem 1477 m hohen Col de Vergio.
Aber auch eine wunderschöne Etappe mit zahlreichen Highlights. Zuerst geht es entlang der paradiesischen Strände der Bucht von Sagone, dann durch die traumhaften Calanches, wo die rötlichen Felsen steil ins Meer abfallen und eine tolle Kulisse bilden. Und schließlich noch die imposante Spelunca-Schlucht hinauf zum Col de Vergio. Eine Etappe, die im Gedächtnis bleibt!